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Daggu
Selbstverständlich ist am russischen Finanz und Wirtschaftssystem einiges "Idiotisch", oder höflicher gesagt, etwas sehr "durcheinander".
Nö da wäre eine Griwna viel desaströser, nur greift man die nicht an.
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Stelle dir doch einfach mal die Frage, warum gerade Russland immer wieder, in seinem Finanzsystem, angreifbar ist? War es nicht 1998 ähnlich wie heute?
Die Situation war der Tiefpunkt von Jelzin und es gab eine Währungsreform. Heute ist das ganz anders. Bei einem heuten Rubelcrash wären eine westliche Banken die Gearschten.
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Putin selbst redet doch selbst von einer schwer angeschlagenen, russischen Wirtschaft, die allein zwei, also zwei Jahre brauchen wird, um sich zu erholen.
Wegen Sanktionen. Nichtsdestotrotz wird auch der Sektor Industrieproduktion hoch gefahren, nicht nur der Energiesektor.
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Die reichen Russen kaufen hektisch die überteuerten Inmobilien in London, die nicht so reichen Russen kaufen alles, was nur irgendeinen Wert hat, ungeheure Summen werden aus Russland transferiert und es werden sich viele ausländische Investoren auch in der Zukunft davor scheuen, in Russland überhaupt noch zu investieren.
In St Petersburg und Moskau ist schon alles überteuert.
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Alles die Schuld des Westens?
Heutige Situation schon.
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Nicht alles und wenn Putin die grundlegenden Probleme der russischen Wirtschaft nicht in den Griff bekommt, und das wird ihm aus vielerlei Gründen nicht gelingen, dann wird Russland eben ein Schwellenland bleiben, das auch in Zukunft nicht einmal in der Lage sein wird, zumindest die eigenen Bevölkerung mit Lebensmitteln zu versorgen.
Ich weiss Russland brauch Nahrungsmittelproduzenten und Bauern. Einen deutschen Grossbauer gibt es dort. Wichtiger ist ihnen Industrieproduktion.
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Und das ist eines der traurigsten Kapitel des neorussischen Zarenreiches überhaupt.
JA mei 70 Jahre Kommunismus und einen Versager wie Jelzin, der sich von den USA prellen lies.
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Du kannst dich jetzt wieder in deine irrationalen Einzeiler flüchten, du kannst dich auch weiter von ManfredM durch das Forum treiben lassen, du und anderen Putintreue können auch weiter die Augen fest vor den Realitäten des russischen Absturzes fest verschließen, was aber nichts daran ändert, das Russland von dieser Finanzkrise bis in das Mark getroffen wurde.
http://kurier.at/politik/ausland/put...ld/103.375.286
http://german.ruvr.ru/2014_12_17/Die...e-Chance-6757/
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Herr Hellmeyer, um den russischen Rubel steht es nicht gut. Ein Euro ist zurzeit 82 Rubel wert. Die Medien nennen als Hauptgründe vor allem den Ölpreis und die Sanktionen des Westens, ist das wirklich die ganze Geschichte?
Hellmeyer: Für mich greift das ganz zu kurz, das hat nichts mit einer fundamentalen Betrachtung zu tun. Fundamental sieht das Bild für Russland sehr viel besser aus, als es hier über die Devisenmärkte in der Bewertung des Rubels gespielt wird. Fakten belegen ad eins: Der Ölpreisverfall betrifft andere Länder sehr viel mehr. Die operativen Produktionskosten für Öl liegen bei Russland bei 45 US Dollar pro Barrel in den USA bei 50 für das sogenannte "Shale Gas", für Schiefergas, liegt es bei 75. Auch wenn wir uns andere Länder anschauen, Mexiko liegt bei 70 Dollar, Brasilien bei 75 US-Dollar, China bei über 60 US-Dollar, dann sehen wir ganz deutlich, dass der Ölpreis nicht der Grund sein kann, dass wir hier eine derartige Schieflage an den Märkten haben. Das ist der eine Punkt, wenn wir über Öl reden. Der andere Punkt ist, wenn wir über Fundamentdaten reden, vergleichen wir einfach mal die Situation. Die USA haben seit der Krise keine Strukturreformen gemacht. Die Eurozone sehr wohl. Die USA haben eine Staatsverschuldung von knapp 110 Prozent der Wirtschaftsleistung, Russland hat 13 Prozent. Die USA haben dieses Jahr ein Wirtschaftsdefizit von -5,5 Prozent der Wirtschaftsleistung, in Russland wir es einen Überschuss geben der Größenordnung von circa ein Prozent der Wirtschaftsleistung. Amerika hat ein Handelsbilanzdefizit von 43 Milliarden US-Dollar, die letzten Daten die mir hier aus Russland vorliegen sind bei 12 Milliarden Dollar Überschuss.
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Das heißt das Gerede vom russischen Krisenjahr 1998, damals wurde durch eine massive Kapitalflucht eine Finanzkrise in Russland ausgelöst, ist auch nicht gerechtfertigt?
Hellmeyer: Das ist nicht gerechtfertigt. Wir haben in unseren Publikationen der Bremer Landesbank seit einiger Zeit darauf verwiesen, dass die Auseinandersetzung um geopolitische Macht sich nicht mehr auf den großen Schlachtfeldern abspielt, sondern verlagert wird. Sie wird in Richtung von Wirtschafts- und Finanzkriege verlagert, und in der Tat kontrolliert der Westen nach wie vor maßgeblich die Strukturen an den internationalen Finanzmärkten und da gibt es auch die Powerhäuser wie JPMorgan Chase als Beispiel und eine Citibank oder eine Goldman Sachs. Und für mich ist diese Bewertung Russlands an den Devisenmärkten eben Ausdruck aus einer Form des Finanzkrieges. Um es noch deutlicher auf den Punkt zu bringen. Die Ukraine ist ein Failed State mit einer katastrophalen volkswirtschaftlichen Performance. Die Abwertung der ukrainischen Währung über die letzten 12 Monate ist gestern geringer gewesen als die Abwertung des Rubels
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Das wir so etwas ernst nehmen, da schlägt’s dem Fass beinahe den Boden aus. Aus zwei Gründen ernst nehmen: Die russische Volkswirtschaft hat mit circa 3,5 Prozent Anteil an der Weltwirtschaft eine ganz andere Traktion als eine Ukraine und für mich ist es, wie gesagt, Ausdruck eines Wirtschafts- und Finanzkrieges, aber ich sehe keine Chance - und das sage ich an dieser Stelle bei Ihnen absolut deutlich - dass diese Attacken über die Finanzmärkte am Ende erfolgreich sein werden. Die Position die Russland hat mit Währungsreserven und auch die Strukturdaten, die überhaupt nicht vergleichbar sind mit 1998 erlaubt hier keine Prognose die einen nachhaltigen Erfolg der westlichen Aggression über die Finanzmärkte darstellen kann.