
Zitat von
Buella
du magst das zwar in "Gänsefüßchen" geschrieben haben, unterschlägst dabei aber ganz zufällig die Wahrheit, um dann auf Putin überzuschwenken, der nun gar nichts mit der Zerstörung Libyens zu tun hatte.
An der Spitze Libyens war seit Jahrzehnten ein nach Deffinition der überzeugten Demokraten der westlichen Werte-Gemeinschaft ein "Despot", mit welchem man gelernt hatte, gemeinsam in die Kamera zu lächeln, sich zu umarmen, zu küssen und fleißig Rohstoffe, Waffen und Talerchen zu tauschen.
In Libyen lief der Aufstand ("regime change") übrigens so ab! Die Aufständichen, ein einziger Stamm im Nordosten von vielen Stämmen in Libyen, griffen von Anfang an zu den Waffen, zündelten und brachten Sicherheitskräfte des "Despoten" um, worauf der libyche "Despot" sich ein wenig grämte, sein nationales legitmes Recht in Anspruch nahm, diesen bewaffneten Aufstand mit Waffengewalt zu bekämpfen. Und schon hatte man genügend Bildchen gemeuschelter "Zivilisten", welche als Stimmungs-Beschleuniger der westlichen Medien dienten. Man hatte zumindest einen Kriegsgrund kreiert, da der böse "Despot" ja schließlich das eigenen Volk abschlachte und man lügte sich so einen Grund zurecht, daß Völkerrecht zu umgehen.
Nun mehrten sich aber die Stimmen, daß dieser Aufstand ein von Außen gesteuerter Feldzug wäre, der darauf ausgerichtet war, einen sogenannten (neudeutsch) Regimechange herbeizuführen.
Hierzu sollte man vielleicht wissen, daß die Aufständischen mit der guten alten monarchistischen Flagge des ehemaligen Königs Idris, welcher ein Zögling der französischen und britischen Imperialisten war, wedelten! Man sollte auch wissen, daß in Libyen Stammesfehden herrschen und die Anhänger des ehemaligen Königs und natürlich seine ehmaligen Schutzmächte und Strippenzieher, welche jetzt mit dieser alten Flagge wedelten, ihre Privilegien (hier natürlich ganz wichtig den Zugriff aufs Öl) mit dem Abtreten ihres Herrschers verloren haben. Der damals böse "Despot" hatte die Ölförderung unverschämterweise ja gleich verstaatlicht!
Nebenbei sollte auch nicht unterschlagen werden, daß diese ehemaligen Schutzmächte die "Revolution" von Anfang an mit Waffen und Truppen unterstützten. So geriet ein britisches SAS-Team zwischen die Fronten und wurde "Gott sei Dank" von den "Revolutionären" als Verbündete ausgemacht und nach Hause geschickt!
Auch wird in Libyen, im Gegensatz zu z. B. Tunesien oder anderer Länder, der Gewaltverzicht nur vom Herrn "Despoten" gefordert! Die Opposition genießt irgendwie Narrenfreiheit?
Auch die damals miese innenpolitische Situation des Herrn Sarkozy aus Frankreich sollte nicht vergessen werden. Es wäre nicht der erste Staatenlenker, welcher versuchte, dieses innere Desaster mit Hilfe der guten alten Kanonenboot-Politik wett, bzw. vergessen zu machen.
Ansonsten lieferten die ach so objektiven Medien, so nette Lügen, wie bereits beim guten alten Kriegszünder Saddam oder Osama. Von Terror und Giftgas wurde schwadroniert und der geneigte Leser in seine westliche Kanninchen - Angst - Starre getrieben! Das funktionierte bis dato immer, um die niederen Instinkte der Massen zu wecken.
Das Ende ist Geschichte.
Dannach war Syrien an der Reihe.
Ich hatte Hr. Putin nicht die Schuld an der derzeitigen Zerstörung Libyens gegeben, die wird vermutlich noch kommen, wenn man sich das Engagement von Hr. Putin in Libyen genau anschaut, Syrien lässt grüßen.
Ja, die Sache mit der Wahrheit ist oft sehr verzwickt und schwer zu durchschauen, wenn man sich nicht auskennt, außerdem würde ich die Wahrheit nie unterschlagen. Man muss bzw. sollte nur ein wenig die Geschichte des Landes kennen und dann ggf. seine Schlüsse ziehen.
Libyen galt einst als ein "Vereinigtes Königreich" und verfügte trotz König über eine entsprechend demokratische Regierung. Es besaß ein Ministerrat, ein Unter- und ein Oberhaus. Diese Regierung war zu jener Zeit ganz zwanglos westlich ausgerichtet.
Nun begann die alte Leier, wie in so vielen arabischen Ländern, mit den verschiedenen Gruppierungen/Clans. Bekannter Weise (Allgemeinwissen) kam der König aus einer Minderheitengruppe, aus dem östlichen Libyen, seine pro westliche Einstellung machten ihn bei den arabischen "Anhängern" sehr unbeliebt. Also, alles reine innenpolitische Interessenkonflikte mit denen das Ausland vorerst nicht zu tun hatte. Das machte sich nun Hr. Gaddafi zunutze und putschte gegen den König und dessen Regierung. Er versprach dem libyschen Volk viel, wovon er tatsächlich aber nicht alles einhalten konnte oder wohl auch nicht wollte. Man muss hier wohl sein Buch, das "Grüne Buch" zurate ziehen, dieses Buch war wohl seine "Mao-Bibel". Sicherlich hat Hr. Gaddafi mit dem libyschen Öl dem Volk viele Neuerungen und auch Erleichterungen verschafft, aber viele verschweigen auch, dass Hr. Gaddafi seine politischen Gegner Foltern und ermorden ließ, auch war er dem Terror gegen den Westen nicht abgeneigt, diverse Anschläge lassen grüßen.
Wenn du nun auf die Medien zu sprechen kommst, dann zeige mir doch einmal wo es in Libyen, Irak oder unter der Fuchtel von Osama eine freie Meinungsäußerung gab. Wenn nun Menschen von Giftgas schwadronieren, dann solltest du dich einmal mit der Person Ali Hasan al-Madschid beschäftigen, aber nur wenn du die Zeit dafür hast.