AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen
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Brutus
Mein Motto wäre, *Zwei und Zwei ist Vier*, egal, von wem diese Aussage gemacht wurde, ob von einem Systemdemokraten, dem Papst oder halt Adolf Hitler.
So wollte ich dich auch verstanden wissen.
Schon Nietzsche ekelte sich schliesslich über die Unmoral der Moralisten.
"Die Moral der Züchtung und die Moral der Zähmung sind in den Mitteln, sich durchzusetzen, vollkommen einander würdig: wir dürfen als obersten Satz hinstellen, dass, um Moral zu machen, man den unbedingten Willen zum Gegentheil haben muss. Dies ist das grosse, das unheimliche Problem, dem ich am längsten nachgegangen bin: die Psychologie der „Verbesserer” der Menschheit. Eine kleine und im Grunde bescheidne Thatsache, die der sogenannten pia fraus, gab mir den ersten Zugang zu diesem Problem: die pia fraus, das Erbgut aller Philosophen und Priester, die die Menschheit „verbesserten.” Weder Manu, noch Plato, noch Confucius, noch die jüdischen und christlichen Lehrer haben je an ihrem Recht zur Lüge gezweifelt. Sie haben an ganz andren Rechten nicht gezweifelt ... In Formel ausgedrückt dürfte man sagen: alle Mittel, wodurch bisher die Menschheit moralisch gemacht werden sollte, waren von Grund aus unmoralisch."
http://www.textlog.de/3566.html
Diesen Ekel Nietzsches kann ich voll nachempfinden.
AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen
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C-Dur
Alright, ich zitiere mal den Benjamin Freedman, der als Jude und durch seine Stellung in der US-Regierung bestens informiert war
Eine "Stellung in der US-Regierung" hat er nie gehabt.
Außerdem wurde Freedman zwar als Jude geboren, ist aber zum Christentum konvertiert. Als er 1961 die fragliche Rede hielt, war er Christ und auf seine frühere Glaubensgemeinschaft nicht gut zu sprechen.
Deshalb wird er auch gern von gewissen Leuten, die ihre Lebensaufgabe darin sehen, andere Leute nicht zu mögen, als Kronzeuge gegen das Judentum herangezogen, wobei immer wahrheitswidrig betont wird, er sei ja selbst Jude gewesen - was in Zusammenhang mit der zitierten Rede allerdings ein bisschen "revisionistisch" ist, also glatt gelogen.
AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen
Es geht hier nicht um Freedmans Religions-, sondern um seine Volkszugehörigkeit. Und das weißt du auch. :rolleyes:
AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen
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Apifera
Frankreich und Großbritannien sind mitschuldig am 2. WK, weil sie Hitler vorher, als es noch Zeit war, nicht in seine Schranken verwiesen hatten. Und was Polen angeht, so spielte in den Reden Hitlers in der Vorkriegszeit die Unterdrückung der deutschen Minderheit in Polen überhaupt keine Rolle. Dem Gröfaz ging es um die Eroberung von Lebensraum im Osten, weit über Polen hinaus.
Hitler war auch ein Verbrecher im Umgang mit dem Völkerrecht. Und dass er den Krieg gewollt und begonnen hatte, daran besteht nicht der geringste Zweifel. Dies wird nur von Nazis bestritten.
Zitat:
"Wir sind 1939 nicht in den Krieg gezogen, um Deutschland vor Hitler ... den Kontinent vor dem Faschismus zu retten.
Wie 1914 sind wir für den nicht weniger edlen Grund in den Krieg eingetreten, dass wir eine deutsche Vorherrschaft (= die wirtschaftliche war gemeint!) in Europa nicht akzeptieren konnten".
Sunday Correspondent, London, 17.9.1989 (vgl. "Frankfurter Allgemeine", 18.9.1989)
Warum hätten diese Verbrecher Hitler in seine Schranken weisen sollen? Sie brauchten diesen Krieg!!!!
Was das Morden unter den Deutschen angeht:
Zitat:
3. Mai 1939, polnischer Nationalfeiertag
„...Die Redner auf den Versammlungen sprechen offen davon, daß die
deutschen Forderungen nach einer Verbindung mit Ostpreußen und
der Rückkehr Danzigs zu Deutschland mit einem Krieg gegen Deutsch-
land beantwortet werden müßten. Das lächerliche deutsche Heer, zu-
sammengesetzt aus der unterernährten Generation desVersailler Vertrages,
mit seinen albernen Panzerattrappen aus Pappe, werde man in Berlin zu-
sammenschlagen. Die deutsche Wehrmacht, so lautet das Wortspiel des
einen Redners, werde im Berliner Grunewald so vernichtet werden, wie
das Heer des Deutschen Ritterordens 1412 bei Grunwald.
