NTV / 11.12.2006
PANORAMA
Schießunfall in Sachsen
Ein Fehler beim Laden eines Geschützes ist die Ursache für den Tod zweier Soldaten auf einem Truppenübungsplatz in Sachsen. Nach Angaben von Staatsanwaltschaft, Polizei und Bundeswehr wurde die Panzerhaubitze
falsch geladen. Beim Versuch, das Geschoss und die Treibladung aus dem Rohr zu
entfernen, zündete die Granate im Innenraum der Panzerhaubitze. Es werde nun gegen "Unbekannt" wegen fahrlässiger Tötung ermittelt, teilte die Staatsanwaltschaft Görlitz am Montag mit. Am Samstag waren auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz nahe Weißwasser zwei 24 und 33 Jahre alte Soldaten getötet und vier zum Teil schwer verletzt worden.
Der Staatsanwaltschaft zufolge war eine Schießübung nach dem
Defekt des
Artilleriegeschützes abgebrochen worden, um die Waffe zu reparieren. Die Ursache für die Explosion im Innern des Fahrzeugs ist unklar. Ein Polizeisprecher schloss technische Fehler aus.
"Alles deutet bei dem tragischen Vorfall auf menschliches Versagen hin", sagte er. Die "Panzerhaubitze 2000" gilt als eines der leistungsfähigsten fahrbaren Artilleriegeschütze weltweit.
Die Leichen eines 33 Jahre alten Soldaten des Logistikbataillons 51 aus Stadtallendorf (Hessen) und eines 24-jährigen Kameraden des Panzerartilleriebataillons 215 aus Augustdorf (Nordrhein-Westfalen) seien den Angehörigen noch nicht übergeben worden, hieß es vom Presse- und Informationszentrum des Heeres in Koblenz unter Verweis auf laufende Ermittlungen. Beide Einheiten hatten seit drei Wochen eine Lehrübung für die Offizierschule des Heeres (Dresden) vorbereitet. Diese dreitägige Vorführung habe am Montagmorgen trotz des Unglücks planmäßig begonnen, sagte der Sprecher der Streitkräfte im Verteidigungsministerium, Michael Strunk.
Der 16.300 Hektar große Truppenübungsplatz Oberlausitz, einst Trainingsplatz der Nationalen Volksarmee (NVA), liegt 95 Kilometer nordöstlich von Dresden. Er wird nach Informationen des Bundesverteidigungsministeriums vor allem von der Offizierschule genutzt, aber auch von Truppenteilen. Die Anlage verfüge über eine der modernsten Panzerschießbahnen Deutschlands mit computergesteuerten Zielen.
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