AW: Aktien welche kauft ihr aktuell
Zitat:
Zitat von
Sitting Bull
Edelstahlküche ?
Wenn die nicht kontaminiert ist,überlebt diese dich.:D
Einen Gewinn machts du doch erst ,wenn du jetzt verkaufst.
Bisher also nur Kurssteigerung.
Kann mitunter auch rasch nach unten gehen,bei Aktien aber eher als bei Gold.
So ist es auch geplant, die Küche soll mich überleben. Geld ständig für neue Möbel zu verbrennen sehe ich nicht ein. Mein Bett ist allerdings NOCH aus Holz :D
Ne, es wird nichts verkauft. Auch wenn der Goldpreis auf 1300 - 1400 Euro fallen sollte, bleiben die Goldmünzen weiter meine beste Anlage. Der Unterschied zur Aktie ist ja, Gold kann niemals völlig wertlos werden. Meine Söhne werden später mal Augen machen, wenn die Kiste mit lauter Goldmünzen all ihre Sorgen lösen wird. Denn was bringt schon Papiergeld wenn ein Kaffee bis dahin 1200,-€ kostet. :))
AW: Aktien welche kauft ihr aktuell
Zitat:
Zitat von
derNeue
Keineswegs. Wenn das der Fall wäre, hätte es ja eine extreme Inflation schon seit 2008 geben müssen. Gab es aber nicht. Inflation bedeutet einfach Preisanstieg (von der Wortherkunft mal abgesehen).
Falsch. Die Asset Price Inflation hat sehr wohl stattgefunden und wird von so ziemlich allen Ökonomen auf die Geldmengenausweitung zurückgeführt.
AW: Aktien welche kauft ihr aktuell
Aktien
Mitte März schrieb ich in diesem Strang, daß ein sehr steiler Crash, eine schlagartige Abwärtsbewegung ausgelöst durch einen externen Schock,immer dafür spricht, daß es anschließend entsprechend schnell wieder aufwärts geht. Crashes dieser Art, wie auch z.B. der von 1987, bieten daher die besten Einstiegsgelegenheiten.
So war es auch dieses Mal. Es dürfte klar sein, daß es jetzt zu gößeren Korrekturen erst mal kommen muß. Ob mit dem Beginn des gestrigen Tages oder erst in paar Wochen, spielt dabei keine Rolle. Die Kurzfristigen müssen erst mal ihre Gewinne mitnehmen, die Überbewertung der Aktien Stand heute muß sich zumindest etwas wieder ins Lot bringen.
Was jedoch vom Tisch sein dürfte (meiner Ansicht nach), ist die Vorstellung, daß wir uns in einem Bärenmarkt befinden, und die Tiefs von Mitte März wieder erreichen und unterschreiten.
Nicht, daß dieses grundsätzlich nicht möglich wäre. Es bräuchte dazu aber weiterer externer schlechter Nachrichten: extrem kontraproduktive Regierungspolitik, Krieg, politische Krise, 2. Viruswelle mit Milllionen Toten etc. Solche Dinge kann man nicht in die eigene Anlageentscheidung miteinbeziehen, weil sie nicht vorhersagbar sind.
Abgesehen davon sollten die Aktien im Verlauf der nächsten 1-2 Jahre jedoch weiter steigen, unterbrochen natürlich von den üblichen Korrekturen.
Wie kommt es, daß gerade Crashes wie dieser so gute Einstiegsgelegenheiten sind und die Voraussagbarkeit relativ hoch ist?
Die Antwort ist die Psychologie.
