Da werden auch interne Aufstände mit gelistet.
Eine verwirrende Aufzählung.
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Willst Du damit insinuieren, die Ukrainer seien wegen des EU-Assoziierungsabkommens und der Befürwortung eines Raketenabwehrschildes auf die Straße gegangen? Mal abgesehen davon, daß "nicht russlandfeindlich" nicht automatisch "russlandfreundlich" bedeutet. Eine am Ende ausgewogene, an den Interessen der Ukraine ausgerichtete Politik (sinngemäß Deine Worte) führte in Deiner Welt als "russlandfreundliche Politik" (Deine Worte) zum Maidan-Putsch?
Ich bin mir sehr sicher, daß eine russische Raketenabwehr in Mexiko von den USA anders bewertet werden würde. Wobei da die Distanz zu Washington immer noch größer ist als von der polnischen Grenze nach Moskau.
Warum sollte "russlandfreundliche Politik", worin immer die bestanden hat, dann überhaupt ein Problem für die Ukrainer sein, wenn Russland selbst eine so tolle Anbindung an den Westen hat? Was freilich eine einseitige Sichtweise Deinerseits ist, denn tatsächlich war das ein quid pro quo für russische Rohstoffe.
Ist das so? 2002 treten die USA einseitig aus dem ABM-Abkommen aus. Begründet wurde das mit der Furcht vor einem Angriff des Iran. Es folgte später der von Trump so heftig kritisierte Nuklear-Deal der USA mit dem Iran, so daß das Thema ja eigentlich geklärt war. Der Abwehrschild in Polen aber blieb, so daß Russland zumindest vermuten konnte, selbst das Ziel des Abwehrsystems zu sein, spätestens nachdem dieser weiter ausgebaut wurde.
2004 traten die USA erneut einseitig aus dem KSE-Vertrag aus, der die konventionellen Streitkräfte in Europa limitierte und unangekündigte gegenseitige Kontrollen vor Ort erlaubte. 2008 stellte Bush am Ende seiner Präsidentschaft der Ukraine den NATO-Beitritt in Aussicht. Daß Russland das als unmittelbare Bedrohung wahrnehmen musste, war in USA durchaus klar. Das geht aus den Veröffentlichungen der einschlägigen strategischen Berater Brzezinsky, George Friedman (der die NATO als "enemy" im Verhältnis zu Russland beschrieb) und letztlich der Art und Weise, wie U.S.-Diplomaten die zurückhaltenden Stimmen aus der EU (Macron und Merkel voran) zum Zeitpunkt des Maidan-Putschs vor den Kopf stießen: "Fuck the EU" (Nuland). Der Sorge Russlands vor militärischer Einkreisung dann mit nach Würgeschlangen benannten Manövern (Anaconda, 30.000 Soldaten) zu begegnen, unterstreicht, wie wenig Sorgen sich Russland wegen der NATO machen musste. Mit Salamischeiben-Taktik so lange kitzeln, bis Russland den ersten Schritt geht. Um dann die Waffen an die Ukraine liefern zu können.
Man muss schon recht naiv sein, dem aktuellen Kriegspropaganda-Narrativ aufzusitzen, daß die NATO nie eine Bedrohung für Russland gewesen sei. Natürlich ist man im Westen an einer Neuauflage der Jelzin-Zeit zum Zwecke der Selbstbedienung an Russlands Rohstoffen interessiert.
Das hätte 100% garantiert! auch keine 99,9 oder so was. Und auch die Staatskredite und sonstige Investitionen, die auch getätigt wurden.
Die NATO brauchte aber keine Ukraine in der EU oder in der NATO, nicht das war das Ziel, sondern nur ein - Krieg gegen das zu selbstständig gewordene Rußland, das die Globalisierungsagenda in Frage stellen konnte.
Das Argument, die Nato wolle Krieg mit Russland ist schon deshalb total schwachsinnig, weil Russland ja nun selbst den Krieg losgetreten hat. Wenn es so wäre, wie Russland erzählt, dann wäre es ja deutlich schlauer gewesen sich angreifen zu lassen. Denn dann hätte man alle Sympathien, auch die der westlichen Bevölkerungen, auf seiner Seite gehabt. Und wahrscheinlich auch die offene Unterstützung Chinas, Indiens und des Irans.