Zitat von
unreal
Ein interessanter Beitrag aus dem Heise Forum:
Teil 1
Ich werde versuchen so wenig wie möglich mit Halbwahrheiten einen
Flugzeugunglück zu rekonstruieren sondern eher die Frage zu klären
wem der Vorfall wirklich nützt und wem er schadet anhand der bisher
gelieferten "internationalen" Reaktionen.
War es die Volkswehr?
Theoretisch ist dies möglich. Praktisch allerdings höchst
unwahrscheinlich. Man beachte einfach mal die Meldungen der Kiewer
Machthaber der letzten Tage bis hin zu dem Tag an dem die
Verkehrsmaschine abgeschossen wurde. Laut diesen konnte die Volkswehr
unmöglich kürzlich die An-26 in "nur" 6500m Höhe abgeschossen haben,
über solche Mittel verfügen Sie laut Kiewer-Pressemeldungen nicht.
Von jetzt auf gleich machen die Meldungen aber eine Kehrtwende und
behaupten das BUK M1 Abwehrsystem ist bereits seit Wochen in Besitz
der Volkswehr. Pressemitteilungen aus Kiew sind also zu 100%
unzuverlässig wenn es darum geht die Möglichkeiten der Volkswehren zu
bestimmen.
Nützt es der Volkswehr ein Verkehrsflugzeug anzugreifen? Ganz klar
nein, da dies dazu führen könnte, dass selbst die russische Führung
seine passive Unterstützung zurück fährt und den wichtigen
Diplomatischen Kampf einstellt. Zu dem würde es unnötig eine
internationale Empörung auslösen gerade in einer Zeit und das in
einer Zeit in der selbst
westliche Regierungen immer stärker auf die Kiewer Junta einreden den
Konflikt einseitig zu beenden. Dies wäre also ein diplomatischer
Selbstmord für die jungen Volksrepubliken.
Falls die Volkswehr tatsächlich BUK M1 Systeme erbeutet hat, ist es
aktuell unwahrscheinlich (aber nicht unmöglich), dass diese
eingesetzt werden könnten. Das System besteht normalerweise aus
mehreren Komponenten, so wird eine Radarstation benötigt die auch in
der Lage ist die Zieldaten in verwertbarer Form an die
Abschussfahrzeuge zu übermitteln. Einfach einsteigen und auf einen
Knopf drücken führt zu nichts. Die mobilen Abschussrampen hätten in
Kontakt mit Radarstationen aus der Umgebung stehen müssen. Aktuell
ist nicht bekannt, ob die Volkswehr so etwas besitzt. Es hat 6-8
Wochen gedauert, bis erbeutete Artilleriesysteme effektiv eingesetzt
wurden.
Zu beachten ist, dass das Flugzeug aus Richtung der von der
Junta-Kräften kontrollierten Gebieten kam. Die Reaktionszeit einer
gut ausgebildeten Besatzung der BUK M1-Systeme ist im
Alamierungszustand bzw. wenn das System bereits besetzt und
Einsatzbereit war unter 10 Minuten. Dafür fehlen aber selbst der
Ukraine die nötigen Spezialkräfte. Die Volkswehren schossen bisher
ausschließlich Flugzeuge und Hubschrauber in Sichtweite ab. Es setzt
also voraus, die Volkswehr hat dieses Flugzeug lange vor dem
eintreten in ihr Territorium erfasst hatte und eine komplett
Einsatzbereite BUK M1-Batterie bereit stehen hatte. Wie schon gesagt
theoretisch möglich, praktisch unwahrscheinlich. Die Radaranlagen von
Donetzer Flughafen sind nicht verwendbar für diesen Zweck und der
Flughafen ist immer noch unter Kontrolle der dort eingeschlossenen
Kräften der Kiewer Junta. Sind weitere Radaranlagen in der Region für
die Volkswehr verfügbar.
Zusätzlich ist die Region, in der das Abwehrsystem hätte stehen
müssen noch immer umkämpft. Ein Konvoi aus den schweren Fahrzeugen
hätte deutlich Probleme sich dort Fort zu bewegen … und das auch noch
in Richtung der feindlichen Stellungen.