Externe Schocks lösen immer Massenpanik aus. Die Anleger sehen alles nur noch schwarz. Sie erwarten Massenarbeitslosigkeit, Hyperinflation, Krieg etc. Deswegen müßten auch die Aktienmärkte noch weiter fallen, denken sie. Wenn diese dann beginnen zu steigen, weil keine weiteren Verkäufer da sind, dann bauen sie diese falsche Annahme erstmal in ihr Weltbild ein. Sie denken viel zu lange: der richtige crash kommt erst noch. Und deswegen sind sie nicht im Markt. Genau das aber bildet die Basis für weiter steigende Kurse. Stück für Stück müssen sie in einem schmerzhaften Lernprozess ihre Meinung ändern, je mehr die Kurse wieder ansteigen.
Und sie beginnen sukzessive wieder zu kaufen. Die, welche am spätesten dran sind, gehören später zu den größten Verlierern. Sie versuchen, viel zu lange, "Recht zu behalten", eine menschliche verständliche Verhaltensweise. Je später sie dann aber umschwenken, desto schlechter werden ihre Aussichten.
Buffet formulierte dieses Verhalten mal in einer Börsenregel: "Sei ängstlich, wenn alle gierig sind, sei gierig, wenn alle ängstlich sind".
Eine andere Formulierung, die noch etwas genauer ist: "Kaufe, wenn die Stimmung schlechter ist als die Lage, verkaufe, wenn die Stimmung besser ist als die Lage".
Börse ist eben zum allergrößten Teil Psychologie.
Woran erkennt man, ob die Stimmung besser/schlechter ist als die Lage? Wenn gute Nachrichten nicht zu steigenden Kursen führen, ist das zweite der Fall. Wenn sie dagegen zu übertrieben Kurssprüngen führen , ist ersteres der Fall. Für schlechte News gilt umgekehrt dasselbe.
Der schlimmste Bärenmarkt, den ich bisher erlebt habe, war sicher der von 2000-2003. Die Situation war völlig anders als dieses Mal. Verschiedene Gründe wurden für diesen Crash genannt, die aber alle den Kern der Sache nicht trafen: "Dotcom-Krise", "Irak-Einmarsch", "Japan-Krise" (war etwas früher) etc.
Der eigentliche Grund aber war ein anderer: die Kurse waren überteuert. Die Märkte hatten in den 90er jahren die größte Hausse ihrer Geschichte hingelegt. Fast niemand konnte sich vorstellen, daß es überhaupt jemals wieder anders werden könnte. Auch als es anfing, zu crashen, blieb die Stimmung über lange Zeit gefährlich gut.
Man hatte ja schon den Mini-Crash 97 überstanden: ein Jahr abwärts: danach sollte die Hausse weiter gehen, so dachten die meisten. Genau das passierte nicht. Mit immer weiter fallenden Kursen wurde die Stimmung nicht schlagartig, sonden Stück für Stück, immer schlechter. Zuerst erwischte es die extrem überteuerten Techwerte, eine Menge Firmen machte endgültig dicht, der gerade erst geschaffene "Neue Markt" zerfiel. Etwas später dann waren die blue Chips der old economy dran, von denen man doch vorher immer gehört hatte, sie hätten noch "Nachholpotential". Die Baisse nährte die Baisse, ebenso wie die Hausse die Hausse nährt. Der Tiefpunkt war erst 2003 erreicht, der Dax war auf annähernd ein Viertel seines Wertes geschrumpft. Viele Neuanleger, vor allem durch Fernsehwerbung in die Telekom-Aktie gelockt, wurden wohl für immer abgeschreckt. Manfred Krug müßte noch heute ein schlechtes Gewissen haben, soviel Kleinsparer-Geld hat er durch seine Werbung damals vernichtet.
Solche Jahre wie die von 2000-2003 möchte ich nie wieder erleben.
AW: Aktien welche kauft ihr aktuell
Kauf Süss Microtec
Mit dem freigewordenen Kapital aus dem LH-Verkauf vorgestern (s.o) kaufe ich heute den Chiphersteller Süss Microtec.
Für eine Hightec-Aktie noch stark unterbewertet. Wer dieses small cap- so wie ich- schon öfters gehandelt hat, der weiß, daß die Aktie sehr zickig und volatil sein kann.
