AW: Aktien welche kauft ihr aktuell
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phantomias
Ich bin vor sieben Jahren in eine neue Wohnung gezogen und hatte seitdem keine Mieterhöhung. Meine persönliche Inflationsrate ist diesbezüglich also Null.
Was ist dann nicht belanglos? Wie die Preise vor 1 Jahr, vor 5 Jahren, vor 10 Jahren oder vor 20 Jahren waren? Fakt ist, dass wir in bestimmten Bereichen steigende Preise, in anderen Bereichen sogar fallende Preise (grundsätzlich z. B. Elektronikartikel, aktuell z. B. Benzin, Heizöl) verzeichnen. Deswegen führt an der Verwendung eines durchschnittlichen Warenkorbs kein Weg vorbei.
Die persönliche Rate der Geldentwertung weicht vom Durchschnittswert naturgemäß meistens ab. Da allzu viele aber nur bis zu ihrem eigenen Gartenzaun sehen können oder wollen, halten sie die veröffentlichte Inflationsrate für falsch.
Zu @Neu: Die Produktionsbedingen tun in der Frage der Inflationrate nichts zur Sache. Es kommt bei deren Ermittlung nur darauf an, was der Verbraucher im Zeitablauf für vergleichbare Waren zu bezahlen hat.
Das ist jedoch nicht repräsentativ. Die Immobilienpreise und Mieten besonders in Großstädten steigen seit Jahren an.
Elektroartikel sind tatsächlich preisgünstiger geworden. Ich würde allerdings sagen, dass auf Elektroartikel auch nur einen kleiner Bruchteil der Konsumenten-Ausgaben fällt.
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Erwartungen
Ein schöner Satz, über den es sich lohnt, nachzudenken:
"Die Börse ist der einzige Markt, an dem Erwartungen und Hoffnungen in Geld gehandelt werden".
Kaufe ich z.B. ein Auto, dann zahle ich einen Preis, der dem realen Gegenwert des Produktes entspricht. Ich kann natürlich Pech haben und der Wagen hat nach 2 Wochen einen Motorschaden. Von diesem grundsätzlichen Produktrisiko abgesehen bekomme ich aber genau das Produkt oder die Dienstleistung, die dem realen Wert in Euro entspricht.
Der Wert einer Aktie dagegen ergibt sich nicht aus dem realen Wert des Firmenanteils (wie auch immer dieser berechnet wird). Der Preis entspricht vielmehr exakt den Erwartungen, die die Mehrheit der Anleger für die Zukunft dieser Firma zu diesem Zeitpunkt hat.
Daraus ergeben sich folgende Regeln:
Um einen Gewinn mit einer Aktienanlage zu machen, müssen 2 Bedingungen erfüllt sein:
1.) meine persönliche Einschätzung in Bezug auf die Zukunft dieser Firma muß von der Einschätzung der Mehrheit abweichen (long wie short).
Praktisches Beispiel: ich habe z.B. große Erwartungen für die Firma Nvidia. Diese Erwartung hat jedoch genauso die große Mehrheit der Anleger.
Ergo: die Aktie ist teuer. Eine Korrektur ist damit wahrscheinlich (was mit den Erwartungen an die Firma überhaupt nichts zu tun hat).
Wenn ich aktuell Nvidia kaufen würde, wäre mein Gewinnpotential also begrenzt.
Grund: meine Erwartung weicht nicht ab von der Erwartung der Mehrheit.
2.) meine Erwartung muß eher eintreffen als die der Mehrheit.
Sie muß keineswegs zu 100% eintreffen aber eben eher. Ich muß einfach etwas besser liegen mit meiner Einschätzung, dann mache ich einen Gewinn.
Liege ich etwas schlechter, mache ich einen Verlust.
Bsp. Lufthansa: Die Erwartungen der Mehrheit der Anleger an diese Firma sind derzeit minimal. Meine persönliche Erwartung muß keineswegs "gut" sein, aber
etwas besser. Also gehe ich long. Ich weiß, es ist eine hochproblematische Firma, aber ich messe die Lage, wie ich sie sehe, an den allgemeinen Erwartungen und
komme zu dem Schluß: so schlecht, wie sie derzeit gemacht wird, ist sie auch nicht. Kommen die ersten guten Nachrichten, werden die Erwartungen der Anleger steigen und damit der Kurs. Ich mache einen Gewinn.
Meine etwas "weniger schlechten" Erwartungen trafen exakter zu als die schlechteren der Mehrheit.
Um an der Börse erfolgreich zu sein, muß ich also eine abweichende und außerdem auch besser zutreffende Meinung von der Zukunft haben als die Mehrheit.
Was benötigt es dazu? Ein gewisses Grundwissen und vor allem: Erfahrung.
Das funktioniert immer am besten in Sondersituationen: im Crash, wenn die Mehrheit es mit der Panik übertreibt, der erfahrene Anleger aber weiß: so wie es ist wird es nicht bleiben. Oder auch in Sondersituationen, die sich auf einzelne Aktien beziehen, wie aktuell bei der wirecard.
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phantomias
Ich bin vor sieben Jahren in eine neue Wohnung gezogen und hatte seitdem keine Mieterhöhung. Meine persönliche Inflationsrate ist diesbezüglich also Null.
