Eine russisch-chinesisch-iranische Koalition – der Albtraum Washingtons!
Auch der Mythos, Russland sei international isoliert, wurde während der Konferenz durch wichtige Ankündigungen widerlegt. Imanghali Tasmaghambetow, der Verteidigungsminister Kasachstans, und Schoigu gaben bekannt, dass der Aufbau eines gemeinsamen kasachisch-russischen Luftverteidigungssystems begonnen habe. Das zeigt, dass die gemeinsame Verteidigung des Luftraums der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit und gegen die Bedrohung, die von dem Raketenabwehrschild der NATO ausgeht, fortschreitet.
Die eindrucksvollste Erklärung gab der iranische Verteidigungsminister Hosein Dehqan ab. Brigadegeneral Dehqan bat darum, dass sich China, Indien und Russland gemeinsam mit dem Iran der Osterweiterung der NATO und der Bedrohung der internationalen Sicherheit, die von deren Raketenabwehrschild ausgehe, entgegenstellen.
Während eines Treffens mit dem chinesischen Verteidigungsminister Chang Wanquan betonte Schoigu, für Moskau habe die militärische Zusammenarbeit mit Peking "absoluten Vorrang". In einem weiteren bilateralen Treffen bestätigten die Verteidigungsminister des Irans und Russlands, ihre Kooperation gehöre zu den Ecksteinen einer neuen multipolaren Ordnung, und Moskau und Teheran verfolgten eine gemeinsame Strategie gegen den Herrschaftsanspruch der USA. Nach einem Treffen des iranischen Verteidigungsministers Dehqan und der iranischen Delegation mit Schoigu und russischen Verteidigungsexperten wurde bekannt gegeben, dass Peking, Moskau und Teheran sich zu einem Dreiergipfel treffen werden. Das wurde später auch von der chinesischen Delegation bestätigt.
Die geopolitische Lage wird sich in absehbarer Zeit stark verändern – allerdings nicht zum Vorteil der USA
Im Herzen der ehemaligen Sowjetunion haben Armenien, Weissrussland, Kasachstan, und Russland eine Eurasische Wirtschaftsunion gegründet, und Peking, Moskau und Teheran sind dabei, nach einem langen Prozess der politischen, strategischen, wirtschaftlichen, diplomatischen und militärischen Annäherung einen Eurasischen Dreibund zu bilden.
Das Zusammenrücken eurasischer Staaten gefährdet auch die bisher unangefochtene Stellung der USA in ihrem Brückenkopf Europa; schon beginnen US-Verbündete in Europa und im Mittleren Osten nach mehr Unabhängigkeit zu streben. Das ist eines der Hauptthemen, die ich in meinem Buch "The Globalization of NATO" (zu beziehen über amazon) behandelt habe.
Schon der frühere US-Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski warnte die US-Eliten vor der Bildung einer "eurasischen Koalition, welche die Vorherrschaft der USA bedrohen könnte". Brzezinski befürchtete, dass eine solche Koalition aus einem chinesisch-russisch-iranischen Dreierbündnis unter Führung Pekings hervorgehen könnte.
"Da sich die chinesischen Strategen mit dem Dreierbündnis aus den USA, Europa und Japan konfrontiert sehen, könnten sie versuchen, als geopolitisches Gegengewicht ein erweitertes Dreierbündnis aus China, Russland, dem Iran und anderen Staaten am Persischen Golf zu bilden," warnte Brzezinski. "
Zu Chinas künftigen Optionen gehört auch, sich als wirtschaftlich erfolgreicher und politisch selbstbewusster, aber vom westlichen Sicherheitssystem ausgeschlossener Staat zum Verfechter der Interessen aller wirtschaftlich benachteiligten Staaten der Welt zu machen und in einem Bündnis mit ihnen die Führung zu übernehmen; dadurch könnte China zu einem mächtigen geopolitischen Herausforderer für das gegenwärtig die Welt beherr - schende westliche Dreierbündnis werden," ergänzte er. Diese Rolle scheinen die Chinesen tatsächlich anzustreben. Minister Wanquan forderte auf der MCIS auch eine "gerechtere Weltordnung".
Eine chinesisch-russisch-iranische Koalition wäre nach Brzezinskis Worten auch deshalb eine Bedrohung für die USA, "weil sie ein starker Magnet wäre, der auch andere Staaten anziehen könnte, die mit den gegenwärtigen Zuständen unzufrieden sind". Dem Raketenabwehrschild der USA und der NATO etwas entgegensetzen Washington versucht rund um Russland, China, den Iran und ihre Verbündeten mit dem Raketenabwehrschild der USA und der NATO einen neuen "Eisernen Vorhang" zu errichten.