Nach diesen Provokationen gibt Hitler der deutschen Presse die Bericht-
Erstattung über die Verfolgung der Deutschen in Polen, die bisher von
ihm verboten war, frei. Nun ist er auch endgültig bereit, mit den Bolsche-
wisten zusammenzugehen. Polen will offensichtlich keine friedlichen
Verhandlungen, die polnische Regierung will eher einen Krieg riskieren,
auf den sich auch Hitler jetzt mit aller Macht vorbereitet.“
Zentner, "Der zweite Weltkrieg", Seite 66
Da hast du deinen Grund, warum er in seinen Reden die polnischen Vorkriegsverbrechen in seinen Reden nicht erwähnte! Warum sollte er davon Reden, wenn das Volk uninformiert war. Möglicherweise hätte das Volk, wenn es von den polnischen Verbrechen an seinen Landleuten gewußt hätte, den bösen, bösen "Addi" schon vorher zum Eingreifen gedrängt!!!! Er versuchte aber die deutschen Interessen mit politischen Mitteln zu erreichen.
Auf der anderen Seite:
Hätte er das Volk über die polnischen Schandtaten aufgeklärt, dann wärt ihr verlaustes vaterlandsverräterisches Gesocks heute doch die ersten, die ihm die Aufwiegelung der Deutschen zum Krieg gegen Polen unterstellen würdet. Wie er es auch gemacht hat, es war verkehrt, gelle.
Zitat:
23.Mai 1939
„...Am Tag darauf ruft Hitler die führenden Militärs zu sich in die Reichs-
kanzlei und sagt erstmals klar, das er eine friedliche Regelung mit Polen
nicht mehr für möglich halte. Der Krieg sei unvermeidlich geworden.
Die Generale und Admirale fühlen sich nicht wohl bei dem, was sie da
Hören müssen. Denn die deutsche Wehrmacht ist längst nicht so weit auf-
gerüstet, daß ein Krieg gewagt werden könnte. Gegen Polen allein – nun ja.
Aber zugleich, also an zwei Fronten, auch gegen England und Frankreich?
Insbesondere die Marine macht sich Sorgen. Der Marinerüstungsplan, der
sogenannte „Z-Plan“, sieht erst für das Jahr 1945 vor, das die deutsche
Kriegsmarine die gleiche Stärke wie die britische Kriegsmarine erreicht
haben soll. Großadmiral Dr. h. c. Raeder hat bisher immer wieder zu hören
bekommen, das ein Krieg mit England völlig außer Frage steht. Tatsächlich
hat niemand in der deutschen militärischen und politischen Führung sich auf
einen Krieg zu diesem Zeitpunkt vorbereitet. Der Plan der deutschen Wieder-
bewaffnung und Aufrüstung läuft bis zum Jahr 1945, nicht bis zu diesem
Jahr 1939. Noch kurz zuvor hat Hitler seinem Bündnispartner Mussolini er-
klären lassen, Deutschland brauche mindestens noch drei Jahre Frieden.
Jetzt aber ist er entschlossen loszuschlagen, falls die Polen nicht doch endlich
zu Verhandlungen bereit sind.“
Zentner, "Der zweite Weltkrieg", Seite 68
Und mit dieser mickrigen Rüstung hat dann "ein ganzes Volk die Welt überfallen"! Alles wohlgeplant und durchdacht. Idiot!!!! Zu diesem Zeitpunkt standen die "Befreier" schon ganz anders da!!! Die wußten schon das sie "befreien" mußten! War schon länger geplant!!! Die Lunte "Polen" war angezündet!!!!
Zitat:
"... dass die Signatarmächte des Vertrages von Versailles den Deutschen feierlich versprachen, man würde abrüsten, wenn Deutschland mit der Abrüstung vorangehe. Vierzehn Jahre! lang hatte Deutschland auf die Einhaltung dieses Versprechens gewartet ...
