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Thema: Syrien-Diskussion

  1. #75621
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    Standard AW: Syrien-Diskussion

    Zitat Zitat von brain freeze Beitrag anzeigen
    Ist das bei Erdo nicht gerade das "Erfrischende", daß man nie weiß, ob ihn gerade der alltürkische Größenwahn reitet oder er seine lichten staatsmännischen Momente hat oder er doch nur als treues NATO-Hündchen mit dem Kopf durch die Wand will und das alles gleichzeitig?
    Also "Erfrischend" halte ich für den falschen Ausdruck, da ich meine ganz gut zu wissen auf wen dieser "alltürkische Größenwahn" maßgerecht zugeschnitten ist und welchen Zweck er erfüllt. Die Türken sind halt nun mal ein ganz besonders stolzes Volk und kokettieren auch ganz gerne damit... Wie sähe es denn überhaupt aus, wenn er sich mal nicht hin und wieder türkengerecht aufplüstern dürfte, damit er sich zuhause die Kredibilität abholt, um sie dann wiederum für die Westliche Wertegemeinschaft gewinnbringend einzusetzen?

    Angefangen hat dieser Zirküs ja vor ziemlich genau 10 Jahren in Davos:
    Ich sag nur "Van minit, van minit..."

  2. #75622
    Balkan Spezialist Benutzerbild von navy
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    Standard AW: Syrien-Diskussion

    Zitat Zitat von tosh Beitrag anzeigen
    Danke, sehr aufschlußreiche Links!

    Für Volldepp Erdowahn gilt: Hochmut kommt vor dem Fall - er sitzt zwischen allen Stühlen.

    ....Wollte der Türke seine eigenen Kriegsziele durchsetzen, müsste er nicht nur Assads syrische Truppen niederringen, sonder käme auch an einer Konfrontation mit Russland nicht vorbei*...
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Tichy hat ziemlich guten Durchblick.

    *Konfrontation mit Russland kann sich Erdowahn nicht leisten, er ist doch auf die S-400 aus Russland angewiesen.
    ...
    Erdogan ist zwar nur ein Bauer, aber nicht so dumm, wie Deutsche Politiker. Mit den Russen, will er sich nicht anlegen, das ist wieder die aktuelle Medien Erfindung.

  3. #75623
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    Standard AW: Syrien-Diskussion

    Zitat Zitat von solg Beitrag anzeigen
    Also "Erfrischend" halte ich für den falschen Ausdruck, da ich meine ganz gut zu wissen auf wen dieser "alltürkische Größenwahn" maßgerecht zugeschnitten ist und welchen Zweck er erfüllt. Die Türken sind halt nun mal ein ganz besonders stolzes Volk und kokettieren auch ganz gerne damit... Wie sähe es denn überhaupt aus, wenn er sich mal nicht hin und wieder türkengerecht aufplüstern dürfte, damit er sich zuhause die Kredibilität abholt, um sie dann wiederum für die Westliche Wertegemeinschaft gewinnbringend einzusetzen?

    Angefangen hat dieser Zirküs ja vor ziemlich genau 10 Jahren in Davos:
    Ich sag nur "Van minit, van minit..."
    Daß Erdo ein großartiger Schauspieler ist, ist sicher, die geostrategische Bedeutung Kleinasiens auch klar (die den Türken wiederum durchaus bewußt ist). Imo ist Erdo keine Ausnahme, sondern das gesamte sog. "islamische Erwachen", gegen das unsere "Patrioten" ankämpfen, in den 70ern westlich induziert worden (von UKUSA, wie du es nennst) und Erdo ein später Ausläufer.

    Aber da ist noch etwas anderes: das Kurdenproblem; also nicht nur die eigenen Kurden als Schreckgespenst, sondern die Gefahr eines wie auch immer gearteten "nation buildings". Das zwingt die Türkei phasenweise zur Realpolitik, sollte man meinen. Und die steht dann im wirklichen Widerspruch zur westlichen Kurdenpolitik (Rammbock gegen Iran, Irak und Syrien).

