Nein, eher scheint mittlerweile die Obrigkeitshörigkeit wieder extrem durch...dagegen kann die westdeutsche Kultur bis 1990 geradezu als liberal gesehen werden.
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Gerade was die Obrigkeitshörigkeit betrifft hat sich garnichts geändert...
Die gravierendsten kulturellen Veränderungen , liegen in der politisch instruierten Vergenderung, aber das betrifft beide Kulturen.
Also keine Ahnung was du hier für einen Blödsinn erzählen willst, gerade was Obrigkeitshörigkeit angeht, sind Amis und Deutsche traditionell Weltmeister, schon immer gewesen.
mfg
Nein, eurer Präsident ist der Witz des Jahrhunderts und wahrhaftiges Zeugnis für eure Obrigkeitshörigkeit ... "Yes we can..." echt selten ein so unterbelichtetes Volk gesehen...
....ehrlich, die Amis sind wohl die Einzigen, die noch obrigkeitshöriger und treu-doofer sind als die Deutschen...
mfg
Captain Spaulding
Der Präsident und die Exekutive in Washington, D.C. ist für den Normalbürger nur am Rande relevant...man kann ihn nicht mit einem Bundeskanzler vergleichen, dessen Initiativen für alle Deutschen spürbare Folgen haben und dessen Macht auch bis in die unteren Ebenen reicht. Nach aussen hin hat der zwar die Vertretungsmacht, nach innen hin sind seine Zuständigkeiten und die seiner Exekutive sehr, sehr begrenzt. Im Grunde wird fast alles, was für hier wichtig ist, entweder in Pittsburg in der Pennsylvania General Assembly beschlossen (wenns für den ganzen Staat wichtig ist!), oder in den jeweiligen Boroughs (wenns lokal wichtig ist!).
Also ausgerechnet Washington als Zeichen für angebliche Obrigkeitshörigkeit heranzuziehen, ist reichlich makaber!
Ok, wie war das noch mal mit Guantanamo Bay?
Ehrlich, versuchst du gerade Witze zu erzählen?
In den USA gibt es noch mehr Abhörungen und Überwachungen als in Europa oder speziell der BRD.
Das einzige, was die Amis noch haben ist Meinungsfreiheit. Und die ist auch schon über 200 Jahre alt.
Also quasi von vor ihrer Zeit, als sie noch weniger Obrigkeitshörig waren...
Ansonsten sind die Unterschiede zu den Deutschen marginal.
mfg
Du meinst aber mit Sicherheit nicht den gemeinen BRDler!
Denn der wurde und wird seit 49 im Waschgang 95 Grat und von jeglichem normalem menschlichen Sozialverhalten ( was Autoritäten beinhaltet ) endseucht ...
Eben dass Emotionen, Moral und Intellekt mit einer subjektiven Gewissheit vertretbar sind, macht die gesamte Sache so irrational, so unberechenbar, so menschlich. Sehen wir es ein: Objektivität ist eine große Lüge, vielmehr ein Ideal, das wir nie erreichen werden. Und gerade das wird den Unterschied zwischen Prognose und scheinbar unbedeutender Subjektivität ausmachen: Du kannst durchaus den Prognosen vertrauen, dass z.B. die Zahl der Deutschen abnehmen wird; Du kannst dann, als politischer Mensch, etwas dagegen machen wollen und wirst die größte Unterstützung dafür z.B. bei Nationalen finden; gemäß einer einfachen Rechnung müsste Dich dann also dieser Wunsch in ihre Hände treiben. Nun, dann wirst Du unter ihnen weilen und sie kennenlernen - Du wirst feststellen, dass es da einen gibt, der England bestrafen will, noch heute, einen anderen, der glaubt, Psychologie sei Nonsens und gegen Depressionen helfen eh nur Tabletten; der nächste redet jedesmal sozialdarwinistischen Käse und ein anderer, lange blonde Haare tragend, glaubt, er wäre ein Germane; Du redest mit ihnen über z.B. Geschichte, sie treiben Dich aber immer wieder auf die des 2. WK zu; englische Publikationen, die Du mal gelesen hast, sind dann ohnehin nur Propaganda, usw. - trotz der Prognose wirst Du Dich von ihnen distanzieren und andere Wege gehen wollen. Die Prognose mag zwar Dein Schicksal beeinflusst, nicht bestimmt haben. Und dann wirst Du vllt. noch später andere Statistiken lesen, so z.B. die Entwicklung der Kinderzahl pro Frau seit 1900, was Dich noch mehr staunen lassen wird und Dich noch mehr verwundern wird. Ich will nicht sagen, dass solche Dinge völliger Blödsinn sind - ich will nur sagen, dass das Märchen vom "sehen, konkludieren, sich positionieren" in all seiner deutschen Rationalität UNS betrügt, täglich.
Natürlich muss man dann nicht zum Radikalrelativisten werden - ich habe ja angeführt, dass der Mensch imperfekt ist. Und das Bestreben, alles gewissenhaft zu hinterfragen und zu überdenken, was letztendlich eine Relativierung mit sich führen wird, ist als Absolutismus selbst Ausdruck eines Ideals und somit des Unmenschlichen oder von Menschen Unerreichbaren. Dass dieses Bestreben aber imperfekt ist, heißt nicht, dass man darauf verzichten müsste - das Gegenstück wäre dann eine radikale Affektion: der Mensch, der die Meinung überhöht und statischen Wahrheit erklärt. Aus der historischen Erfahrung wissen wir, dass selbst dieses Extreme - alles Extreme stirbt - unmöglich ist. Was nun? Es ist und bleibt, wie immer, eine Mischung aus allem Fehlerhaften - Mensch.
Und dass selbst ein Mensch, der keine ideologische Vorbeeinflussung genossen hat - auch das ist unmöglich; der Ideologie-Komplex ist groß und weitreichend und kann bis in die kleinsten Details der Erziehung oder der Umwelt zurückgeführt werden - sich aufgrund von Prognosen und Statistiken dazu durchringt, nach einer Lösung für ein Problem zu suchen, ist auch zweischneidig: Es liegt einfach am Zeitalter der Naturwissenschaften und ihrer Methodologie sowie am "spätpreußischen" Bürokratismus, dass wir Zahlen vertrauen, religiös vertrauen. Aber das sind eher für Institutionen und Staaten nützliche Werkzeuge, nicht aber zwingend für Privatpersonen, aber Privatpersonen suchen sich eine Gesinnung: Ich bin Nichtraucher und Nichtalkoholiker; trotz aller medizinischen Prognosen und trotz aller Fakten wirst Du einen Raucher schwerlich vom Rauchen abbringen oder vom Rauchverbot überzeugen können; die Prognose scheitert hier am Menschen; vielmehr wird der Raucher trotz der Prognosen sich selbst positionieren, für sein "Recht" kämpfen und sich auf die Freiheit berufen. Dass Prognosen automatisch Probleme lösen müssen, ist fraglich. Auch kann die eine Prognose die andere kontern, auch kann die eine Statistik der anderen widersprechen - es gibt keine statische Garantie dafür.
Während ich das schreibe, erinnere ich mich an Gärtners Worte, der sagte, dass, umso älter er werde, er weniger wisse. Ich kann, bedauerlicherweise, diese Auffassung nur teilen.