Die Ukraine ist traditionell schon immer 'Grenzland' gewesen. Ihr Name sagt das auch, heißt schließlich nichts anderes.
OK, zu Zeiten der Kiewer Rus war es das Kernland der russ. Kultur, aber das ist seit 1240 Geschichte.
Seitdem haben sich dort Tataren, Polen-Litauer, Türken und wer sonst noch durchgezogen ist (Schweden waren auch mal darunter, nicht zu vergessen die Deutschen) mehr oder weniger dauerhaft verewigt, mehr oder weniger dankbar memoriert.
Kommen etliche entlaufene leibeigene Bauern, die zu Kosaken wurden, hinzu. So viele, daß sie erst eine Armee bildeten (Saporoger Kosaken), die es mit Polen und Türken aufnehmen konnte, dann den Staat dazu (Saporoger Slisch), sich aber dann dem Zaren unterwarf weil der den besten Schutz versprach. Das war 1654.
Vertrag von Peresjaslav
Aus dem Jubiläum dieses Ereignisses heraus hat auch Chruschtschow seinerzeit die Krim der Ukrainischen SSR 'geschenkt', quasi als Dankesgabe für die ukrainischen Dienste in den letzten 300 Jahren. Die Ukrainer werfen aber den Zaren auch Vertragsbrüche vor während des 17. und 18. Jahrhunderts, denn die russische 'Schutzfunktion' wurde immer oppressiver. Man setzte den Kosakenregimentern deutsche und russische Offiziere vor, gegen ihren Willen. Man betrieb Kolonisierungspolitik in der Ostukraine und im Odessa-Gebiet (daher die russisch-sprachigen Anteile in der Entstehung), man beschränkte die Souveränität zunehmend. Katharina die Große zog dann einen regelrechten Disziplinierungsfeldzug durch, 1775, nach Unruhen dort. Nur so zum Spaß erhebt sich kein Volk. Damals nicht (oder vermutet ihr dort Greystone-Söldner oder US-Agenten?) und heute nicht.