Hallo Niedersachsen
Kreis Leer: 18 Corona-Fälle nach Restaurant-Feier
Die Zahl der Personen, die nach einer Restaurant-Feier im Landkreis Leer mit dem*Coronavirus*infiziert sind, ist noch einmal deutlich gestiegen. Wie der Landkreis am Sonntagabend mitteilte, wurden seit Sonnabend weitere sieben Personen positiv auf das Virus getestet. Die Gesamtzahl der zusammenhängenden Fälle erhöhe sich damit auf 18. Damit stieg auch die Zahl derjenigen, die als Kontaktpersonen in Quarantäne sind: 118 Frauen und Männer müssen den Angaben zufolge vorerst zu Hause bleiben.
Restaurant-Gäste haben andere Personen angesteckt
Am 15. Mai hatte sich eine geschlossene Gesellschaft in einem Restaurant in Moormerland versammelt. 14 der positiv getesteten Menschen waren nach Angaben des Landkreises dort. "Mit dem Virus angesteckt wurden in der Folge eine weitere Person aus dem Landkreis Leer sowie drei Personen aus den Nachbarkreisen Emsland und Aurich", hieß es am Sonntagabend. Der Landkreis arbeite weiter daran, alle Kontakte der Infizierten nachzuverfolgen.
Auch Mitarbeiter der Meyer Werft in Quarantäne
An der Veranstaltung hat auch die Personalchefin der Meyer Werft teilgenommen. Weil sie danach an mehreren Sitzungen beteiligt war, sind bereits Mitglieder der Werft-Geschäftsführung und fast der gesamte Betriebsrat in Quarantäne. Das bestätigten ein Firmensprecher und der Vorsitzende des Betriebsrats dem NDR telefonisch.
Landrat: Corona-Regeln wurden missachtet
Laut Landrat Matthias Groote ist es in einem Restaurant in Moormerland zu Verstößen gegen die Corona-Regeln gekommen. Unter anderem soll der Betreiber den Abstand nicht gewahrt haben.
Ordnungswidrigkeitsverfahren: Wirt droht Bußgeld
Dem Wirt wird vorgeworfen, dass er bei der privaten Feier gegen diverse Corona-Regeln verstoßen hat. So soll es Zeugen dafür geben, dass Gäste sich bei der geschlossenen Veranstaltung zur Wiedereröffnung des Lokals die Hände schüttelten. Zudem seien Mindestabstand und Maskenpflicht zum Teil nicht eingehalten worden. Dem Leeraner Landrat Matthias Groote (SPD) zufolge wird gegen den Betreiber des Lokals ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet, um die Vorwürfe zu prüfen. Gemäß*Bußgeldkatalog*des Landes droht ihm eine Geldstrafe von bis zu 25.000 Euro.
Unregelmäßigkeiten bei der Dokumentationspflicht
Möglicherweise hat es der Restaurant-Betreiber auch mit der Dokumentationspflicht nicht so genau genommen. "Beim Gesundheitsamt haben sich inzwischen auch Personen gemeldet, die eigenen Angaben zufolge nach dem 15. Mai im Restaurant waren, aber nicht auf den Gästelisten standen", heißt es in einer Mitteilung des Landkreises. Demnach seien zudem Personen zu Vorstellungsgesprächen und zum Probekochen in den Räumen des Lokals gewesen. "Wir werden das eingehend prüfen", sagte ein Landkreissprecher dem NDR in Niedersachsen. Das Restaurant habe nach der Veranstaltung noch am 16., 17. und 20. Mai Gäste bewirtet, wie der Landkreis mitteilte. Diese Gästelisten wurden dem Landkreis Leer nach eigenen Angaben aber erst auf Nachfrage am Freitag, 22. Mai, übermittelt.
Betreiber streitet Fehler ab
Der Betreiber wies auf der Facebook-Seite des Restaurants alle Schuld von sich. "Wir möchten betonen, dass wir stets alle Hygienerichtlinien in Bezug auf den Coronavirus*sowie der herkömmlichen gesellschaftlichen Sitten befolgt haben", teilte er dort mit. Das Personal habe Mundschutz getragen und Mindestabstand gewahrt. "Wir haben hier keine Party gefeiert", betonte der Wirt gegenüber der "Ostfriesen-Zeitung", die zuerst berichtet hatte. Nach dem Essen sei er aus der Küche in das Lokal gekommen, um seine Gäste zu begrüßen und habe bei der Gelegenheit auch kurz mit am Tisch gesessen.
Geschlossene Gesellschaft mit 40 Gästen
Laut "OZ" seien zu der Wiedereröffnungsfeier nach einjähriger Pause rund 40 Personen eingeladen gewesen, darunter Geschäftsfreunde, Handwerker und Lieferanten. Einer der Gästen soll ein Arzt gewesen sein, der Anfang der Woche Grippesymptome spürte und daraufhin positiv auf Corona getestet wurde. Daraufhin wurden weitere Personen, die Kontakt mit ihm hatten, getestet.
Dehoga ist entsetzt
Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga reagierte bestürzt auf den Fall. Die latente Infektionsgefahr könne nur maximal gemindert werden, "wenn Gastwirt, Mitarbeiter und Gäste die gesetzlich festgelegten Abstands- und Hygienevorgaben kompromisslos einhalten", sagte der Präsident des Dehoga in Niedersachsen, Detlef Schröder, am Sonnabend in Hannover.
https://www.ndr.de/nachrichten/niede...orona3202.html