    Selbst wenn der Westen mit den Kurden nur spielt, das mag schon sein, aber die türkische Angst vor kurdischer Selbständigkeit scheint mir echt, das ist die türkische "Achillesferse" (wenn der griechische Heldenvergleich hier erlaubt ist). Man hat imo den Türken unter Erdogan sehr viel Leine gelassen, wohl auch als Ersatz für die Absage, sie doch irgendwann in die EU aufzunehmen. Die halb verbitterte Hinwendung der Türken nach Osten (Rußland, One Belt) und der Wunsch, den Westen "demütigen" zu wollen, liegt also in der Natur der Sache.

    Das Schwanken zwischen West und Ost, zwischen Größenwahn und Schwäche scheint mir das Wesentliche zu sein, teils türkische Mentalität, teils Phantomschmerz osmanischer Glanzzeit, die Liebe zu US-Waffenkram, Reste der Atatürk-Kulturrevolution, teils ein Mangel an echter völkischer Identität (echte Türken als Minderheit im eigenen Land). Diese Widersprüchlichkeit und Schwanken verkörpert imo Erdo ganz gut. Oder meinst du, es ist alles nur Gekläffe eines braven NATO-Hofhundes, der Kleinasien treu bewacht und mit der hingeworfenen Wurst zufrieden ist?
    Ex septentrione lux

  4. #75624
    LOL
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    Standard AW: Syrien-Diskussion

    Zitat Zitat von brain freeze Beitrag anzeigen
    Daß Erdo ein großartiger Schauspieler ist, ist sicher, die geostrategische Bedeutung Kleinasiens auch klar (die den Türken wiederum durchaus bewußt ist). Imo ist Erdo keine Ausnahme, sondern das gesamte sog. "islamische Erwachen", gegen das unsere "Patrioten" ankämpfen, in den 70ern westlich induziert worden (von UKUSA, wie du es nennst) und Erdo ein später Ausläufer.

    Aber da ist noch etwas anderes: das Kurdenproblem; also nicht nur die eigenen Kurden als Schreckgespenst, sondern die Gefahr eines wie auch immer gearteten "nation buildings". Das zwingt die Türkei phasenweise zur Realpolitik, sollte man meinen. Und die steht dann im wirklichen Widerspruch zur westlichen Kurdenpolitik (Rammbock gegen Iran, Irak und Syrien).

    Selbst wenn der Westen mit den Kurden nur spielt, das mag schon sein, aber die türkische Angst vor kurdischer Selbständigkeit scheint mir echt, das ist die türkische "Achillesferse" (wenn der griechische Heldenvergleich hier erlaubt ist). Man hat imo den Türken unter Erdogan sehr viel Leine gelassen, wohl auch als Ersatz für die Absage, sie doch irgendwann in die EU aufzunehmen. Die halb verbitterte Hinwendung der Türken nach Osten (Rußland, One Belt) und der Wunsch, den Westen "demütigen" zu wollen, liegt also in der Natur der Sache.

    Das Schwanken zwischen West und Ost, zwischen Größenwahn und Schwäche scheint mir das Wesentliche zu sein, teils türkische Mentalität, teils Phantomschmerz osmanischer Glanzzeit, die Liebe zu US-Waffenkram, Reste der Atatürk-Kulturrevolution, teils ein Mangel an echter völkischer Identität (echte Türken als Minderheit im eigenen Land). Diese Widersprüchlichkeit und Schwanken verkörpert imo Erdo ganz gut. Oder meinst du, es ist alles nur Gekläffe eines braven NATO-Hofhundes, der Kleinasien treu bewacht und mit der hingeworfenen Wurst zufrieden ist?
    Gut analysiert. Man sollte zum Kurdenproblem der Türkei noch hinzufügen, dass sie sich aller anderen (christlichen) Minderheiten Anatoliens mit islamischer Assimilation, oder Völkermorden und ethnischen Säuberungen entledigte (zum Zusammenbruch des Osmanischen Reiches waren noch >30% der Bewohner Anatoliens entweder Griechen oder Armenier, sowie Assyrer).

