Zitat von
Candymaker
Wenn du in 5 Jahren in die Ukraine fährst, wirst du dein Geld von einem Bankkonto der Societe Generale abheben, danach in einen polnischen Stadtbus Marke "Solaris" einsteigen und damit zum nächsten grossen Tesco-Markt fahren, um deine täglichen Einkäufe zu machen und dabei ua. holländischen Käse, deutsches Shampoo, französische Antibiotika Hühnchen und spanische Orangen in den Einkaufswagen laden.(teurer als in Deutschland). Danach noch einen Abstecher zum benachbarten Obi oder Leroy Merlin (frz. Baumarkt), weil du noch ein paar chinesische Schraubenzieher, die über den Hamburger Hafen aus China importiert werden, brauchst. Um von deiner Familie abgeholt zu werden, rufst du sie von Baumarkt aus mit einem Siemens oder Nokia-Handy an, auf den ein Vertrag von Orange (GB) oder Telekom Austria läuft. (Die ukrainischen Firmen waren technisch nicht in der Lage ein wirtschaftlich konkurrenzfähiges Netz auf die Beine zu stellen). Bei deiner Familie angekommen, musst du dir anhören, wie sehr doch die Preise in den letzten Jahren gestiegen sind und wie diese kapitalistischen Ausbeuter in den ganzen Einkaufszentren und privaten Unternehmen doch die Leute ausbeuten und ihnen nur 200 Euro im Monat zahlen plus unbezahlte Überstunden. Aber gut, zum Überleben reicht es. Der ukrainische Staat spart an ellen Ecken und Enden und hat trotzdem jedes Jahr ein Handelsdefizit, weil all die bunten Luxuswaren, die zollfrei aus Europa auf den Markt drängen bezahlt werden müssen. Deine Cousins berichten dir, wie sehr sie doch eine eigene Firma gründen würden, doch alle Markt-Nischen sind schon von mörderisch effizienten ausländischen Firmen besetzt. Firmen wie Siemens lachen über polnische oder ukrainische Unternehmer. Die Leute müssen 6 Monate auf eine Operation warten, ab 65 wird überhaupt nicht mehr operiert, weil es sich nicht lohnt. So ähnlich ist das heute in ganz Osteuropa. Es geht bergauf, aber das eigene Land wird Stück für Stück ausverkauft, bis nichts mehr übrig ist.