In der Zwischenzeit haben alle Länder ... ihre Kriegs-Bewaffnung noch gesteigert und sogar den Nachbarn Geldanleihen zugestanden, mit denen diese wiederum gewaltige Militär-Organisationen dicht an Deutschlands Grenzen aufbauten.
Können wir uns dann wundern, dass die Deutschen zu guter Letzt zu einer Revolution und Revolte gegen diese chronischen Betrügereien der großen Mächte getrieben werden?"
Lloyd George am 29. November 1934 im englischen Unterhaus, Englands Premier während der Kriegszeit
(Sündermann, H. "Das dritte Reich", Leoni 1964, S. 37)
Wenn eure Dummheit Lang machen würde, könntet ihr am Ende des Universums aus dem Fenster schauen!
Noch eine, kleine Frage:
Wie fühlt man sich eigentlich am Abend, wenn man den ganzen Tag auf den Gräbern seiner Vorfahren herumgetrampelt hat? Erzähl mal!
AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen
Zitat:
Zitat von
Eloy
Und mit dieser mickrigen Rüstung hat dann "ein ganzes Volk die Welt überfallen"! Alles wohlgeplant und durchdacht. Idiot!!!! Zu diesem Zeitpunkt standen die "Befreier" schon ganz anders da!!! Die wußten schon das sie "befreien" mußten! War schon länger geplant!!! Die Lunte "Polen" war angezündet!!!!
Die Tagebücher von Goebbels wirst du doch nicht anzweifeln, oder?
Am 19. August 1935 notierte Goebbels in seinem Tagebuch:
„Der Führer ist glücklich. Gibt einen Abriß seiner außenpolitischen Pläne: mit England ewiges Bündnis. Gutes Verhältnis Polen. Kolonien im beschränkten Umfang. Dagegen nach Osten Ausweitung. Baltikum gehört uns. Ostsee beherrschen. Konflikte Italien-Abessinien-England, dann Japan-Rußland vor der Tür. Das heißt in einigen Jahren vielleicht. Dann kommt unsere große geschichtliche Stunde. Wir müssen dann parat sein. Grandioser Ausblick. Wir sind alle tief ergriffen.“
Quelle: Elke Fröhlich (Hrsg.), Die Tagebücher von Joseph Goebbels, München 2005, Teil 1, Band 3, Teilband 1, S. 279.
AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen
Zitat:
Zitat von
Tschuikow
Die Tagebücher von Goebbels wirst du doch nicht anzweifeln, oder?
Am 19. August 1935 notierte Goebbels in seinem Tagebuch:
„Der Führer ist glücklich. Gibt einen Abriß seiner außenpolitischen Pläne: mit England ewiges Bündnis. Gutes Verhältnis Polen. Kolonien im beschränkten Umfang. Dagegen nach Osten Ausweitung. Baltikum gehört uns. Ostsee beherrschen. Konflikte Italien-Abessinien-England, dann Japan-Rußland vor der Tür. Das heißt in einigen Jahren vielleicht. Dann kommt unsere große geschichtliche Stunde. Wir müssen dann parat sein. Grandioser Ausblick. Wir sind alle tief ergriffen.“
Quelle: Elke Fröhlich (Hrsg.), Die Tagebücher von Joseph Goebbels, München 2005, Teil 1, Band 3, Teilband 1, S. 279.
Jeder darf träumen. Ein anderer darf die Träume notieren. Morgen ist ein anderer Tag.
Bestimmend ist immer das Tagesgeschäft, nicht der Traum vom Vortag. 3 Monate nach Pilsudskis Tod konnte noch niemand ahnen, das unter Ridz-Smigly Polen immer weiter den Bach runtergehen würde, eine andere Politik gemacht werden würde! Man kann viel in Tagebücher schreiben, aber die Realität holt jeden ein.
Die Engländer hatten kein Interesse an eienm "ewigen Bündnis". Die waren schon immer Egoisten!
AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen
Zitat:
Zitat von
Eloy
Zitat:
Zitat:
23.Mai 1939
„...Am Tag darauf ruft Hitler die führenden Militärs zu sich in die Reichs-
kanzlei und sagt erstmals klar, das er eine friedliche Regelung mit Polen
nicht mehr für möglich halte. Der Krieg sei unvermeidlich geworden.
Die Generale und Admirale fühlen sich nicht wohl bei dem, was sie da
Hören müssen. Denn die deutsche Wehrmacht ist längst nicht so weit auf-
gerüstet, daß ein Krieg gewagt werden könnte. Gegen Polen allein – nun ja.
