Dir ist offenbar immer noch nicht ganz klar, daß BRD-Bürger deutscher Abstammung zugleich Reichsbürger sind (laut Rechtsauffassung der Bundesregierung) und daß diese völkerrechtlichen Feinheiten auf "höherer Ebene" sehr wohl als gegeben behandelt werden. Deshalb viele Verrenkungen, die scheinbar keinen Sinn ergeben (z.B. "ewige" Feindstaatenklausel der UN).
Feststellen bzw. akzeptieren müssen den unbefriedigenden völkerrechtlichen Status des Reiches letztlich die Kriegsgegner, was sie freilich bis heute nicht tun. Deshalb auch kein Friedensvertrag im Gegensatz zu Japan. Gegenüber Deutschland glaubt man an die heilende normative Kraft des Faktischen.
Ex septentrione lux
Die Alliierten sind hier Gefangene ihres eigenen schwerwiegenden Völkerrechtsbruches gegenüber Deutschland, der bis heute anhält. An der Oberfläche mag das nicht stören, aber darunter wuchert Unrecht natürlich in vielfältiger Weise weiter. Der heutige Zustand der BRD ist Ergebnis dieses fehlenden Friedens und der ungeklärten Verfaßtheit des Staates und der Zustand des kontinentaleuropäischen "Heartland" ist auch geostrategisch nicht gleichgültig.
Agram hatte mich gefragt, warum Deutschland keinen Friedensvertrag hat, ich habe ihm das beantwortet. Ich denke, es gehört einfach dazu, die Grundlagen des Staatswesens zu verstehen, in dem man lebt. Jetzt weißt auch du, wie die Dinge liegen (zumindest was die Existenz des Reiches betrifft), was du damit machst ist deine Sache. Niemand zwingt dich, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen oder daraus irgendwelche Konsequenzen zu ziehen, keine Angst.
Ex septentrione lux
Originalzitat Hitler:
„Jetzt haben wir gezeigt, wozu wir fähig sind. Glauben Sie mir, Keitel, der Feldzug gegen Russland wird im Vergleich zum Krieg gegen Frankreich ein Sandkastenspiel“.
Quelle: Reinhard K. Wendepunkt bei Moskau. Der Zusammenbruch von Hitlers Strategie im Winter 1941/42. – Moskau, 1980. S. 34.
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Dass die Sowjetunion eine eigene Konvention diesbezüglich hatte:
"1931 verabschiedete und ratifizierte die UdSSR eine eigene Verordnung über Kriegsgefangene, die die Genfer Konvention im Großen und Ganzen wiederholte. Es gab jedoch Unterschiede: Es gab keine Privilegien für Kriegsgefangene im Offiziersrang, es war verboten, Kriegsgefangene dazu einzusetzen, damit diese Dienst gegenüber anderen Kriegsgefangenen leisten, alle Kriegsgefangenen erhielten einen Sold, Kriegsgefangene der Arbeiterklasse durften politische Vereinigungen gründen, Kriegsgefangene, die einer Nationalität angehörten, durften darauf bestehen, an einem Ort mit ihren Landsleuten gehalten zu werden. "
Quelle: E.N. Jakowlew, Vernichtungskrieg, S. 184.
Die US-Hilfe von 1941 bis 1944 war ein Tropfen auf dem heißen Stein. Danach sind die Amis, als bereits der Kriegsausgang nicht mehr abzuwenden war, effektiv in den Krieg eingetreten. Nicht aus Barmherzigkeit, sondern um die eigene Einflusssphäre (insb. spätere BRD) zu sichern und einen zu starken Einfluss der Sowjetunion auf Europa zu verhindern.
Auf welchen heutigen Zustand der BRD willst du hinaus?
Ach, diese Dinge waren mir schon lange vorher bekannt. Ich bin nur im Gegensatz zu dir der Meinung, dass eine zu intensive Beschäftigung mit diesem Thema einem Sektierertum gleichkommt; man ist der großen Sache auf der Spur und meint im Besitz der umfassenden Wahrheit zu sein, nur dummerweise interessiert sich nahezu niemand dafür und in der Praxis ändert sich ohnehin nichts, selbst wenn die eigene Meinung der Wahrheit entsprechen sollte.
Ich bin vom Ansatz her ein sehr pragmatischer Mensch und versuche diejenigen Dinge zu ändern bzw. zu verbessern, die in Reichweite meiner Möglichkeiten liegen. Sich mit verfassungsrechtlichen Grundlagen zu beschäftigen, deren Ursachen inzwischen 75 Jahre zurück liegen, gehört nicht dazu. Es bringt einfach nichts. Es ergeben such auch keine greifbaren Konsequenzen daraus. Das ist letztendlich nur Liebhaberei mit Ansatz zur Spinnerei. Solange keine wirklichen einflussreichen Machtpole dieser Welt bereit sind sich diesem Randproblem zu widmen, ist ein Beharren auf diesem Standpunkt die reinste Zeitverschwendung.
Na, wenn du das alles schon lange weißt; wenigstens hast du dein PC-Häufchen doch noch gemacht: wer auf die fortwirkenden Grundprobleme (!) dieses Staatswesens hinweist, ist Reichsbürger, Sektierer, Spinner, randständig und lebensfremd - also Finger weg! Du dagegen bist pragmatisch oder einfach nur opportunistisch (denn du weißt diese Dinge ja eingestandenermaßen selbst, aber sie sind dir egal, weil sie den "Machtpolen" egal sind) und deshalb so erfolgreich, wie du so gern betonst.
Wenn dich aber sowieso nicht kümmert, was vor 75 Jahren war, obwohl du hier im Strang unterwegs bist, was spielt es dann für eine Rolle, ob es eines Tages "einflussreiche Machtpole" gibt, die sich des "Randthemas" annehmen? Und nein: ein "Beharren" auf einem als wahr erkannten Standpunkt ist keine Zeitverschwendung, das ist einfach eine Frage der inneren Haltung, die man eben hat oder nicht.
Ex septentrione lux
Gehe doch mal auf die fortwährenden Grundprobleme ein, die dieses Staatswesen d.M.n. hat und die nur durch eine geschichtliche Revision änderbar sind.
Was heißt nicht kümmern? Die Dinge sind passiert wie sie passiert sind und die Welt hat sich seitdem weiter gedreht. In der Tat denke ich nicht dass sich an den gegenwärtigen Zuständen in nächster Zeit was ändern wird, insbesondere weil es eben die ehemaligen Siegermächte tangiert. Und die haben sicher andere Sorgen. Insofern kannst du deine Haltung gerne haben, die Frage ist nur, was fängst du damit an. Eine Meinung zu haben die keinen interessiert ist wenig wert, und vom Stolz allein kann man sich nichts kaufen.
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