    Mit den muslimischen Kurden schaffte die Türkei es allerdings nicht, sie wirklich zu assimilieren - insofern versucht sie es nun nachzuholen... mit den gleichen "Rezepten" wie einst, Vertreibung und Völkermord.
    Das Resultat wird diesmal aber ein unabhängiges Kurdistan sein und das zu Recht.

  5. #75625
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    Standard AW: Syrien-Diskussion

    Zitat Zitat von brain freeze Beitrag anzeigen
    Aber da ist noch etwas anderes: das Kurdenproblem; also nicht nur die eigenen Kurden als Schreckgespenst, sondern die Gefahr eines wie auch immer gearteten "nation buildings". Das zwingt die Türkei phasenweise zur Realpolitik, sollte man meinen. Und die steht dann im wirklichen Widerspruch zur westlichen Kurdenpolitik (Rammbock gegen Iran, Irak und Syrien).

    Selbst wenn der Westen mit den Kurden nur spielt, das mag schon sein, aber die türkische Angst vor kurdischer Selbständigkeit scheint mir echt, das ist die türkische "Achillesferse" (wenn der griechische Heldenvergleich hier erlaubt ist). Man hat imo den Türken unter Erdogan sehr viel Leine gelassen, wohl auch als Ersatz für die Absage, sie doch irgendwann in die EU aufzunehmen. Die halb verbitterte Hinwendung der Türken nach Osten (Rußland, One Belt) und der Wunsch, den Westen "demütigen" zu wollen, liegt also in der Natur der Sache.
    Es ist nicht nur Dein Problem, es ist das Problem vieler im Westen, dass sie durch ihre Medien eine komplett verzerrte Sicht auf die Türkei haben und keine Ahnung davon, worüber sie reden. Wenn ich schon den Unsinn höre, von wegen "türkische Angst vor kurdischer Selbständigkeit" und das sei angeblich die türkische Archillesverse! Ja, dieser Mist und Unsinn wird ständig u.a. von deutschen Medien verbreitet.

    Also ich lebe seit über 8 Jahren in der Türkei und kann nirgends eine "türkische Angst vor kurdischer Selbständigkeit" erkennen oder dass das angeblich die "türkische Archillesverse" sei! Man muss sich auch garnicht von Land trennen, man kann sich auch von den Separatisten trennen und das funktioniert doch wunderbar seit über 30 Jahren.

    Ein Kürbistan auf Kosten der Türkei zu unterstützen ist aus europäischer Sicht an Schwachsinnigkeit nicht zu überbieten. Jedes instabile Gebilde, das nicht von sich aus existieren kann alleine schon aus wirtschaftlichen Gründen, ist von Anfang an instabil und eine künstliche Missgeburt.
    Nur zur Verdeutlichung. Die ärmste türkische Region im Nordosten trägt 17% zur türkischen Wirtschaftsleistung bei, der Südosten schafft lächerliche 1% (trotz über 40 Milliarden USD an Investitionen durch den türkischen Staat). Der Stromklau beträgt in der ärmsten türkischen Stadt im Nordosten und das nur in wenigen Städten, zwischen 4%-5%, im Südosten liegt der Stromklau bei 70%-90% Hinzu kommen extreme Bildungsferne, das es so in der Türkei ausschliesslich bei Kurden und Zigeunern gibt, das ist objektives Fakt und Beobachtung.

