Zitat:
Peters: Die gesamte Welt stellt meine Überzeugungen gerade tagtäglich infrage! (lacht) Man muss ja nur das Radio anmachen oder ins Internet gehen, um zu denken: Das kann alles nicht wahr sein, was sich gerade abspielt! Ich kann es nicht fassen, dass ich im postfaktischen Zeitalter lebe. Dass das so genannt wird und dass man das im Augenblick nicht ändern kann. Insofern: Ich empfinde mein gesamtes Dasein infrage gestellt.
Peters: Ja, aber sie bleiben dafür zu Hause und schalten die Kiste an. Entweder das klassische Fernsehen oder die Streamingdienste – bei denen ich auch momentan das Gefühl habe, dass die zur Weltflucht dienen. Man kann darin stundenlang versinken, der Stoff hört nicht auf, und man muss nicht mehr in die Realität hinausgehen.
Peters: Eigentlich nichts. Das, was man so aus dem Radio und Fernsehen weiß. Und das ist wirklich gar nichts. Ich war noch nie in einer Moschee, kenne niemanden islamischen Glaubens. Regisseurin und Drehbuchautorin Eva Spreitzhofer hat enorm viel recherchiert und uns mit diesen ganzen Dingen immer wieder gefüttert. Zudem hatten wir eine Beraterin am Set, die früher selbst Salafistin war, inzwischen aber das Kopftuch abgelegt hat. Die ist Religionslehrerin in der islamischen Gemeinde in Wien und denkt sehr viel darüber nach, wie der Islam gut in unsere Welt passen kann.
Peters: Ich möchte mich nicht angegriffen dafür fühlen, dass ich kein Kopftuch tragen will. Dass ich ein anderes Modell bevorzuge, wie Frauen in der Welt stehen sollten. Und dass das weit davon entfernt ist, komplett verhüllt zu sein, um Männern keine Angriffsfläche für sexuelle Fantasien zu bieten. Das finde ich alles Wahnsinn. Ich halte das aber nicht für Religion.
Zitat:
Peters: Für eine Herrschaftsstruktur, mit der man sich im Namen der Religion bewaffnet. Es ist nicht rassistisch zu sagen, dass ich dieses Frauenbild extrem frauenfeindlich finde. Darüber muss man diskutieren. Ich möchte nicht, dass in der Umwelt, in der ich lebe, so getan wird, als wäre das okay. Toleranz ja – aber Menschen verachten oder gar verstümmeln – nein.