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Danke für die Zustimmung. Was hier einige User nicht verstehen: Das, was du auf mein Posting antwortetest, stellt keineswegs ein sozialistisches Wirtschaftsmodell dar! Denn es fehlt hierfür ein entscheidendes Merkmal: das allumfassende, permanente Eingreifen und Einwirken des Staates!
Der Staat muss endlich wieder die Aufgaben übernehmen, für die ihn die Gemeinschaft "erschaffen" hat!
Der Staat ist das von uns mehrheitlich gewünschte Korrektiv und Regulativ soziologischen Wollens und Wirkens!
Der Staat ist nicht der Steigbügelhalter eines Wirtschaftssystems - weder eines kapitalistischen noch eines sozialistischen!
Weil er aber zunehmend von uns genau so aufgefasst und empfunden wird, wie er nicht sein soll, werden seine politischen und wirtschaftlichen Funktionsträger als Apparatschiks, Karrieristen und skrupellose "Gewinnabschöpfer" wahrgenommen.
Wir sollten uns endlich vom staatspolitischen, ideologischen Systemdenken verabschieden und als einzige Handlungsmaxime die verantwortungsvolle Vernunft zulassen! Ein Umweltminister darf ruhig ein radikaler Grüner sein, ein Sozialminister ein radikaler Linker; ein Verteidigungsminister ist selbstverständlich ein General und ein Wirtschaftsminister ein herausragender Ökonom. Eine Familienministerin darf gerne auch ein gelernte Erzieherin sein und der Arbeitsminister ein selbstständiger Handwerker. Usw. usw.
Kompetenz lässt sich nicht ideologisch verorten, sondern ausschließlich pragmatisch. Und in der Umsetzung vernunftbasiert sowie sozial verantwortlich.
Lobbyismus ist im Übrigen hierbei keineswegs generell zu verteufeln; er dient durchaus als basisorientierte Informations- und Willensweitergabe.
Wichtig ist die Zusammensetzung der obersten Entscheider: Welche Fähigkeiten weisen sie aus? Welche Erfahrungen bringen sie mit? Wie setzen sie das politische Primat der sozio-ökologischen Wirtschafts- und Sozialgestaltung unserer Volksgemeinschaft um?
Und - ganz entscheidend: Wie muss das System der "Checks and Balances" gestalten sein, dass maximale Machtkontrolle und Entscheidungstransparenz gewährleistet sind?
Das Ziel: Weg von der heutigen Politikverdrossenheit. Weg vom Denken "Ihr da oben, wir da unten". Weg von Neid und Missgunst. Die Aufgaben und die Reputation des "Arbeiters der Faust" sind gesellschaftlich denen der Aufgaben des "Arbeiters des Geistes" gleichzustellen!
Und Eines noch: Gerechtigkeit ist nicht Gleichheit. Gleichstellung ist nicht Gleichmacherei. Gerechtigkeit ist weder sozialistisch noch kapitalistisch vereinnahmt.
Gerechtigkeit ist nichts anderes als Vernunft.