Hier kommt es auf das richtige Timing an. Derzeit sind die Aussichten auf weitere Erholung sehr gut. Die Auftragsbücher sind voll, die EBit Marge soll trotz Corona bei plus etwa 3% bleiben. Sieht man die großen Geschwister: Infineon oder Intel, kann man sich vorstellen, wohin die Reise geht. Die earnings pro share sollen sich bereits im nächsten Jahr verfünffachen auf über 70 Cent.
Ich habe mit der Aktie bisher immer gute Erfahrungen gemacht und es heißt ja: Schuster bleib bei Deinen Leisten.
:)
https://www.onvista.de/aktien/Suess-...e-DE000A1K0235
AW: Aktien welche kauft ihr aktuell
Zitat:
Zitat von
Gottfried
Falsch. Die Asset Price Inflation hat sehr wohl stattgefunden und wird von so ziemlich allen Ökonomen auf die Geldmengenausweitung zurückgeführt.
Die österreichische Schule sieht das zumindest so.
"Im Unterschied zum gängigen Sprachgebrauch bezeichnet „Inflation“ in der Perspektive der Österreichischen Schule der Nationalökonomie die Aufblähung der Geldmenge. Steigende Preise sind nicht Ursache, sondern die Folge der Geldmengenerhöhung. Allerdings verwandelt sich nicht jede monetäre Expansion unmittelbar in eine Preisinflation. Es kann vorkommen, dass das sogenannte „Preisniveau“ zwar stabil bleibt, es jedoch zu drastischen Verschiebungen innerhalb des Warenkorbs an Gütern und Dienstleistungen kommt...."
https://www.misesde.org/2020/06/wie-...wunden-werden/
MfG
H.Maier
AW: Aktien welche kauft ihr aktuell
Zitat:
Zitat von
derNeue
Keineswegs. Wenn das der Fall wäre, hätte es ja eine extreme Inflation schon seit 2008 geben müssen. Gab es aber nicht. Inflation bedeutet einfach Preisanstieg (von der Wortherkunft mal abgesehen).
Es wird immer nur die Veränderung der Preise für private Haushalte gemessen. Was die Banken für Wertpapiere oder Immobilien zahlen müssen, zählt nicht.
AW: Aktien welche kauft ihr aktuell
Zitat:
Zitat von
Gottfried
Falsch. Die Asset Price Inflation hat sehr wohl stattgefunden und wird von so ziemlich allen Ökonomen auf die Geldmengenausweitung zurückgeführt.
Ja, sehe ich auch so. Dazu kommt nach der Quantitätsgleichung noch die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes und die Zahl der Transaktionen. Wer also statt Bargeld auf Kartenzahlung, Paypal o.ä. setzt, erhöht damit die Inflation. Vielleicht macht das sogar viel mehr aus, als die Druckerpresse. Bargeld zu transportieren, dauert schnellstens mit dem Flugzeug 1000km/h. Per Überweisung dauert es ein paar Sekunden. Das gute ist, daß durch die extrem erhöhte Umlaufgeschwindigkeit auch die Zahl der Transaktionen steigt, sonst hätten wir längst eine Hyperinflation. Man stelle sich vor, wenn wir keinen Hochfrequenzhandel hätten, dann würde wahrscheinlich die Inflation explodieren.
AW: Aktien welche kauft ihr aktuell
Zitat:
Zitat von
Gottfried
Falsch. Die Asset Price Inflation hat sehr wohl stattgefunden und wird von so ziemlich allen Ökonomen auf die Geldmengenausweitung zurückgeführt.
Das ist zwar richtig. Jedoch meint Inflation im Sprachgebrauch (und darauf bezog ich mich), die Teuerung der Konsumgüter, der Waren und Dienstleistungen, die in einem Warenkorb gemessen werden.
