Genau, im Kampf gegen den Kommunismus war alles erlaubt. Die Amerikaner kamen zu dem Schluss, dass die Münchner Muslime, also die früheren Nazikämpfer, nicht geeignet waren, um den Islam glaubwürdig in der Welt zu vertreten. In der Sowjetpresse wurde deren Vergangenheit immer wieder hervorgehoben. Sie wurden zu einer Belastung.
sueddeutsche.de: In diese Lücke stieß dann die arabische Muslimbruderschaft.
Johnson: Die radikalen Muslimbrüder waren für diese Rolle viel besser geeignet: Sie waren jung, ehrgeizig, gut vernetzt mit der islamischen Welt und gut ausgebildet. Dieser interne Kampf ist jedoch der Grund, dass in München eine Moschee gebaut wurde - es war der letzte Versuch der deutschen Behörden, die Muslime an die Bundesrepublik zu binden.