Auch nachdem es gelungen war, gemeinsam den IS aus der Stadt zu drängen,
verübten die YPG mehrfach Anschläge auf christliche Milizen, bei denen mehrere Menschen ums Leben kamen. Zuletzt kam es am Montag zu Kämpfen in der christlichen Siedlung Al-Wusta. Das Portal „Middle East Eye“ meldete, dass mindestens ein kurdischer Zivilist und ein christlicher Milizionär getötet und fünf weitere Personen verletzt worden seien, nachdem die YPG einen erst jüngst aufgebauten Checkpoint der Assyrer überfallen hätten. Auch drei Terroristen kamen ums Leben.
Dies war der bislang schwerste Zusammenstoß dieser Art in der Schlüsselstadt in der nordostsyrischen Provinz Hasakah. Beobachter befürchten nun, dass weitere Vorfälle dieser Art bevorstehen könnten. Seit Beginn des Bürgerkrieges in Syrien hatten die YPG-Einheiten weite Teile der Stadt in ihrer Hand, die syrische Regierungsarmee hatte jedoch die Grenzen zur Türkei im Norden der Provinz kontrolliert und die christliche Sootoro-Miliz die assyrischen Siedlungen. In letzteren fürchtet man nun zunehmend, dass die YPG ethnische Säuberungen anstreben könnten, um ihre großkurdischen Vorstellungen im Norden Syriens umzusetzen.
Bereits am 30. Dezember war es zu einem Selbstmordanschlag in einer hauptsächlich von Christen bewohnten Gegend der Stadt gekommen, bei dem mindestens 16 Menschen starben. Man hatte damals zuerst den IS als Verantwortlichen im Visier, allerdings wurde die Authentizität eines Facebook-Accounts,
auf dem sich ein Unbekannter im Namen der Terrormiliz zu der Tat bekannte, rasch in Zweifel gezogen und die Spekulationen darüber, dass die YPG entweder eine False-Flag-Operation gestartet oder mit dem IS kooperiert haben könnten, wurden lauter.
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