Aber zugleich, also an zwei Fronten, auch gegen England und Frankreich?
Insbesondere die Marine macht sich Sorgen. Der Marinerüstungsplan, der
sogenannte „Z-Plan“, sieht erst für das Jahr 1945 vor, das die deutsche
Kriegsmarine die gleiche Stärke wie die britische Kriegsmarine erreicht
haben soll. Großadmiral Dr. h. c. Raeder hat bisher immer wieder zu hören
bekommen, das ein Krieg mit England völlig außer Frage steht. Tatsächlich
hat niemand in der deutschen militärischen und politischen Führung sich auf
einen Krieg zu diesem Zeitpunkt vorbereitet. Der Plan der deutschen Wieder-
bewaffnung und Aufrüstung läuft bis zum Jahr 1945, nicht bis zu diesem
Jahr 1939. Noch kurz zuvor hat Hitler seinem Bündnispartner Mussolini er-
klären lassen, Deutschland brauche mindestens noch drei Jahre Frieden.
Jetzt aber ist er entschlossen loszuschlagen, falls die Polen nicht doch endlich
zu Verhandlungen bereit sind.“
Zentner, "Der zweite Weltkrieg", Seite 68
Und mit dieser mickrigen Rüstung hat dann
"ein ganzes Volk die Welt überfallen"! Alles wohlgeplant und durchdacht.
Idiot!!!! Zu diesem Zeitpunkt standen die "Befreier" schon ganz anders da!!! Die wußten schon das sie "befreien" mußten! War schon länger geplant!!! Die Lunte "Polen" war angezündet!!!!
Schrei nicht so.
In diesem Auftritt am 23.5.1939 hat Hitler außerdem gesagt:
Zitat:
Es entfällt also die Frage Polen zu schonen und bleibt der Entschluß, bei erster passender Gelegenheit Polen anzugreifen.
Passt leider nicht sehr gut in das Bild, das du zeichnen möchtest, also fällt das vorsichtshalber schon mal weg.
AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen
Zitat:
Zitat von
Eloy
Jeder darf träumen. Ein anderer darf die Träume notieren. Morgen ist ein anderer Tag.
Bestimmend ist immer das Tagesgeschäft, nicht der Traum vom Vortag. 3 Monate nach Pilsudskis Tod konnte noch niemand ahnen, das unter Ridz-Smigly Polen immer weiter den Bach runtergehen würde, eine andere Politik gemacht werden würde! Man kann viel in Tagebücher schreiben, aber die Realität holt jeden ein.
Du suchst die Ausflucht, indem du dies als "Träume" abtust. Ich nehme an, dass du selbst nicht daran glaubst.
Zitat:
Zitat von
Eloy
Die Engländer hatten kein Interesse an eienm "ewigen Bündnis". Die waren schon immer Egoisten!
Ein Teil wollte sich schon verbünden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Anglo-German-Fellowship
AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen
Zitat:
Zitat von
fatalist
Er eiert und eiert, aber er beantwortet die Frage nicht ;)))))
Juergen, verteile die Schuld am WK2 auf Hitler und die anderen, in Prozent.
Farbe bekennen ist angesagt, aber das kann er nicht...
So etwas lässt sich nicht auf dem Verhandlungswege in Prozentzahlen klären wie der Rabatt bei Barzahlung.
Es geht in der Geschichte um konkrete Ereignisse, bei denen man meist sehr genau sagen kann, welche Personen oder Staaten welchen Anteil hatten.
Gerade bei diesen konkreten Ereignissen setzt aber heftigster Widerstand ein - auch von dir -, sobald irgendjemand Hitler auch nur die geringste Verantwortung zuschieben will, was im Endeffekt darauf hinausläuft, dass Hitler irgendwie überhaupt nichts gemacht hat. Brutus meinte sogar, Churchill und Roosevelt seien die Alleinschuldigen gewesen. Wie war das noch gleich mit differenzierender Betrachtungsweise?
Nehmen wir doch mal eine konkrete Frage, um das zu illustrieren: Hatte Hitler die Absicht, die Tschechoslowakei zu zerstören?