    Realistischer ist, dass Kürbistan in den EU-Sozialstaaten entsteht als anderswo, Zahlen, Daten Fakten:

    1. Seit dem PKK Konflikt sind laut Angaben der PKK über 2.5 Mio Kurden aufgrund des Konfliktes in EU Staaten geflüchtet, bevorzugt EU-Sozialstaaten

    2. Laut dem PKKK Politiker Selahattin Demirtas sollen 3.5 Mio Kurden im Südosten der Türkei Zitat "auf gepackten Koffern" gen Europa sitzen

    3. Über 30% der sog. "syrischen Flüchtlinge" sind Kurden, dabei stellen Kurden in Syrien nur 8% der Bevölkerung!

    4. Die PKK rekrutiert sogar damit, verspricht den PKK-Mitgliedern und ihren Familien eine Schleusung umsonst bzw. vergünstigte Rabatte in die EU-Sozialstaaten



    Zitat Zitat von brain freeze Beitrag anzeigen
    Das Schwanken zwischen West und Ost, zwischen Größenwahn und Schwäche scheint mir das Wesentliche zu sein, teils türkische Mentalität, teils Phantomschmerz osmanischer Glanzzeit
    Dieser Schwachsinn oben ist ebenfalls aus deutschen Medien. Mag sein, dass es irgendwelche Nostalgiker in der Türkei gibt, aber mit Sicherheit nicht in der Form, dass wir unsere ehemaligen Gebiete wiederhaben wollen. Sollen wir Griechenland angliedern? Was sollen wir mit den Losern? Was sollen wir mit den Arabern? Das sind auch nur Loser und zudem kulturell nicht kompatibel zu den Türken. Wir haben genügend Hinterwäldler mit den Kurden und brauchen mit Sicherheit nicht noch Araber. Macht wohl absolut keinen Sinn.

    Zitat Zitat von brain freeze Beitrag anzeigen
    die Liebe zu US-Waffenkram, Reste der Atatürk-Kulturrevolution, teils ein Mangel an echter völkischer Identität (echte Türken als Minderheit im eigenen Land).
    Türken sind Minderheit im eigenen Land? Atatürk hat auch keine Kulturrevolution gestartet, sondern lediglich das Land reformiert und modernisiert. Das Land war schon immer mehrheitlich Türkisch bzw. Türkisch geprägt. Die Erstsprache bei allen Minderheiten inkl. den Griechen in der Türkei war übrigens Türkisch.

    In der Türkei klagen übrigens Kurden, dass sie mit der Zeit ihre Identität verlieren und dass sie schon mehrheitlich assimiliert sind, nicht etwa die Türken.

    Zitat Zitat von brain freeze Beitrag anzeigen
    Diese Widersprüchlichkeit und Schwanken verkörpert imo Erdo ganz gut. Oder meinst du, es ist alles nur Gekläffe eines braven NATO-Hofhundes, der Kleinasien treu bewacht und mit der hingeworfenen Wurst zufrieden ist?
    Der Westen ist generell sehr schlecht in der Beurteilung von anderen Ländern und Regionen und das ist der Grund, warum sie überall versagen und nirgends irgendetwas gebacken kriegen. Die Zeiten der Kolonialmächte sind schon längst vorbei, auch wenn es einige noch nicht begriffen haben und die Türkei war im übrigen nie ein Kolonialstaat. Wenn jemand wissen möchte, wie die Türkei oder die Türken generell eingestellt sind, der sollte einfach mal die Übersetzung der türkischen Nationalhymne lesen. Da steht alles drin.
    Geändert von Durkheim (13.02.2020 um 10:30 Uhr)

  6. #75626
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    Standard AW: Syrien-Diskussion

    Zitat Zitat von brain freeze Beitrag anzeigen
    Daß Erdo ein großartiger Schauspieler ist, ist sicher, die geostrategische Bedeutung Kleinasiens auch klar (die den Türken wiederum durchaus bewußt ist). Imo ist Erdo keine Ausnahme, sondern das gesamte sog. "islamische Erwachen", gegen das unsere "Patrioten" ankämpfen, in den 70ern westlich induziert worden (von UKUSA, wie du es nennst) und Erdo ein später Ausläufer.

