Hier gebe ich Dir durchaus recht. McConnell ist m.E. ausgewiesener Institutionalist. Zumindest nehme ich ihn so wahr.
Und er ist insofern in meiner Wahrnehmung zumindest ein Machtmensch, als dass er die Republikaner an der Macht sehen will. Und anders als viele andere spielt er dabei eine lange Hand. Er hatte -- um ein sehr sichtbares Beispiel zu nennen -- ja überhaupt keine Probleme, sich selber diametral zu widersprechen, als es um die Besetzung des SCOTUS in einem Wahljahr ging. Es ging um die Besetzung, denn die ist langfristig.
Bis geisteskrank gehe ich mit. Von Ferndiagnosen halte ich mich fern. Zumal es auch genug Amerikaner gab und gibt, die diesen Werten nicht unbedingt folgen bzw. nur dann wenn es ihnen nützt.Zitat:
McConell und alle anderen Republikaner sind typische US-Amerikaner. Sie bekennen sich zu diesen Werten und verteidigen sie mit aller Kraft. Trump ist KEIN typischer US-Amerikaner, auch wenn linke europäische Medien ihn gerne als typischen US-Boy darstellen. Trump ist ein typischer Geisteskranker, ein pathologischer Egomane. Sein einziger Wert, den er mit allem was er hat verteidigt ist Trump selbst. Alles andere ist ihm völlig egal.
Dass McConnell und Trump da Extreme darstellen, will ich nicht bestreiten.
Das würde ich so pauschal wiederum nicht sagen.Zitat:
Besonders das Impeachment hat gezeigt, dass sich praktisch alle Republikaner nicht nur politisch, sondern auch in ihrer ganzen Persönlichkeit von Trump losgesagt haben. Natürlich lassen sie einen Mann nicht fallen, der ganz allein in der Lage ist, 45% aller Amerikaner hinter sich zu versammeln. Das aber ist Politik und nicht persönliche Überzeugung.
Trump hat eine Menge Power. Das ist typisch für solche Geisteskranke, die einfach einen ungezügelten Glauben an sich haben und in Verbindung mit einer ebenso ungezügelten Egomanie sehr überzeugend auftreten. Die tiefen Abgründe hinter der hochroten Fassade können die vielen eher schlichten und wenig gebildeten Teile der Bevölkerung nicht erkennen. Die Politiker der Republikaner sehen das sehr wohl, müssen aber abwägen, was ihrer Partei mehr schadet und was mehr hilft. Sie haben sich entschieden.
McConnell ging es um seine persönliche Integrität, auch zum Preis der Verfolgung durch einen rachsüchtigen Trump, den keiner gerne zum Feind hat. Das ist diesem Mann hoch anzurechnen.
Ich werde auch bei McConnell keine Ferndiagnosen anstellen. Aber (jaja, und dann kommt gleich ein Aber...) sein Verhalten macht auf mich nicht den Eindruck, als hätte er ein übermäßiges Problem damit, wie er wahrgenommen wird, s. die SCOTUS-Besetzung. Es geht ihm um etwas ganz anderes. Ob das nun ist, Amerika republikanisch zu formen, die Institutionen republikanisch zu form oder "rein" zu halten, keine Ahnung.
Dass aber McConnell ein tiefst politisches Tier ist, glaube ich schon.