Dieser "Abwehrschild" ist ein offensives und kein defensives System, obwohl das behauptet wird. Das Pentagon will mit dem Abwehrschild verhindern, dass Russland oder andere eurasische Mächte nach einem atomaren Erstschlag der USA mit noch rechtzeitig gestarteten Interkontinentalraketen Vergeltung an den USA üben können. Die (von den USA) Angegriffenen sollen ihrer Zweitschlagsfähigkeit beraubt werden.
Bereits 2011 wurde berichtet, der stellvertretende russische Ministerpräsident Dmitri Rogosin, der vorher Botschafter Russlands bei der NATO war, werde Teheran besuchen, um über den NATO-Raketenabwehrschild zu sprechen. Auch die Teheran Times behauptete, die Regierungen Russlands, des Irans und Chinas planten die Errichtung eines gemeinsamen Raketenabwehrschildes, um dem der USA und der NATO etwas entgegenzusetzen. Rogosin hat diese Berichte mit der Versicherung zurückgewiesen, Fragen zur Raketenabwehr würden nur zwischen dem Kreml und seinen militärischen Verbündeten in der Organisation des Vertrages über kollektive Sicherheit / OVKS besprochen.
Die Idee, China, der Iran und Russland sollten bei der Abwehr der von dem NATO-Raketenschild ausgehenden Bedrohung zusammenarbeiten, existiert seit 2011. Seither hat sich der Iran der OVKS angenähert und wie Afghanistan und Serbien den Beobachterstatus erlangt. Auch Peking, Moskau und Teheran sind wegen des Konfliktes in Syrien, der vom Euro-Maidan ausgehenden Entwicklung und der Neuorientierung der USA auf Asien näher zusammengerückt. Die Bitte des iranischen Verteidigungsministers Dehqan, China, Indien, der Iran und Russland sollten sich gemeinsam gegen den Raketenabwehrschild und die ständige NATO-Erweiterung zur Wehr setzen und die auf der MCIS angekündigten militärischen Dreiergespräche zwischen China, dem Iran und Russland haben diese Tendenz verstärkt.
Als erste Reaktion auf den neuen "Eisernen Vorhang" werden die russischen Luftverteidigungssysteme S-300 und S-400 von Weissrussland über Armenien bis zur Halbinsel Kamtschatka (gegenüber Alaska) in Stellung gebracht. Diese Luftverteidigungssysteme machen es Washington viel schwerer, eine Reaktion auf einen atomaren Erstschlag der USA zu verhindern. Sogar Vertreter der NATO und des Pentagons, die das System S-300 mit dem Codenamen SA-21 bezeichnen, geben das zu. "Wir beschäftigen uns seit Jahren damit, wie wir es ausschalten können und fürchten uns deshalb nicht davor. Wir wissen aber, dass S-300 ein sehr mobiles, treffsicheres und gefährliches Raketensystem ist," hat Clint Hinote, ein ehemaliger Oberst der US Air Force vom Council on Foreign Relations in Washington, darüber geschrieben.
Auch wenn (im Westen) darüber spekuliert wird, dass sich Russland mit dem Verkauf des Systems S-300 an Teheran, der unmittelbar nach der Beendigung der Gespräche (über das iranische Atomprogramm) in Lausanne bekannt wurde, einen Vorsprung bei den wieder anlaufenden Waffengeschäften mit dem Iran verschaffen wollte, trifft das so nicht zu. Teheran kauft zwar militärische Ausrüstung in Moskau oder anderswo im Ausland, ist aber militärisch unabhängig, weil es die meisten seiner Waffen selbst herstellt.
Der Iran baut eigene Panzer, Raketen, Kampfjets, Radargeräte, Handfeuerwaffen, Drohnen, Hubschrauber, Torpedos, Mörsergranaten, Kriegsschiffe und sogar Unterseeboote. Das iranische Militär behauptet, sein Luftverteidigungssystem Bavar-373 sei dem System S-300 eigentlich ebenbürtig. Bei der Lieferung des russischen Systems S-300 an Teheran geht es weniger ums Geschäft. Damit soll vor allem die militärische Kooperation zwischen Russland und dem Iran gefestigt werden.
Sie ist ein grosser Schritt auf dem Weg zur Schaffung eines eurasischen Luftverteidigungsnetzes zur Abwendung der vom dem NATO-Raketenabwehrschild ausgehenden Gefahren; dieses eurasische Luftverteidigungsnetz soll bald alle Staaten schützen, die ihre Knie nicht vor den USA und der NATO beugen wollen.
https://www.fit4russland.com/analyse...-nato-begonnen