Was ich dir vermitteln will, was du eigentlich auch schon selbst wissen solltest ist, dass man solche Länder eben nur auf eine gewisse Art und Weise regieren kann. Und nebenbei, dass es pure Heuchelei ist, wenn man sich jetzt darüber echauffiert.
Druckbare Version
Jüdische Stimme: Stellungsnahme
Wir, Mitglieder der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost – in Deutschland lebende Juden oder Personen jüdischer Abstammung – bedauern zutiefst, dass die deutsche Presse bei ihren Berichten über die Geiselnahme von drei jungen Israelis am 12. Juni nahe Hebron den Kontext weitgehend außer Acht lässt. Seit vielen Jahren werden palästinensische Jugendliche von israelischen Soldaten festgenommen und in israelische Gefängnisse verschleppt. Häufig geschieht dies mitten in der Nacht, ohne Haftbefehl und ohne konkreten Haftgrund. Im Durchschnitt wird alle drei Tage ein palästinensisches Kind inhaftiert oder ermordet. Seit 2000 sind 1518 palästinensische Kinder von israelischen Sicherheitskräften oder fanatischen Siedlern getötet worden. Zurzeit befinden sich annähernd 200 palästinensische Jugendliche unter 18 Jahren, darunter fast 30 unter 16 Jahren, in israelischen Gefängnissen – ohne ordentliche Anklage und mit nur unzureichendem Besuchsrecht für Angehörige und Anwälte. Rund 190 palästinensische Häftlinge werden zurzeit ohne jede Anklage in israelischer Haft festgehalten.
http://www.juedische-stimme.de/?p=1461
Doch, Assad ist für die lokalen Verhältnisse ein guter Potentat, und ja, der Westen, namentlich die USA, hat die Destabilisierung der Region angestoßen. Siehe übrigens auch Ukraine. Und wie immer, ist auch diesmal das Ding in die Hose gegangen.
Jetzt frage ich Dich: Würdest Du als Jude lieber in Assads Syrien leben oder in einem sog. befreiten?
Nein, ich muss nicht heucheln. Allerdings widerstrebt es mir zutiefst im Vorbeigehen festzustellen, dass ein Potentat seine Gegner im Innern entführen und ermorden lässt. Von Syrien war so etwas bis jetzt nicht in dieser Deutlichkeit bekannt. Ihr versucht etwas herunterzuspielen, was ihr bei jedem Staat im Westen auf das gröbste verurteilen würdet. Das kaufe ich euch nicht ab. Anstatt zu schreiben, ich stehe hinter Assad, komme was da wolle, versucht ihr dieses scheinheilige Theater. Das könnt ihr besser und ich weiß das.
Ich würde in Syrien keinen Tag überleben, wenn die wüssten, dass ich Jude wäre. Nein, angestoßen haben die USA nichts. Sie sind wie alle anderen in den aufflammenden Bürgerkrieg eingefallen. In der Ukraine haben sie in 25 Jahren 5 Mrd. Euronen investiert und die Ukraine wollte in die EU. Dumm gelaufen würde ich sagen, aber auch hier steckte die USA hinter gar nichts. Wer in 25 Jahren nichts auf die Beine bekommt.....bei dem Etat?
USA/Saudi Arabien/Israel werden klar als Schuldige benannt.
Nahost-Experte Günter Meyer im FAZ.NET-Interview
Die Vereinigten Staaten bildeten eine Allianz mit Israel und Saudi-Arabien, um das Assad-Regimes zu stürzen. Von Wikileaks wurden kürzlich geheime Unterlagen aus dem Jahr 2006 veröffentlicht, wonach die Vereinigten Staaten aufgrund einer Schwachstellenanalyse des Assad-Regimes Strategien zum Umsturz in Syrien entwickelte. Der amerikanische Investigativjournalist Seymour Hersh hat 2007 die Allianz zwischen den drei Staaten zum Sturz der syrischen Machthaber aufgedeckt und nachgewiesen, dass hier Terrorkämpfer für einen Machtwechsel in Syrien ausgebildet wurden.
