AW: Aktien welche kauft ihr aktuell
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Cicero1
Wenn man nach Bewertungen geht, haben Anleihen die höchste Überbewertung. Danach kommen gleich die Immobilien mit historisch betrachtet sehr hohen Kaufpreisfaktoren (KGV). Erst dann kommen Aktien, die aber zumindest in Europa und den Emerging Markets noch keine extremen Überwertungen haben, was natürlich auch von der Gewinnentwicklung in den nächsten ein bis zwei Jahren abhängt. Ob Gold überbewertet ist, weiß ich nicht. Die Bewertung von Gold ist eben viel schwerer zu ermitteln. Welcher Bezug? Dow/Gold-Ratio? Historische Entwicklung bzw. Abweichung von der Regressionsgeraden? 200-Tage-Linie?
Teil 2
Ob eine Anleihe heute zu teuer ist, mag ich nicht zu beurteilen. Weil, es gibt ja auch Anleihen, die den Anleger vor steigenden Inflationsraten (z.B. Italien (Patriotenbond)) über die Krise bringen kann. Risiken werden sicherlich auch geben wie z.B. Staatsbankrott. Wenn ich als Deutscher diese Anleihe kaufen könnte, würde ich es sofort tun bzw. ein wenig investieren. Soviel ich aber weiß, dürfen nur die Italiener bzw. Bürger aus Italien die kaufen. Bitte korrigiert mich wenn ich da falsch liege. Können wir diese Anleihe ebenfalls kaufen ?
Du hast vollkomen Recht ..
Ob man die Kaufpreisfaktoren (KGV) für Immobilien schon jetzt beurteilen kann, bezweifle ich. Insolvenzen, Pleiten werden erst nach Corona nach oben schießen. Was dann alles über den Jordan geht und was der Standort dann noch wert ist, wird sich zeigen. Wir sind außerdem eine alternde Gesellschaft. Wo wir zuletzt als Rentner leben wollen, entscheidet zuletzt auch die Rentenhöhe. Z.B. in Spanien, Portugal, Griechenland usw.. kosten Wohnungen, Häuser nur ein Bruchteil. Ich spreche nicht von Mieten, denn dort wo Arbeit ist darf die Miete auch gerne höher liegen. Aber ja doch, die Immobilien sind viel zu hoch bewertet.
Über Aktien habe ich mich ja schon oft genug geäußert. Aktien sind z.Z. zu hoch bewertet und bieten wegen der viel zur hohen Volatilität, nur in gewissem Maße ein Inflationsschutz. Ich habe so einige Aktien bzw. Unternehmen so gut wie möglich durchforstet. Beispiel ,,Intel". Ein großer Prozessorhersteller was mich ein wenig enttäuscht hat.
- Im Core-Design wurden mal wieder Bugs entdeckt was die Anfälligkeit für Angriffe maximiert. Ein neues Design ist erst für 2021-23 geplant und angeblich auch AMD das Wasser reichen soll. Wird sich zeigen.
- Gestern erfahre ich dann, dass der Chef-Ingenieur Herr Keller zurücktritt. Dieser geniale Mensch war schon am ZEN/2/3 Design beteiligt was das neue Design von AMD ist. Dieser Prozessor ist auch das Triebwerk für die kommende PlayStation 5. Außerdem wird die neue Microsoft X-Box (Series X) die selbe CPU verbaut haben.
- Apple war immer ein großer Kunde von Intel. Apple hat bekanntgegeben, keine Intel CPUs mehr zu beziehen und auf die A14 Bionic APUs zu setzen. Lag es vielleicht an den vielen Intel Bugs ? Bugs bedeuten auch, Kunden die aus Sicherheitsgründen u.a. zu AMD wechseln bzw. viel mehr Arbeit die Fehler mit Software zu flicken. Bios, BS usw.. müssen gepatcht werden. Das ganze kostet Zeit und viel Geld. Dieses Unternehmen ist ganz sicher nicht schlecht, aber keinesfalls AMD, Qualcomm vorzuziehen.
Persönlich mag ich Intel. Auch schon der geniale ,,Intel Atom 4-Kern-Prozessor X5-Z8350" (keine Werbung) womit im meine Router,Firewalls,ID(P)S usw. baue. Die einzige Alternative die ich für X86 Systeme kenne mit max. 2 Watt Verbrauch.