Man könnte hier beispielsweise an den Besuch des Sudetenführers Henlein in Berlin denken. Henlein hat in Berlin eine klare Anweisung bekommen, auf jeden Fall mehr zu fordern, als die Tschechoslowakei gewähren wollte:
Zitat:
Henlein hat dem Führer gegenüber seine Auffassung folgendermaßen zusammengefasst: Wir müssen also immer so viel fordern, daß wir nicht zufriedengestellt werden können. Diese Auffassung bejahte der Führer.
ADAP, Serie D, Band II, Dokument 107
Für sich allein genommen, ist dieses Dokument noch nicht sehr aussagekräftig. Es könnte gewissermaßen verwaist sein, also ein Dokument, das für sich allein steht und durch nichts anderes gestützt wird.
Das ist hier aber nicht der Fall, denn als der slowakische Präsident Tiso in Berlin war, hat Hitler auch auf ihn Druck ausgeübt, sein Land aus der Tschechoslowakei herauszulösen. (Freund, Weltgeschichte in Dokumenten, S. 438).
Damit hätten wir eine zweite Quelle, die etwas ähnliches sagt wie die erste.
Weiterhin könnte man erwähnen, dass Hitler auch die Ungarn aufgefordert hat, Gebietsforderungen an die Tschechoslowakei zu stellen, und auch auf sie hat er Druck ausgeübt:
Zitat:
Es sei jetzt der letzte Moment für Ungarn gekommen, sich einzuschalten, da er sonst nicht in der Lage sein werde, für die ungarischen Interessen einzutreten. Seiner Auffassung nach wäre es das beste, die Tschechoslowakei zu zerschlagen.
Bei Polen, so war Hitlers Kalkül, war kein Druck nötig, weil Polen von sich aus und ohne Aufforderung das Gleiche tun werde, was ja auch geschehen ist. Auch Polen hat Gebietsansprüche an die Tschechoslowakei erhoben.
Nun haben wir bereits drei Dokumente, die alle das Gleiche sagen: Hitler wollte die Tschechoslowakei durch Eingriffe von außen zerstören.
Was sagen die Leute aus Hitlers Umgebung?
Im Juli 1938 schrieb Weizsäcker, der Staatssekretär im Auswärtigen Amt, England und Frankreich würden "die Tschechei vielleicht sogar sich selbst überlassen, wenn diese ohne direkte äußere Eingriffe und durch innere selbstverschuldete Auflösungserscheinungen ihr verdientes Los erlitte." (Freund, Dokumente (1), S. 59ff).
Dieser Prozess müsse schrittweise "über Volksabstimmung und Gebietsabtrennunbg zum Kräfteverfall des Restgebietes führen". Deutschland solle in diesem Moment noch nicht militärisch zuschlagen, sondern könne "die gewünschte Entwicklung nur vorbereiten".
Diese Vorarbeit sei auf jeden Fall nützlich, "gleichgültig, ob der chemische Auflösungsprozess des tschechoslowakischen Staatsgebildes schließlich doch noch durch mechanisches Zutun gefördert werden kann oder nicht". Damit sei jedenfalls "das Schicksal der eigentlichen Rumpf-Tschechei" besiegelt.
Der Staatssekretär musste sich an die Weisungen seiner Vorgesetzten halten, hier also an die Aufträge von Außenminister Ribbentrop und letztlich von Hitler selbst. Weizsäcker formuliert nur, was "von oben" vorgegeben war.
Außer diesen vier Dokumenten aus Hitlers direktem Umfeld gibt es noch eine rückblickende Einschätzung der gefangenen deutschen Offiziere, die im englischen Trent Park lebten. Sie wurden ohne ihr Wissen von den Briten abgehört. Im Februar 1943 sagte General Wilhelm Ritter von Thoma:
Zitat:
Der Hitler hat sich gedacht, er kann einen Wortbruch nach dem anderen machen, denn wenn Sie seine Politik ansehen, das sind ja lauter Wortbrüche. Das vergisst man ja immer. Die schriftlichen Sachen mit Chamberlain(*) und das ganze Zeug, alles ist ja gebrochen worden (...) (Sönke Neitzel, "Abgehört", S. 94).
(*) Damit ist zweifellos das Münchner Abkommen gemeint, vielleicht auch Hitlers öffentliches und schriftliches Garantieversprechen für die Tschechoslowakei.
