Schade, daß sich so wenige dafür interessieren.Zitat:
Auch Deutschland ist nicht nur ein Land, eine Erbschaft, eine tausendjährige Tradition. https://x.com/i/status/1903384573926326607
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Schade, daß sich so wenige dafür interessieren.Zitat:
Auch Deutschland ist nicht nur ein Land, eine Erbschaft, eine tausendjährige Tradition. https://x.com/i/status/1903384573926326607
Zitat:
Derartiges bestätigt mich, so weit wie möglich alles Amerikanische aus meinen Leben rauszuschmeißen und mich mehr denn je an Europa zu halten. https://x.com/i/status/1903864382636884479
https://youtu.be/nENXlWJkA4Y
Mit seinen Streichquartetten hat Josef Haydn knapp 70 Wunderwerke geschaffen, die man trotz Beethovens später Quartette, die aus einer anderen Welt zu kommen scheinen, auf keinen Fall unterschätzen solle.
Zitat:
https://youtu.be/e9p2RXbEvo4
Als Eigenart dieser letzten sechsteiligen Serie von Streichquartetten, die Haydn vollendete, gilt einerseits die quasi-sinfonische Anlage der schnellen Sätze, andererseits die Tiefgründigkeit der Adagios. Der Geist der Überraschung, der Witz im Sinne des 18. Jahrhunderts, den Haydn in seinen Londoner Sinfonien im sinfonischen Metier ausgekostet hatte, wird hier mit letzter Konsequenz und in breitesten Formen auf das Quartett übertragen.
In London hatte Haydn erlebt, wie seine Streichquartette Opus 64 im Sinfoniekonzert gespielt wurden, also für ein breites Publikum, nicht mehr nur für Kenner. Diese Erfahrung wirkte zurück auf die populären Effekte in seinen neuen Quartetten. Die Tiefgründigkeit der Adagios wie auch der Ernst manches Allegro hängt mit der bedrückenden Erfahrung der Revolutionskriege zusammen, die Haydn damals auch in seinen sechs späten Messen (besonders in der „Paukenmesse“ und „Nelsonmesse“) verarbeitete.
Das erste Allegro des d-Moll Quartetts mag in seinem düsteren Tonfall diesen Hintergrund widerspiegeln. Typisch für Haydn ist freilich, dass auf das herrnetische Moll stets heiter-helles Dur folgt. Er hat sich nie mit solcher Konsequenz wie Mozart den abgründigen Seiten einer Tonart wie d-Moll verschrieben; die Wendung nach Dur ist immer sozusagen mit einkalkuliert. Von äußerster Konsequenz wirkt dagegen die Verarbeitung der Quinten aus dem Hauptthema.
Sie durchziehen alle Formteile, mal als weitgespannte Quintenmelodie wie zu Beginn, mal als spielerisches Tanzmotiv oder als Kontrapunkt in einem fugierten Abschnitt, mal als volkstümlicher Bordunbass oder, wie in der Durchführung, als Kanon, auch in Umkehrung.
Haydns Kunst der Überraschung feiert wahre Triumphe. Nach einer fandangoartigen Stelle in der Durchführung kommt die Bewegung mehrmals in Fermaten mit Generalpausen zum Erliegen, um danach, quasi mit einem Ruck, eine neue überraschende Wendung zu nehmen. In der Reprise bleibt kein Stein auf dem anderen.
Das lyrische Andante in D-Dur gibt sich danach umso unkomplizierter: als Liedmelodie der ersten Violine zu serenadenhafter Pizzicatobegleitung. Es braucht kaum gesagt zu werden, dass es sich nur um den Schein von Naivität handelt, der sich im Verlauf des Satzes in Doppelbödigkeiten und abgründigen Modulationen verliert.