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wtf
Ich bin heute short auf DAX gegangen mit einem 2x inversen ETF. Offensichtlich herrschen hier Zweifel an der coolen, schnellen Erholung der Wirtschaft. Mal schauen, ob die Wette aufgeht.
LU0411075020
Ich habe auch Zweifel. Zu bedenken ist allerdings, dass diese inversen ETFs pfadabhängig agieren. D.h. sie verlieren auch an Wert, wenn der Markt seitwärts läuft.
Der Grund, warum beispielsweise Homm gelegentlich über diese inversen ETFs redet ist die (fast) Alternativlosigkeit für Laien.
Eine sehr saubere Art und Weise wäre es, Futures zu verkaufen. Dabei existiert jedoch kein begrenztes Risiko, während noch andere technische Feinheiten zu beachten sind.
Eine noch weitaus saubere Methode, auf fallende Märkte zu setzen, waren zumindest früher Staatsanleihen. Heute sind die Zinsen derart niedrig, dass auch hier Vorsicht geboten ist.
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COT
Im Abschnitt über "daytrading nach news", weiter oben, hatte ich beschrieben, daß kein Newstrader eine Nachricht über eine Aktie von ihrem Inhalt her beurteilt. Die Nachricht ist vielmehr nur der Trigger, sich diese Aktie überhaupt anzuschauen. Die Richtungsentscheidung wird allein von der "Price action" bestimmt. Price Action bedeutet, man schaut sich an, was der Preis anhand bestimmter Kriterien im Orderbuch und im Chart sowie der times &sales-Liste macht, um sich in eine Richtung zu positionieren.
Aber auch bei mittel- oder längerfristigen Spekulationen, etwa im Rahmen von einem halben bis zu 1 oder 1,5 Jahren, richten sich viele unerfahrene Trader zu stark nach ihrer "Meinung".
"Ich glaube, es kommt ein großer Crash und gehe short". Oder: "Ich erwarte keine zweite Corona-Welle und gehe long".
Wer nur so tradet, wird auf Dauer keinen Erfolg haben. Die eigene "Meinung" liegt erfahrungsgemäß meistens falsch. Retailtrader verfügen nie über das gleiche Wissen, die gleichen Informationskanäle, das gleiche Netzwerk, über welches das "big money" verfügt.
Das muß nicht unbeding heißen, daß Institutionelle es einfacher haben. Denn sie unterliegen wiederum Zwängen, die der einzelne private Trader nicht hat.
Trotzdem ist es falsch, die eigene Meinung über zukünftige Entwicklungen zum Maßstab der Tradingidee zu machen. Vielmehr im Gegenteil: je weniger man das macht, je mehr man die "Price Action" auch im längerfristigen Trading zum Maßtab macht, je weniger eigene Meinung man einfließen läßt, umso besser.
Eines der wichtigsten Tool dafür ist der COT ("Commitments of Trades")- Report, der wöchentlich herauskommt. Hier wird das open interest, also die Zahl der offenen Positionen in Terminmärkten, aufgeschlüsselt nach bestimmten Gruppen von Marktteilnehmern, veröffentlicht.
Insofern ist der COT ein absolut objektives Tool. Er zeigt Tatsachen, nicht Meinungen, Erwartungen oder Stimmungen, wie die meisten anderen Indikatoren. Ebenso wie z.B. der short float bei den Aktien.
Er ist praktisch die Price Action für den längerfristigen Anleger, denn für Daytrader eignet er sich natürlich nicht.
Die Aufteilung der Gruppen wurde vor einigen Jahren um die Gruppe der "swap dealers" erweitert. Im unteren Bereich sehen wir die erweiterte Version, darüber die alte Aufteilung in ursprünglich 3 Gruppen.
