Irgendwie scheint man nun zu begreifen, warum die Leute vor der Islamisierung Angst haben - und manche zeigen irgendwie auch Verständnis, denn:
http://www.deutschlandfunk.de/kampf-...icle_id=307257Zitat:
Alle zusammen: überfordert. Die Welt ist in eine neue Epoche eingetreten, für die es noch keine Regeln gibt. Willkommen im gefährlichen Machtvakuum der multipolaren Weltordnung.
Horror vacui: Das war der ideale Nährboden für die Terrormilizen der IS. Zunächst nannten sie sich ISIS - Islamischer Staat im Irak und Syrien, dann benannten sie sich um in IS, Islamischer Staat: Dahinter steckt Programm. Ziel ist es, ein übernationales Kalifat zu errichten und damit die Ordnung von Sykes-Picot aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg zu stürzen. Die politische Landkarte des Nahen Ostens steht zur Disposition - alte Grenzen sollen geschleift, neue Grenzen nach ethnischen und religiösen Kriterien gezogen werden. Es droht kulturelle Kleinstaaterei - und immer neue Wellen von Flucht und Vertreibung.
Dabei ist nicht nur erschreckend, mit welch beispielloser Brutalität die IS-Milizen vorgehen. Sorgen bereiten auch ihre straffe Organisation, ihre finanzielle Ausstattung, ihre militärischen Kapazitäten. Und natürlich ihre Fähigkeit, überall auf der Welt Nachwuchs zu rekrutieren. Der Islamische Staat ist längst zu einer ernsten internationalen Bedrohung geworden - ....
Eine Lösung muss politisch gesucht werden. Und dabei sind zunächst all jene gefordert, die sich unmittelbar bedroht fühlen. Bedroht fühlt sich der Iran, der um seinen schiitischen Machtanspruch fürchtet. Bedroht fühlt sich Saudi-Arabien, das um seinen sunnitischen Machtanspruch fürchtet. Direkt bedroht fühlen sich auch die Golfstaaten, Jordanien, der Libanon, Ägypten. Indirekt bedroht fühlen sich Europäer, Amerikaner, Russen, Chinesen - überall ist von wachsender Terrorgefahr die Rede, überall brodelt es in den radikalisierten Milieus muslimischer Minderheiten.
Die Entschlossenheit, dem Islamischen Staat gemeinsam die Stirn zu bieten, könnte dazu führen, miteinander ins Gespräch zu kommen und vorsichtig Vertrauen aufzubauen - zwischen Sunniten und Schiiten, zwischen Iran und den USA, zwischen China und dem Westen, aber auch: zwischen Russland und dem Rest der Welt. Es geht nicht nur um eine Verständigung auf eine gemeinsame, internationale Strategie gegen den IS - sie ist längst überfällig. Es geht darum, sich in der Unübersichtlichkeit der neuen multipolaren Weltordnung wieder auf gemeinsame Ziele und Regeln zu verständigen. Die Politik muss das Primat des Handelns zurückgewinnen - und unter Beweis stellen, dass sich am Ende die Vernunft durchsetzt. So könnte die Zeitenwende nicht nur durchlitten, sondern aktiv gestaltet werden.
Dazu:
http://www.deutschlandfunk.de/pegida...icle_id=307261
Zitat:
Es stimmt ja, das Recht auf Asyl - oder das, was davon übrig ist - gilt nur für politisch Verfolgte und kann nicht herhalten, um all jenen ein Bleiberecht zu geben, die aus vielerlei guten und sicher auch manchen weniger guten Gründen nach Europa und nach Deutschland kommen. Und ja, die Zahl der Asylbewerber steigt. Länder und Kommunen in Deutschland haben Probleme bei der Unterbringung, auch weil sie über Jahre Unterkünfte abgebaut haben. Aber wie schon in den 90er-Jahren liegen die Ursachen für die wachsende Zahl zu einem großen Teil in Krieg, Verfolgung und Vertreibung. Damals im ehemaligen Jugoslawien, heute in Syrien und im Irak. Über ein Viertel der Menschen, die in diesem Jahr in Deutschland Erstanträge auf Asyl stellten, kam aus den beiden Ländern. Dass Deutschland kontingentweise Bürgerkriegsflüchtlinge aufnimmt, ist gut. Ärgerlich aber ist es, wenn im Gegenzug wieder einmal das Ressentiment den Umgang mit Flüchtlingen bestimmt. Und wenn die Politik die Stimmung in der Bevölkerung schon als Motiv heranzieht, dann doch bitte auch beide Seiten. Gut die Hälfte spricht sich nämlich dafür aus, mehr Menschen aufzunehmen.