Die Destabilisierung der Herrschaft von Assad ist in dem Augenblick zum Tragen gekommen, als die ersten syrischen Proteste einsetzten. Während westliche Medien nur von dem brutalen Vorgehen des Regimes gegen friedliche Demonstranten berichteten, sind inzwischen etliche Terroranschläge auf die Sicherheitskräfte belegt worden, bei denen Dutzende von Soldaten des Regimes getötet wurden.
http://www.faz.net/aktuell/politik/a...ue#pageIndex_2
Auch westliche Demokratien entledigen sich ihrer Gegner in letzter Instanz mit Entführung, Mord und Totschlag, bzw. stiften dazu an bzw. lassen es sehenden Auges geschehen, um ihre Hände in Unschuld waschen zu können. s. z.B. sogenannte "Stay-Behind-Organisationen"
Meistens braucht es aber nicht rohe Gewalt, da in einer Mediengesellschaft eine mediale Hinrichtung einen "Querdenker" praktisch mundtot machen kann.
Du würdest als Zionist nicht überleben, ganz gleich welcher Ethnie oder Religion du angehörst. Orientale Juden haben noch bis zur Staatsgründung Israels unbehelligt in dieser Region gelebt. Also bitte nicht Ursache und Wirkung verwechseln. Wenn Du allerdings als europider Jude in diese Region kommst und meinst Dich dort aufspielen zu müssen, dann überlebst du das eben nur, wenn Du dich unter den Schutz der Zionisten stellst, wenn überhaupt, denn auch dafür gibt es keine Garantie. Und im Gegensatz zu den Europäischen Regierungen hinsichtlich der Musels und sonstigen Refugees, haben die Arabischen Regierungen die zionistischen Neuankömmlinge aus Osteuropa nicht angelockt oder eingeladen.Zitat:
Ich würde in Syrien keinen Tag überleben, wenn die wüssten, dass ich Jude wäre. Nein, angestoßen haben die USA nichts. Sie sind wie alle anderen in den aufflammenden Bürgerkrieg eingefallen. In der Ukraine haben sie in 25 Jahren 5 Mrd. Euronen investiert und die Ukraine wollte in die EU. Dumm gelaufen würde ich sagen, aber auch hier steckte die USA hinter gar nichts. Wer in 25 Jahren nichts auf die Beine bekommt.....bei dem Etat?
Wenn du dir die Mühe machst, mal durch diesen Strang zu lesen - ich weiß, er ist elend lang - wirst du feststellen, dass ist auch ganz pragmatischen Gründen stets für Assad war und daraus auch nie ein Geheimnis gemacht habe. Wieso du mir hier scheinheiliges Theater vorwirfst, wenn ich auf Fakten - solche Methoden sind in diesem Kulturkreis ebenso notwendig wie üblich - verweise, erschließt sich mir nicht ganz.
Selten einen substanzloseren Mist gelesen als diesen.
Ich war als bekennender Zionist immer für Assad, weil er den Juden über als gemäßigt galt, von einigen Grenzzwischenfällen mal abgesehen, respektive von der Bezahlung für palästinensische Blechhüttenbewohner, die am Tag der angeblichen Nakba Rabbatz am Golan gemacht haben. Mit scheinheilig meine ich, so zu tun, als könnte man Entführung und Mord einfach so als Implikation eines arabischen, muslimischen Staates hinnehmen. Respektive müsste man hinnehmen.
Für den unwissenden Troll Solg, oder wie der sich nennt. Die wichtigsten Repräsentanten der arabischen Welt haben die geplante zionistische Besiedlung ausdrücklich unterstützt. Man versprach sich von den gebildeten Juden einen Entwicklungsschub und die Annäherung des Orients an das europäische Niveau. Bis 1928 die Muslimbrüder kamen. Ziwar Pasha, z.B. der ägyptische Premier hatte 1917 persönlich an den Feiern anlässlich der Balfour-Declaration teilgenommen.
Ich fürchte, genau so ist es, man muss es hinnehmen, oder man muss damit leben, als realitätsferner Idealist zu gelten. Wirf einen Blick nach Ägypten, dort wurde exemplarisch durchexerziert, wie Demokratie in einem islamischen Land aussieht - bis das Militär (zum Glück) die Notbremse zog. Oder sieh dir Libyen an, heute ein failed State, zerfallen und von Banden und Grüppchen "regiert". Nahezu alle im operativen Sinn erfolgreichen Staaten in Nordafrika und auf der arabischen Halbinsel sind Diktaturen, und das ist auch gar kein Wunder, fehlen doch der Bevölkerung dieser Weltregionen etwas salopp gesprochen 300 Jahre Aufklärung, Säkularisierung und bürgerliche Emanzipation.