Hier am Beispiel des Gold-Futures:
https://www.barchart.com/futures/com...al-charts/GC*0
Wie genau sich diese einzelnen Gruppen zusammensetzen, wer genau damit gemeint ist, darüber gibt es genug Infos im Internet. Wie man ihn nun genau liest, bzw. für seine eigenen Anlageentscheidungen nutzt, das muß letztendlich jeder selber herausfinden. Sehr schnell wird man bestimmte Muster erkennen und man wird auch die starken Unterschiede kennenlernen, was die verschiedenen Basisinstrumente betrifft. Die Marktteilnehmer eines Futures auf einen Aktienindex z.B. verhalten sich ganz anders als die eines Rohstoff Futures.
Worauf ich z.B. achte: Wie stark sind die Commercials im Markt (rote Linie)? Z.B. bei den Rohstoff-Futures sind die Commercials diejenigen, die den Rohstoff physisch besitzen oder auch verarbeiten. Sie wollen nicht spekulieren, sie wollen mit Futures kein Geld verdienen. Ein Sojabauer (bzw. eine Firma) z.B. will sich mit einem Future gegen den Verfall des Sojapreises absichern und damit seine Ernte schützen.
Also gehen die Commercials ausschließlich short. Außerdem verfügen sie über größeres Wissen über die Entwicklung der Angebotsseite als die übrigen Marktteilnehmer, weil sie ja sozusagen in der Produktion direkt involviert sind. Vielleicht können sie auch nicht jede Dürreperiode vorhersagen, aber ihr Vorwissen ist trotzdem größer.
Sie verlieren in keinem Fall Geld. Steigt nämlich der Rohstoffpreis, verliert zwar ihr Future an Wert, das aber wird dadurch ausgeglichen, daß sie den Rohstoff ja physisch besitzen und dieses gleichzeitig teurer wird. Erwarten sie steigende Preise, werden sie aber aus dem Markt gehen, weil sie sich dann weniger short absichern.
Sind also viele Commercials im Markt (rote Linie), dürfte es demzufolge keine gute Idee sein für einen Retailtrader, mittelfristig long zu gehen. Sind sie wenig investiert, dann ist long eine gute Entscheidung.
Der COT Report wird auf viele Arten genutzt. Einige benutzen den Spread zwischen Commercials und Non-Commercials als Umkehrsignal usw. Letztendlich ist es einfach wichtig, eigene Erfahrungen zu sammeln und eigene Regeln und Muster, die man mit der Zeit erkennt, backzutesten.
Aber ignorieren sollte man ihn besser nicht. Wer nur nach der eigenen subjektiven Meinung tradet, hat schlechte Karten.
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die Welt ist verrückt geworden
ich habe jetzt spaßeshalber ein paar Pennystocks geordert, allerdings zu einem noch niedrigeren Kaufpreis als der aktuelle,
ALTECH ADV.MAT. NA O.N. 1,2
ELANIX BIOTECHNOLOGIES 0,25
ROY ASSET HOLDING SE INHABER-AKTIEN 0,28
VAPIANO SE INHABER-AKTIEN 0,65
UMT UTD MOBILITY TECHNOLOGY 2,01
achso und wieder mal AMAZON 2248,00
ich tipp mal hier wirds wohl einen Aktiensplitt geben
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wtf
Ich gehe davon aus, daß es nochmal richtig runtergehen wird, d.h. unter das bisherige Tief. Diese V-Erholung hat hysterische Züge. Corona ist vorbei, es war nie wirklich da, aber die wirtschaftlichen Folgen werden wir erst noch sehen.
Soweit die Theorie von Krall, Homm und mir. Sollte das so eintreten, wird sich das Papier verdreifachen.
Wenn es runtergeht, vermutlich nicht mehr so schnell wie beim ersten Mal, sondern schrittweise über ein, zwei Jahre. Das wäre dann bitter, würde aber dem Verlauf der großen historischen Crashs entsprechen.
Ich habe letzte Woche 10 % meines Depots verkauft und mir einen Put (WKN PX0PQ2) auf den DAX bis 12/20 gekauft, der sich schon verdoppelt hat. Leider nur eine relativ kleine Position, aber wann soll man so etwas verkaufen? Bei den nächsten Erholungen reduziere ich jedenfalls weiter.
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Leibniz
Ich habe auch Zweifel. Zu bedenken ist allerdings, dass diese inversen ETFs pfadabhängig agieren. D.h. sie verlieren auch an Wert, wenn der Markt seitwärts läuft.