Dies wären bereits fünf Quellen, die bezeugen, dass Hitlers Friedensversprechungen und Garantieerklärungen für die Tschechoslowakei nicht ehrlich gemeint waren, da er sich in Wahrheit bemüht hat, das Land zu zersetzen.
Neben dieser "chemischen" Auflösung gibt es auch Hitlers "Studien zum Fall Grün", die dem "mechanischen Zutun" entsprechen, das Weizsäcker erwähnte - einem militärischen Angriff.
In den Fassungen 22.04.1938, 20.05.1938, 30.05.1938, 18.06.1938/07.07.1938 und 21.10.1938 hat Hitler jeweils mehr oder weniger deutlich die Vernichtung der Tschechoslowakei ins Auge gefasst.
Dass es nicht zum Krieg gekommen ist, lag nur daran, dass Hitler den tschechischen Präsidenten Hacha erpresst hat, bis dieser die Besetzung "freiwillig" und kampflos zuließ.
Historiker gehen noch viel detaillierter und fundierter vor; was ich hier aufgezeigt habe, ist trotz der Ausführlichkeit nicht mehr als ein müder Abklatsch von dem, was beispielsweise die Mitarbeiter des IfZ in ihrer Schriftenreihe leisten. Die Hefte sind online durchsuchbar und können auch heruntergeladen werden. Wer Interesse am Thema hat, kann sich dort umsehen; und vor diesem Hintergrund ist die Aufforderung, irgendjemandem Prozentzahlen zuzuweisen, ziemlich albern. Geschichtswissenschaft dreht sich nicht um prozentuale Schuldzuweisungen, sondern um die Klärung ganz konkreter Sachverhalte.
Was hier gerade geschehen ist, nennt man "convergence of evidence": Nicht nur einer, sondern mittlerweile zehn Dokumente weisen alle in die gleiche Richtung.
Selbst wenn jetzt hektisches Händewedeln einsetzt, und irgendjemand "Fälschung" schreit - es nützt ja nichts, aus diesem Gesamtbild einen einzigen Mosaikstein herauszubrechen. Der Rest ist immer noch stabil genug, und um die Aussage, die sich hier ergibt, zu widerlegen, müsste man schon alle diese Dokumente und Zeugnisse widerlegen können.
Das können die "Revisionisten" nicht, und sie versuchen es auch gar nicht erst. Sie reißen einzelne Dokumente oder Zitate aus dem Zusammenhang, verfassen fragwürdige "Widerlegungen" und behaupten dann, sie hätten das Gesamtbild korrigiert, das sie aber oft genug nicht einmal richtig kennen. Die Trennlinie verläuft nicht zwischen "verboten" und "von oben abgesegnet", sondern zwischen Qualität und Stümperei.
AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen
Zitat:
Zitat von
Juergen
Eine "Stellung in der US-Regierung" hat er nie gehabt.
Doch, hatte er, denn wieso konnte er sonst immer bei den "Grossen" mit dabei sein? Er hatte Insiderwissen... einwandfrei! Lies doch selber nochmal nach.
Zitat:
Außerdem wurde Freedman zwar als Jude geboren, ist aber zum Christentum konvertiert. Als er 1961 die fragliche Rede hielt, war er Christ und auf seine frühere Glaubensgemeinschaft nicht gut zu sprechen.
Das stimmt, aber warum trennte er sich von den damaligen Juden? Hast Du eine Idee? Ich muesste es nochmals nachlesen.
Zitat:
Deshalb wird er auch gern von gewissen Leuten, die ihre Lebensaufgabe darin sehen, andere Leute nicht zu mögen, als Kronzeuge gegen das Judentum herangezogen, wobei immer wahrheitswidrig betont wird, er sei ja selbst Jude gewesen - was in Zusammenhang mit der zitierten Rede allerdings ein bisschen "revisionistisch" ist, also glatt gelogen.
Natuerlich... alles gelogen!!! Immer die beste und einfachste Ausrede. :))Man darf einfach nicht auf die Suenden und Vergehen der anderen Seite zeigen, und schon ist man ein Revisionist und macht sich strafbar. Schoene Zustaende und ein bedauernswertes Verhalten Deinerseits.
Um nicht vom Thema abzukommen, moechte ich hier noch einen Zeitzeugen zur Sprache kommen lassen. Er behauptet naemlich, dass Deutschland...
http://www.youtube.com/watch?v=7Q294...eature=related
Deinen Kommentar dazu, bitte, lieber Juergen.