    Aber da ist noch etwas anderes: das Kurdenproblem; also nicht nur die eigenen Kurden als Schreckgespenst, sondern die Gefahr eines wie auch immer gearteten "nation buildings". Das zwingt die Türkei phasenweise zur Realpolitik, sollte man meinen. Und die steht dann im wirklichen Widerspruch zur westlichen Kurdenpolitik (Rammbock gegen Iran, Irak und Syrien).

    Selbst wenn der Westen mit den Kurden nur spielt, das mag schon sein, aber die türkische Angst vor kurdischer Selbständigkeit scheint mir echt, das ist die türkische "Achillesferse" (wenn der griechische Heldenvergleich hier erlaubt ist). Man hat imo den Türken unter Erdogan sehr viel Leine gelassen, wohl auch als Ersatz für die Absage, sie doch irgendwann in die EU aufzunehmen. Die halb verbitterte Hinwendung der Türken nach Osten (Rußland, One Belt) und der Wunsch, den Westen "demütigen" zu wollen, liegt also in der Natur der Sache.

    Das Schwanken zwischen West und Ost, zwischen Größenwahn und Schwäche scheint mir das Wesentliche zu sein, teils türkische Mentalität, teils Phantomschmerz osmanischer Glanzzeit, die Liebe zu US-Waffenkram, Reste der Atatürk-Kulturrevolution, teils ein Mangel an echter völkischer Identität (echte Türken als Minderheit im eigenen Land). Diese Widersprüchlichkeit und Schwanken verkörpert imo Erdo ganz gut. Oder meinst du, es ist alles nur Gekläffe eines braven NATO-Hofhundes, der Kleinasien treu bewacht und mit der hingeworfenen Wurst zufrieden ist?
    Richtig erkannt.

    Wer Erdogan als durchgeknallten Dummkopf bezeichnet, liegt falsch.

    Als Deutsche müssen wir hoffen, dass Erdogan aus der verfahrenen Situation, in die er sich selber hinein manövriert hat, halbwegs unbeschadet wieder heraus kommt.

    Und zwar innenpolitisch.

    Sollte Erdogan im eigenem Land die Macht verlieren und an seiner Stelle eine EU - Marionette ins Amt gehievt werden, haben wir ganz schnell eine neue Ukraine, mit dem Unterschied dass wir mehr Türken als Ukrainer in der Diaspora haben.

  7. #75627
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    Standard AW: Syrien-Diskussion

    Zitat Zitat von Filofax Beitrag anzeigen
    Richtig erkannt.

    Wer Erdogan als durchgeknallten Dummkopf bezeichnet, liegt falsch.

    Als Deutsche müssen wir hoffen, dass Erdogan aus der verfahrenen Situation, in die er sich selber hinein manövriert hat, halbwegs unbeschadet wieder heraus kommt.

    Und zwar innenpolitisch.

    Sollte Erdogan im eigenem Land die Macht verlieren und an seiner Stelle eine EU - Marionette ins Amt gehievt werden, haben wir ganz schnell eine neue Ukraine, mit dem Unterschied dass wir mehr Türken als Ukrainer in der Diaspora haben.
    Erdogans Zeit in der Türkei ist längst abgelaufen. Lange wird es ihn ohnehin nicht geben. Erdogans Partei ist auch nur ein Schatten seiner selbst und selbst in den AKP nahen Medien wird Erdogan kritisiert und direkt angegriffen. Es gibt nur wenige Ausnahmen, die strikt auf Erdogan Linie sind, haben aber nicht viele Zuschauer. Die Mehrheit der Medien fahren bereits zweigleisig, für den Fall, dass Erdogan gehen muss. Die Mehrheiten hat Erdogan schon lange nicht mehr hinter sich.