Es gibt übrigens auch keinen Automatismus, daß etwa die Vermögensgüter inflationieren müssen, wenn die Geldmenge ausgeweitet wird. Es gibt zwar Statistiken, die diesen Zusammenhang zeigen. Jedoch dürfte die Inflationierung der Vermögensgüter aktuell in erster Linie auf die gedrückten Zinsen zurückzuführen sein. Andernfalls würde ein größerer Teil der Geldmenge in Anleihen verbleiben.
AW: Aktien welche kauft ihr aktuell
Zitat:
Zitat von
Antisozialist
Es wird immer nur die Veränderung der Preise für private Haushalte gemessen. Was die Banken für Wertpapiere oder Immobilien zahlen müssen, zählt nicht.
Richtig.
AW: Aktien welche kauft ihr aktuell
Deflation/Inflation/ Stagflation
Je mehr Experten, umso mehr Meinungen. Frank Giustra, der auch aus der Mining-Ecke kommt, erwartet eine Stagflation und sehr schlimme Zeiten:
https://www.goldseiten.de/artikel/45...n.html?seite=1
Leider vermischt er auch seine persönliche Weltanschaung, seine politische Meinung, mit wirtschaftlichen Fakten. Kralls Szenario dagegen (erst Deflation, dann Hyperinflation) ist in der Gedankenführung stringenter, jedoch ist sein Angelpunkt zwingend der Zusammenbruch der Banken, von dem aus er dann die weiteren Ereignisse ableitet (Bankaktien steigen aber derzeit auffälig).
Ich glaube an beide Szenarien nicht. Ich glaube nicht an eine Inflation. Warum? Es gibt einen starken Rückgang der Nachfrage, und dieser wird auch nur langsam wieder ausgeglichen. Der Rücksetzer bei der Globalisierung wird einfach dazu führen, daß der Lebensstandart ein bisschen sinkt, daß die weltweiten Handelsströme etwas gedrosselt werden. Das ist keinesfalls schlecht. An Umwelt- und "Black lives matter"-Hysterie sieht man sehr gut, wozu Wohlstandsverwahrlosung gerade bei der jungen Generation führt.
Eine Inflation entsteht klassischerweise in einer wirtschaftlichen Boomphase. Starkes Wirtschaftswachstum führt zu vermehrten Investitionen und einer vermehrten Nachfrage. Die steigende Inflation wird dann durch steigende Löhne überkompensiert, was wiederum die Nachfrage antreibt.Das ist das klassische Szenario, welches in früheren Zeiten immer für Inflation gesorgt hat. Das hatten wir in den 70ern und 80ern in den meisten Jahren: steigender Lebensstandart trotz Inflation.
Eine Stagflation (Inflation ohne Wirtschaftswachstum)dagegen entsteht nicht durch steigende Nachfrage, sondern durch den Zusammenbruchs des Angebots. Sie ist ein seltener Sonderfall.
Aktuell sehen wir ein wieder Ansteigen der Wirtschaftstätigkeit auf niedrigerem Niveau. Ob das alte Niveau wieder erreicht wird oder nicht, ist offen, möglicherweise wird es nicht ganz wieder erreicht.
Der Unterschied der jetzigen Situation zu einem normalen Aufschwung ist allerdings gravierend: das Wachstum muß nicht durch Investitionen finanziert werden,weil die Produktionsmittel bereits vorhanden sind.
Und das Wachstum führt zunächst nicht zu einer Erhöhung der Nachfrage (oder nur schwach), sondern diese wird längere Zeit gedämpft bleiben, weil den Haushalten im Schnitt weniger Geld zu Verfügung steht. Das spricht aus meiner Sicht eher für Preisstabilität als für Inflation oder Deflation.
Was kommen wird, sehen wir wieder gut an der Entwicklung, die in Japan bereits stattgefunden hat: In den Jahren 2010 bis 2020, gab es teils leicht sinkende, teils leicht steigende Preise. Per saldo waren die Preise recht stabil:
https://www.rateinflation.com/inflat...inflation-rate