Warum reißt Du Zitate so aus dem Zusammenhang? Ich hatte noch mehr dazu geschrieben!
War Dir wohl peinlich?
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Ja, aber das war westliche Machtpolitik, deren Protagonisten waren irgendwelche geistigen/theologischen Reformen nun wirklich total schnurz. Nocheinmal, wenn sich die islamische Welt nicht schon vorher selbst gelähmt und in Stagnation und Rückständigkeit befunden hätte, wären solche Interventionen gar nicht möglich gewesen.
Vergleich das mal mit der Situation in der 2. Hälfte des 19. Jhdts. in Ostasien. China und Japan waren aufgrund innerer Wirren sosehr geschwächt, daß ein paar europäische Expeditionsheere ausreichten, um diese riesigen und stolzen Länder zwischenzeitlich auf das Niveau von Protektoraten herabzuwürdigen. Die westliche Kolonialpolitik hat nur ausgenutzt, was sie angetroffen, nicht aber verursacht hat.
Ja. Daß es nicht nur 70 Millionen ägyptische Muslimbrüder gibt, die zähneknirschend zehn Millionen Kopten umbringen wollen. Die Lage ist halt doch ein wenig komplexer™.
Du hast es ja selbst beschrieben:
Nun ist die Stimmung schon des längeren recht aufgeheizt. Und seitdem der neue koptische Papst das Sagan hat, wurde der Kurs sehr viel kontroverser. Papst Shenuda hat sich stets zu arrangieren versucht, manche machten ihm drum den Vorwurf der Liebedienerei. Sein Nachfolger Tawadros scheint dagegen eher ein Freund klarer Worte zu sein. Das ist einerseits verständlich, kann aber in der angepannten Lage auch zu unkalkulierbaren Folgen führen. Ich möchte nicht in seinen Schuhen stecken.Zitat:
Moslems und Christen vertragen sich in Ägypten wohl mit am wenigsten in der islamischen Welt, und das war schon weit vor dem "Ägyptischen Frühling" so. Ich kenne einige Kopten persönlich, und zwar schon lange bevor der internationale Fokus auf Ägypten gerichtet war, alle sind von einander unabhängig dem Islam sehr skeptisch gegenüber eingestellt, einige sind fast schon PI-mäßig unterwegs. Sowas habe ich bei syrischen, libanesischen oder iranischen Christen noch nie erlebt. Das wird einen Grund haben.