  8. #75628
    LOL
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    Standard AW: Syrien-Diskussion

    Zitat Zitat von Durkheim Beitrag anzeigen

    Nur zur Verdeutlichung. Die ärmste türkische Region im Nordosten trägt 17% zur türkischen Wirtschaftsleistung bei, der Südosten schafft lächerliche 1% (trotz über 40 Milliarden USD an Investitionen durch den türkischen Staat). Der Stromklau beträgt in der ärmsten türkischen Stadt im Nordosten und das nur in wenigen Städten, zwischen 4%-5%, im Südosten liegt der Stromklau bei 70%-90% Hinzu kommen extreme Bildungsferne, das es so in der Türkei ausschliesslich bei Kurden und Zigeunern gibt, das ist objektives Fakt und Beobachtung.
    Im Gegensatz zu Zigeunern haben Kurden aber eigenes, sogar mehrheitlich von ihnen bewohntes Land. Wenn sie denn angeblich soooo störend sind, dann lasst sie doch in die Unabhängigkeit.

    Zitat Zitat von Durkheim Beitrag anzeigen
    Mag sein, dass es irgendwelche Nostalgiker in der Türkei gibt, aber mit Sicherheit nicht in der Form, dass wir unsere ehemaligen Gebiete wiederhaben wollen. Sollen wir Griechenland angliedern? Was sollen wir mit den Losern? Was sollen wir mit den Arabern? Das sind auch nur Loser und zudem kulturell nicht kompatibel zu den Türken. Wir haben genügend Hinterwäldler mit den Kurden und brauchen mit Sicherheit nicht noch Araber. Macht wohl absolut keinen Sinn.
    Lustig ist, dass diese "Nostalgiker" was griechische Gebiete angeht, gerade bei den sogenannten Kemalisten anzutreffen sind - die Kemalisten sind darin sogar wesentlich "nostalgischer" als Erdogan...
    Expansionismus muss irgendwie ein Lebenszweck und Krankheit gleichzeitig bei euch sein - aber wir halten euch schon die Kur bereit...


    Zitat Zitat von Durkheim Beitrag anzeigen
    Türken sind Minderheit im eigenen Land? Atatürk hat auch keine Kulturrevolution gestartet, sondern lediglich das Land reformiert und modernisiert. Das Land war schon immer mehrheitlich Türkisch bzw. Türkisch geprägt. Die Erstsprache bei allen Minderheiten inkl. den Griechen in der Türkei war übrigens Türkisch.
    Kemal hat euch völlig neu hingeeicht, indem er eure historischen Wurzeln kappte. Ihr sprecht nicht mal mehr euer altes, osmanisches Türkisch - Kemal sprach hingegen kaum das von ihm befehligte "Neutürkisch".

    Euer Problem war und ist, dass der heutige Normal-Mehmet nicht mal seine eigenen osmanischen Quellen und Geschichte eigenständig lesen könnte, da sie a) in arabischer Konsonantenschrift und b) in osmanischen Türkisch verfasst sind, und beides ist euch heute zumeist ein X. Alle Aufschriften alter Gebäude und sogar die Grabinschriften eurer Vorfahren sind euch ebenso ein fremdes X.

    Insofern habt ihr keinen eigenen Zugang zu eurer Vergangenheit und überlasst dieser der reinen Phantasie und Youtube-Filmchen.

  9. #75629
    Mitglied Benutzerbild von Durkheim
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    Standard AW: Syrien-Diskussion

    Zitat Zitat von LOL Beitrag anzeigen
    Im Gegensatz zu Zigeunern haben Kurden aber eigenes, sogar mehrheitlich von ihnen bewohntes Land. Wenn sie denn angeblich soooo störend sind, dann lasst sie doch in die Unabhängigkeit.
    Wir entlassen sie doch in die Freiheit, nach Griechenland und EU-Sozialstaaten. Kurden bevorzugen Länder, wo es Sozialhilfe gibt und die gibt es nunmal nicht in der Türkei.