Was ist dann nicht belanglos? Wie die Preise vor 1 Jahr, vor 5 Jahren, vor 10 Jahren oder vor 20 Jahren waren? Fakt ist, dass wir in bestimmten Bereichen steigende Preise, in anderen Bereichen sogar fallende Preise (grundsätzlich z. B. Elektronikartikel, aktuell z. B. Benzin, Heizöl) verzeichnen. Deswegen führt an der Verwendung eines durchschnittlichen Warenkorbs kein Weg vorbei.
Die persönliche Rate der Geldentwertung weicht vom Durchschnittswert naturgemäß meistens ab. Da allzu viele aber nur bis zu ihrem eigenen Gartenzaun sehen können oder wollen, halten sie die veröffentlichte Inflationsrate für falsch.
Zu @Neu: Die Produktionsbedingen tun in der Frage der Inflationrate nichts zur Sache. Es kommt bei deren Ermittlung nur darauf an, was der Verbraucher im Zeitablauf für vergleichbare Waren zu bezahlen hat.
Der bauliche Zustand Ihrer Wohnung dürfte sich in den letzten 7 Jahren aber verschlechtert haben. Ihr Vermieter wird größere Renovierungsarbeiten erst dann durchführen, wenn Sie ausgezogen sind und er die Wohnung teurer vermieten kann. Somit sind Sie Opfer verdeckter Inflation geworden.
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Leibniz
Die Immobilienpreise und Mieten besonders in Großstädten steigen seit Jahren an.
.
.. ist aber ein politisches Problem … die Baupreise sind angestiegen , die Mieter wollen in die großen Städte , weil es dort mehr und auch bessere bezahlte Bürojobs gibt , man kann zwar in Vororten leben , aber dann muß man eben fahren , mit dem "Arbeiterzug" morgens und abends oder mit dem Auto , beides kostet Geld und auch Zeit …
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Politikqualle
.. ist aber ein politisches Problem … die Baupreise sind angestiegen , die Mieter wollen in die großen Städte , weil es dort mehr und auch bessere bezahlte Bürojobs gibt , man kann zwar in Vororten leben , aber dann muß man eben fahren , mit dem "Arbeiterzug" morgens und abends oder mit dem Auto , beides kostet Geld und auch Zeit …
Entweder zahlt man als Autofahrer viel Steuern für miese Straßen oder man zahlt als Bahnfahrer für miesen Service. In Köln wohnen, aber in Wuppertal wohnen wird daher immer schwieriger. Die regionalen Wohnungsmärkte entwickeln sich in unterschiedliche Richtungen.
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derNeue
Shortselling
Wenn eine Aktie stark geshortet wird, ist das sehr häufig ein guter Long-Indikator. Gibt es viele Shorts, so hat der Kurs einen natürlichen Drang nach oben, denn jeder Shortseller muß sich irgendwann wieder eindecken, was dann den Kurs antreibt.
Ein gutes Beispiel dafür ist der S-DAX-Wert "Shop Apotheke Europe".
Der Kurs hat sich seit Mitte März verzweieinhalbfacht und liegt bereits knapp bei 100:
https://www.onvista.de/aktien/SHOP-A...e-NL0012044747
Die Bude ist nicht einmal aus ihren roten Zahlen, ich würde hier nicht einsteigen: reine Zockerei.
Jedoch handelt es sich um die am stärksten geshortete deutsche Aktie nach der Lufthansa:
https://shortsell.nl/universes/Duitsland
Wären sie erst gerade eingestiegen, sähe die Situation für die Shorties besser aus, aber nein: der Großteil ist bereits seit dem 4. April drin und sitzt jetzt aus enormen Verlusten:
https://shortsell.nl/short/ShopApothekeEurope
Bei Tesla war das übrigens vor ein paar Wochen ähnlich.
Die größte Geldvernichtungsmaschine war übrigens ein amerikanischer Hedgfond (Name vergessen),
der im Jahr 2007 mit Shorts auf Erdgas zig Milliarden Dollar vernichtete und sich daraufhin auflöste.
Vernichtet? "Umgelagert"; trifft es besser...:)
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Kreuzbube
Vernichtet? "Umgelagert"; trifft es besser...:)
Stimmt, das Geld ist nie weg, es hat immer nur jemand anders. Ich gehe davon aus, daß ich z.B. bei wirecard zu diesen "anderen" gehören werde.
:)
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Immos
Für Immobilienaktien war ich bisher negativ, weil ich davon ausgegangen bin, daß durch die Einkommensverluste nach der Krise unbezahlte Immobilien auf den Markt geworfen werden. Bei meinen 3 Immoaktien hatte ich im Januar und Mai sehr gute Gewinne realisiert, in jedem Fall eine Vervielfachung des eingesetzten Kapitals, da Immos ja in der Vergangenheit sehr gut gelaufen waren.
Jetzt sieht es aber so aus, als wenn der Trend auch nach Corona noch weiter gehen könnte. Offensichtlich habe ich da die Macht des billigen Geldes und den Anlagenotstand unterschätzt.
Zum Einstieg ist es noch zu früh, weil die Corona-Folgen noch nicht ganz absehbar sind, die Branche sollte aber im Auge behalten werden.
Hier ein Artikel aus der WELT, der mit der Entwicklung der Aktien gut korrespondiert:
https://www.welt.de/finanzen/immobil...esthalten.html
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derNeue
Stimmt, das Geld ist nie weg, es hat immer nur jemand anders. Ich gehe davon aus, daß ich z.B. bei wirecard zu diesen "anderen" gehören werde.
:)
Oder zu denen, die es nicht mehr haben...:)
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Macht doch bitte einen eigenen Immo-Strang auf! :-P
Jemand Aktientipps?