Warum will die App Zugriff auf meinen Standort?
Unter Android verlangt die App Zugriff an den Standort. In der Datenschutzerklärung steht dazu: "Die Standortermittlung Ihres Smartphones muss aktiviert sein, damit Ihr Gerät nach Bluetooth-Signalen anderer Smartphones sucht. Standortdaten werden dabei jedoch nicht erhoben."
Auf Anfrage vom "Spiegel" bestätigte Android-Hersteller Google, dass die App den Gerätestandort ermittele. Grund für einen aktivierten "Standort"-Schalter sei laut Google der Datenschutz, wie der "Spiegel" berichtet. Denn Unbekannte können Bluetooth zusammen mit bestimmten Apps nutzen, um den ungefähren Standort eines Geräts zu ermitteln. Google möchte aber sicherstellen, dass Nutzer kontrollieren können, wann ihr Standort einsehbar ist, schreibt der "Spiegel". Auf iOS verlangt die App nicht nach einem Standortzugriff.
Verknüpfung hat historische Gründe
Das Problem ist, dass Google die Bluetooth-Funktion zur Ermittlung anderer Geräte in der Nähe technisch untrennbar mit der Standortermittlung verknüpft hat. Das liegt unter anderem daran, dass der Konzern mit der Technologie namens Bluetooth Low Energy (BLE) vor Jahren noch etwas völlig anderes im Sinn hatte als das Kontakt-Tracing, das sich nun in der Corona-Krise als nützlich erweisen könnte.
Damals machte es aus Sicht der Entwickler technisch Sinn, beide Funktionen – die Nahfunkverbindung und Standortermittlung – zu koppeln. Diese Lösung wurde dann quasi von Android-Version zu Android-Version "vererbt". Heute entscheiden Nutzer von App zu App, wer nach Standort- und Bluetooth-Signalen "lauschen" darf. Das gilt auch für die Corona-Warn-App. Ohne die Freigabe des Standorts auf Betriebssystemebene kann kein Bluetooth-Signal gesendet oder empfangen werden.









