Damit sich Kinder nicht erschrecken
Masken-Verbot für Kita-Erzieher

Derzeit werden im Kita-Notdienst Gruppen von jeweils 4–5 Kinder (1–6 Jahre) betreut
Foto: Monika Skolimowska / dpa
Artikel von: NILS KOTTMANN und JÖRG KÖHNEMANN veröffentlicht am 08.04.2020 - 11:05 Uhr
Hamburg – Schutz oder Schreck?
Hamburgs größter Kita-Träger „Elbkinder“, mit 187 Standorten, 7000 Mitarbeitern und rund 24 000 Kindern, hat seinen Beschäftigten Atemschutzmasken gegen das Corona-Virus verboten.
GRUND: KINDER SOLLEN IHRE BETREUER ERKENNEN KÖNNEN.
Im Schreiben (liegt BILD vor) heißt es: „Mimik und Stimme spielen für die Kontaktqualität und somit das Wohlbefinden von Kindern eine entscheidende Rolle.“
Angst geht um unter den noch rund 1250 Betreuern, die sich im Kita-Notdienst um Gruppen von jeweils 4–5 Kinder (1–6 Jahre) kümmern.
Ein Betroffener: „Pervers, wie in Krisenzeiten die pädagogische Qualität über die Gesundheit der Mitarbeiter und Kinder gestellt wird!“
Verdacht der Mitarbeiter: Auch bei den „Elbkinder“-Einrichtungen gibt‘s jetzt Masken-Knappheit.
Der Insider weiß: „Betreuer haben gefragt, ob sie eigene Masken und Handschuhe mitbringen dürfen – es wurde abgelehnt, sei nicht im pädagogischen Sinne.“
BILD fragte bei der „Elbkinder“-Leitung nach. Dort beruft man sich auf Schutzmasken-Erkenntnisse des Robert-Koch-Institutes. Ansteckungsschutz durch Masken sei „bisher nicht wissenschaftlich belegt“.
Wie das Corona-Virus auch ohne Masken draußen bleiben soll: Kinder und Mitarbeiter aus Risikogebieten oder mit Infizierten-Kontakt dürfen nicht in die Kitas.