Gaza-Proteste in den USA
Polizei räumt Protestcamp auf UCLA-Campus
Stand: 02.05.2024 21:18 Uhr
Die Polizei in Los Angeles hat das propalästinensische Protestlager auf dem Campus der UCLA aufgelöst. US-Präsident Biden verurteilte die Gewalt der Uni-Besetzer - will aber nicht die Nationalgarde einschalten.
An den US-Hochschulen kochen die Proteste um den Nahost-Krieg weiter hoch. Vielerorts rücken deshalb Polizeieinheiten aus, um propalästinensische Aktivisten zu vertreiben, die Uni-Gebäude besetzen. Auch auf dem Campus der University of California in Los Angeles (UCLA) gab es einen solchen Einsatz.
Dort räumte die Polizei ein Zeltlager. Der US-Sender CNN zeigte am Morgen (Ortszeit) Bilder der Überreste des Camps auf dem Gelände. Zuvor hatten die Beamten demnach aufgestellte Barrikaden niedergerissen. Bei der Räumung sind laut der Nachrichtenagentur AP mindestens 200 Menschen festgenommen worden.
Zusammenstöße in der Nacht
Die Behörden hatten das Camp auf dem Gelände der UCLA am Mittwochabend (Ortszeit) als "rechtswidrige Versammlung" deklariert. Um das verbarrikadierte Zeltlager hatten sich nach Angaben der "Los Angeles Times" in der Folge mehrere Tausend Protestierende eingefunden, die sich den Einsatzkräften entgegenstellten und sie zunächst von dem Camp zurückdrängten. Schon in der vorangegangenen Nacht war es zu Gewalt gekommen, als Anhänger der Gegenseite eigenhändig versucht hatten, das Protestcamp einzureißen.
In den vergangenen Wochen haben sich an diversen US-Hochschulstandorten zahlreiche Aktivisten und Studenten versammelt, um gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen und für Solidarität mit den Palästinensern zu demonstrieren. Meist geht es dabei um die Forderung an Hochschulen und Unternehmen, finanzielle Beziehungen zu Israel zu kappen...
https://www.tagesschau.de/ausland/am...umung-100.html
Erinnerungen an Vietnam
Behörden, Politiker und Uni-Direktoren ziehen daher große Wut auf sich, längst nicht nur von pro-palästinensischen Gruppen. Vielfach geht es dabei um mehr als nur um den Krieg in Gaza. Es sind die größten landesweiten Studentenproteste seit den Unruhen wegen des Vietnamkriegs in den späten Sechzigerjahren. Längst wirkt es, als handle es sich um die neue Bewegung einer Generation, bei der sich vieles aufgestaut hat...
Sie kamen mit Pferden, auf Motorrädern, bewaffnet mit Schlagstöcken und mit Pfefferspray. Per E-Mail machte der Polizeichef in Austin den Studierenden klar: Wer sich nicht an die Aufforderung hält, den Protest auf dem Gelände zu beenden, der begeht Hausfriedensbruch und kann festgenommen werden. "Diese Aktionen haben die Proteste erst recht angefacht", erzählt Jack. So eine Art von Polizeipräsenz habe er noch nie gesehen. "Um ehrlich zu sein, habe ich so etwas überhaupt noch nirgends gesehen." ...
...die Republikaner wissen:
US-Präsident Joe Biden steckt beim Thema Israel und Gaza in einer innerparteilichen Zwickmühle. Die Solidarität mit Israel kann und will Biden nicht aufkündigen. Zugleich brodelt unter den Demokraten die Wut bei jenen, die auf die Menschenrechtslage im Gazastreifen aufmerksam machen wollen. Es besteht die Möglichkeit, dass der US-Präsident deswegen empfindliche Stimmeinbußen im November hinnehmen muss
https://www.t-online.de/nachrichten/...eneration.html
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