Der Grund, warum beispielsweise Homm gelegentlich über diese inversen ETFs redet ist die (fast) Alternativlosigkeit für Laien.
Ich weiß, das ist der Preis dafür, daß die ETFs nicht auslaufen. Es handelt sich letztlich um eine milde Wette darauf, daß "es" eben nicht ausgestanden ist, ja noch nicht einmal richtig losging.
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DAX
Der Dax startete heute morgen mit einem großen Abwärtsgap aus der Asia-Session. Heute ist ein entscheidender Tag. Es kommt jetzt darauf an, was die Europäer daraus machen. Stabilisiert sich die Situation, bleibe ich voll investiert. Bröckeln die Kurse, werde ich im Laufe des Tages in einigen Positionen die seit März angefallenen Gewinne mitnehmen.
In den US-Indices ist das Bild ähnlich: die Käufer in den USA sind noch nicht zurück. Die meisten Aktien starten um 15.30, zur US-Markteröffnung, mit einem Aufwärtsgap. Die Amerikaner ziehen sie danach wieder ein Stück weit runter. Das geht schon seit Wochen so. US-Aktien sind fast nur durch Käufe aus Übersee gestiegen.
In Asien geibt es derzeit eine große Angst vor einer zweiten Coronawelle. Wenn sich das beruhigt, können die Märkte sehr schnell ins Plus drehen. Man muß jetzt sehr aufmerksam sein.
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Das derzeitige Problem ist, dass die Indices in den USA, in China und in Europa zuletzt schon wieder in der Nähe ihrer historischen Höchststände lagen und das mit einer Wirtschaftskrise vor Augen, die Ihresgleichen sucht. Ich glaube, dass der erste Absturz genauso übertrieben war wie die schnelle Erholung der letzten Wochen. Deswegen rechne ich in den nächsten Monaten mit einem Crash auf Raten. Das wird sich erst ändern, wenn die Gefahr einer zweiten Welle gebannt ist, d. h. wenn ein Impfstoff in Aussicht steht.
Hochinteressant ist in diesem Zusammenhang, dass sich die Bundesregierung über die KfW heute eine 23%ige Beteiligung bei CureVac für 300 Mio Euro gesichert hat.
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wtf
Ich weiß, das ist der Preis dafür, daß die ETFs nicht auslaufen.[...]
So ist es. Alle Instrumente, deren Wert sich konvex zu einem Underlying verhält, weisen Verfall auf. Müssen sie auch.
Im Gegensatz dazu bilden lineare Instrumente (Futures, Aktien, etc.) den Basiswert zwar ohne Verfall ab, sie kommen jedoch mit anderen Nachteilen.
Wenn ich heute DAX-Futures verkaufe und der DAX morgen 10% höher öffnet, habe ich 10% Verlust. Da helfen auch keine Stop-Orders.
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phantomias
Das derzeitige Problem ist, dass die Indices in den USA, in China und in Europa zuletzt schon wieder in der Nähe ihrer historischen Höchststände lagen und das mit einer Wirtschaftskrise vor Augen, die Ihresgleichen sucht. Ich glaube, dass der erste Absturz genauso übertrieben war wie die schnelle Erholung der letzten Wochen. Deswegen rechne ich in den nächsten Monaten mit einem Crash auf Raten. Das wird sich erst ändern, wenn die Gefahr einer zweiten Welle gebannt ist, d. h. wenn ein Impfstoff in Aussicht steht.
Hochinteressant ist in diesem Zusammenhang, dass sich die Bundesregierung über die KfW heute eine 23%ige Beteiligung bei CureVac für 300 Mio Euro gesichert hat.
Ein Weg, diesen Markt zu spielen, besteht darin, Puts auf Einzelwerte zu verkaufen.
Wenn der Markt nicht fällt, bleibt die Prämie als Reingewinn. Wenn der Markt fällt lasse ich mir die Einzelwerte zu deutlich niedrigeren Kursen andienen und erhalte zusätzlich die Prämie, sozusagen als Discount.
Zu bedenken ist selbstverständlich, dass die Eigenkapitaldecke ausreichen muss, um diese Verbindlichkeiten (Kauf der Einzelwerte, wenn der Put im Geld liegt) zu erfüllen.