    Zitat Zitat von LOL Beitrag anzeigen
    Lustig ist, dass diese "Nostalgiker" was griechische Gebiete angeht, gerade bei den sogenannten Kemalisten anzutreffen sind - die Kemalisten sind darin sogar wesentlich "nostalgischer" als Erdogan...
    Expansionismus muss irgendwie ein Lebenszweck und Krankheit gleichzeitig bei euch sein - aber wir halten euch schon die Kur bereit...
    Du meinst die Inseln vor der türkischen Küste? Die beinhalten ja auch keine Griechen und gehören natürlich der Türkei.

    Zitat Zitat von LOL Beitrag anzeigen
    Kemal hat euch völlig neu hingeeicht, indem er eure historischen Wurzeln kappte. Ihr sprecht nicht mal mehr euer altes, osmanisches Türkisch - Kemal sprach hingegen kaum das von ihm befehligte "Neutürkisch".
    Das Osmanisch wurde nur am Hof gesprochen, das Volk sprach Türkisch und kein Osmanisch. Das kannst Du natürlich nicht wissen. Die Muttersprache der Griechen in der Türkei war übrigens auch Türkisch, aber das weisst Du ja schon ...

    Zitat Zitat von LOL Beitrag anzeigen
    Euer Problem war und ist, dass der heutige Normal-Mehmet nicht mal seine eigenen osmanischen Quellen und Geschichte eigenständig lesen könnte, da sie a) in arabischer Konsonantenschrift und b) in osmanischen Türkisch verfasst sind, und beides ist euch heute zumeist ein X. Alle Aufschriften alter Gebäude und sogar die Grabinschriften eurer Vorfahren sind euch ebenso ein fremdes X.
    Da Du kein Türkisch kannst und Dich offensichtlich auch nicht auskennst, das arabische Alphabet war nie für Türkisch geeignet und deswegen hat man den Mist abgeschafft. Es gibt Sprachforscher, die haben sich schon mehrfach mit dem Thema befasst und geben Atatürk und seiner Reform Recht, arabisches Alphabet passt nicht zu zur türkischen Sprache. Das Lateinische Alphabet passt besser und man hat es noch ans Türkische angepasst mit einigen Modifikationen und wir sind sehr zufrieden.

    Zitat Zitat von LOL Beitrag anzeigen
    Insofern habt ihr keinen eigenen Zugang zu eurer Vergangenheit und überlasst dieser der reinen Phantasie und Youtube-Filmchen.
    Ihr Griechen könnt weiter euer seltsames Alphabet weiter betreiben, ihr seid ja auch seit über 2000 Jahren Loser und daher kein Vorbild für irgendwen. Dass Deinesgleichen auch noch anderen Ratschläge geben möchte, ist doch absolut Lachhaft. Ihr seid absolute Loser und nicht erst seit gestern

  10. #75630
    Resteverwerter Benutzerbild von brain freeze
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    Standard AW: Syrien-Diskussion

    Zitat Zitat von Filofax Beitrag anzeigen
    Richtig erkannt.

    Wer Erdogan als durchgeknallten Dummkopf bezeichnet, liegt falsch.

    Als Deutsche müssen wir hoffen, dass Erdogan aus der verfahrenen Situation, in die er sich selber hinein manövriert hat, halbwegs unbeschadet wieder heraus kommt.

    Und zwar innenpolitisch.

    Sollte Erdogan im eigenem Land die Macht verlieren und an seiner Stelle eine EU - Marionette ins Amt gehievt werden, haben wir ganz schnell eine neue Ukraine, mit dem Unterschied dass wir mehr Türken als Ukrainer in der Diaspora haben.
    Sehe ich ähnlich, die Türkei zu destabilisieren, ist nicht im deutschen Interesse. Leider macht das Erdogan selbst mit seiner impulsiven, kurzsichtigen Außenpolitik. Mglw. ist er innenpolitisch auch Geisel der MHP-Psychos.
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