Das Finale, von dem sich Haydns damaliger Schüler Beethoven hörbar zum Finale seines c-Moll-Klavierkonzerts inspirieren ließ, ist weniger volkstümlich-direkt als manches andere Haydn-Finale. Formal vielschichtig spielt es mit verschiedenen Melodien im Volkston in Moll und Dur, wobei die düster-dramatischen Töne vorherrschen – eine Reminiszenz an Haydns frühen „Sturm und Drang“-Jahre und ein unüberhörbarer Hinweis auf die düsteren Zeitläufte. https://www.kammermusikfuehrer.de/werke/800
Zitat:
Unüberhörbar eine Verbeugung vor dem großen Haydn und Beethovens erstes Ausrufezeichen auf dem Gebiet des Streichquartetts.
https://youtu.be/hlX7aryPBhk
Man braucht Wiener Juden, damit mal jemand Deutschland nicht nur mit Märschen, Pickelhauben und Stechschritt verbindet.Zitat:
"German Greetings". The Industrialists’ Association Ball, which took place on 28 January 1866 in the Redoutensaal at the Imperial Palace in Vienna, was under the aegis of the Princess Metternich, who at that time lived in Paris as the wife of the Austrian envoy to France, Richard, Prince Metternich.
The enterprising Princess Pauline proposed to build a German hospital in the French metropolis. Accordingly, the net proceeds of this elegant ball went to her project. Of course the music for the ball was performed by the Strauss orchestra.
The traditional dedication waltz had been composed by Josef Strauss and the work was entitled Deutsche Grüße in reference to the Princess Metternich’s undertaking. The waltz was performed on the night of the ball under the composer’s baton and had to be encored to brisk applause.
Das sollte man honorieren und daraus die Konsequenzen ziehen, von denen eine so aussieht, daß man sich Bismarck, für den die Blödhammel keine unpassendere Bezeichnung gefunden haben als "Eiserner Kanzler", in diese Zeit und deren mondäne Unterhaltung hineindenken muß, selbst wenn er Ballveranstaltungen wo immer möglich gemieden hat.
Was soll denn das sein? Die sind doch auseinander oder spielen sich gerade ein, wo jeder frei Schnauze vor sich hinfiedelt.
Die Individualität der vier Stimmen wurde in op. 131 abschnittweise zu einem schwer zu überschreitenden Punkt geführt. Noch einen Schritt weiter, dann wäre kein Zusammenhang mehr erkennbar und man hätte den Eindruck, etwas völlig Unverständliches vorgesetzt zu bekommen.Zitat:
Vielleicht ist das übertrieben, aber Beethovens op. 131 könnte man als Entsprechung einer Gesellschaft betrachten, in der maximale Freiheit herrscht. Jede Schicht tut, was sie will, verwirklicht sich, wie es besser kaum sein könnte, aber ohne daß der Laden auseinanderfliegt.
Wenn Ereignisse mit einem Walzer kommentiert werden....
https://www.youtube.com/watch?v=Dlzax73951EZitat:
Am 13. November 1837 absolvierte die Kaiser Ferdinand Nordbahn als erste kontinentale Dampfeisenbahn eine Probefahrt. Sie fand auf der Strecke zwischen Wien und Deutsch-Wagram statt; bereits zwei Monate später verkehrte sie fahrplanmäßig. Doch bekanntlich warfen kommende Ereignisse ihre Schatten voraus. Johann Strauss der Ältere hatte bereits am 18. Juli 1836 in der Goldenen Birne an einer damaligen Straße in einer Wiener Vorstadt ein Sommerfest veranstaltet; der Anlass trug den Titel „Buntes aus der Zeit“, und hier erlebten seine Eisenbahn-Lust-Walzer ihre Uraufführung. Strauss transkribierte die Geräusche des neuen Verkehrsmittels in der Einleitung und Coda des Werks sowie an verschiedenen Stellen in jedem der fünf Walzer. Zu diesem Anlass ließ er den Bühnenbildner des Leopoldstadttheaters, Michael Mayr, ein über dreißig Meter langes Bühnenbild schaffen, das die Vision einer Eisenbahnreise schilderte. Die neue Walzersammlung wurde als Mitternachtseinlage präsentiert und kam so gut an, dass sie viermal wiederholt werden musste
Ein wunderbarer Walzer von Philipp Fahrbach dem Älteren, einem Schüler von Lanner...
Das Schwarzblatt ist der Singvogel Mönchsgrasmücke.
https://www.youtube.com/watch?v=RV6gGXVEaGI