Für Stalinisten und andere Bolschewiken ist Herr Baberowski natürlich der Hauptfeind im deutschen Wissenschaftsbetrieb. Deswegen wird er von einem Großteil der deutschen Studentenschaft auch massiv angegangen und verleumdet. Nichtsdestoweniger hat er mit dieser Aussage, wie mit vielen anderen, vollkommen recht.
Man muss kein Rechter sein, um zu erkennen, dass die Mär von der Befreiung ein Mythos ist, der erst Jahrzehnte nach Kriegsende in die Welt gesetzt wurde, um der Kriegsniederlage doch noch einen positiven Sinn abzugewinnen. Schließlich muss sich ein Staat irgendwie legitimieren. Der Bundesrepublik mangelt es an solchen positiven, identitätsstiftenden Elementen. Diese Funktion übernahmen das Wirtschaftswunder sowie die Deutsche Mark. Auch die neuerlichen Lobhudeleien aufs Grundgesetz fallen darunter. Ökonomische Tatsachen können dauerhaft jedoch kein Volk über Generationen hinweg zusammenschweißen. Schon gar nicht in einer Zeit, in der es sich damit längst erledigt hat. Ohne einen positiven Gründungsmythos ist eine Nation zum Scheitern verurteilt.




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