AW: 75. Tag des Sieges/der Kapitulation: Fragen an die Deutschen
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Lichtblau
Tippelskirch schreibt weiterhin:
"Der russischen Führung aller Grade glaubte die deutsche Führung weit überlegen zu sein. Die Elite der höchsten Führerschicht war 1937 dem großen politischen Reinigungsprozeß zum Opfer gefallen. Der finnisch-russische Krieg hatte die mangelhafte taktische Durchbildung der mittleren und unteren Führung erkennen lassen. [...] Man glaubte jedoch, daß die Truppe den Belastungen gegenüber einer neuzeitlich ausgerüsteten, in der Führung überlegenen Armee und ihren überraschenden Durchbrüchen nicht gewachsen sein werde.
Über die politische Brüchigkeit des Systems bei empfindlichen militärischen Rückschlägen gab man sich in politischen Kreisen des Reichs großen Erwartungen hin."
Man glaubte sich militärisch überlegen und rechnete mit einem Zusammenbruch des kommunistischen Systems unter den militärischen Schlägen.
Ja ja die Säuberung der sowj. Armee war schuld, hat ja schließlich der Genosse Chrutschow auf dem XX Parteitag verkündet.
sowj.-finn. Krieg ähnelte der Schlacht im Teutoburger Wald, strenger Winter und Gelände ungeeignet für schwere Waffen.
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Großmoff
Der Feldzug war auf 5 Monate geplant, in der Zeit musste er siegreich sein.
Die Planungen sahen noch nicht einmal eine Situation vor, in einem Kriegswinter kämpfen zu müssen.
Morgens die Sowjetunion angreifen, und Nachmittags den Eiffelturm streichen.
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herberger
Ist das nicht das selbe?
Nein. Sie war ja für einen schnellen Feldzug 1941 vorbereitet. Für ein langwieriges Szenario nicht, da man sich ausrechnen konnte auf lage Sicht dort den Kürzeren ziehen zu müssen. Man setzte also alles daran 1941 zu siegen.
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Buch Rezension zu Schwippers Buch von Amazon
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Vor kurzem gedachte man des 75. Jahrestags des 22. Juni 1941. In den Zeitungen konnte man wieder vom „Überfall auf die friedliebende Sowjetunion“ lesen, so wie ich das jahrzehntelang in der DDR hören und lesen musste. Und inzwischen wieder.
Meine Mutter ist jetzt 95 Jahre alt, mein Vater im April 1945 gefallen. Mein Vater gehörte am 22. Juni 1941 zur 3. motorisierten Aufklärungsabteilung der 14. Infanteriedivision, die von Suwalki aus über den Raum Minsk in den Raum Witebsk vorstieß. Bereits Ende Juli wurde die Division in schwere Abwehrkämpfe an der Mjesha verwickelt. Endstation des Vormarsches war Anfang Dezember der Raum Klin nordwestlich Moskau.
Ehe meine Mutter die Feldpost meines Vaters verbrannt hat, durfte ich einige Briefe lesen. Ich erinnere mich nur an einen Satz, geschrieben im September 41: „Ich habe bisher mehr tote Russen gesehen als deutsche Soldaten.“
Was die deutschen Soldaten 1941 erlebten, war das Hineinstoßen in riesige, tief gestaffelte Truppenmassen, auch ihrerseits sehr gut ausgerüstet, aber schlecht geführt und ohne Kampferfahrung. .
Schwipper ist ja nicht der erste, der sich der Wahrheit nähert. Aber als ehemaliger Generalmajor der Nationalen Volksarmee der Deutschen Demokratischen Republik ist er über die Zweifel und Unterstellungen erhaben, die bisher jeden betroffen haben, der aus den Archivquellen seine Schlüsse ziehen wollte: Anfang Juli hätte Stalin seinerseits angreifen lassen, wenn nicht der 22. Juni gewesen wäre.
Dieses Buch ist in seiner Seriosität eine Ereignis. Bezeichnend aber, dass kein großer etablierter Verlag den Druck gewagt hat.
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herberger
Morgens die Sowjetunion angreifen, und Nachmittags den Eiffelturm streichen.
Ungefähr so haben die sich das tatsächlich vorgestellt.
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Lichtblau
Ungefähr so haben die sich das tatsächlich vorgestellt.
Wenn alle deutschen Landser die 1941 am Russlandfeldzug beteiligt waren der Überzeugung waren sie sind den Iwan nur zu vor gekommen, keiner sagte der Führer hat uns belogen auch nach 1945 sagten die Veteranen das nicht.
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herberger
Wenn alle deutschen Landser die 1941 am Russlandfeldzug beteiligt waren der Überzeugung waren sie sind den Iwan nur zu vor gekommen, keiner sagte der Führer hat uns belogen auch nach 1945 sagten die Veteranen das nicht.
Was ist dann?
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Lichtblau
Was ist dann?
Dann wäre es normaler Weise schwer das Gegenteil zu behaupten.
Aber wir sind ja in Deutschland und da ist ja die Wahrheit nicht gerne gesehen.
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herberger
Dann wäre es normaler Weise schwer das Gegenteil zu behaupten.
Aber wir sind ja in Deutschland und da ist ja die Wahrheit nicht gerne gesehen.
Es ist bekannt das Hitler die Sowjetunion als “Koloß auf tönernden Füßen” betrachtete.
Der Stellvertreter von Jodl Walter Warlimont verbürgt sich für folgende Aussage von Jodl bei den Planungen zu Barbarossa:
“der russische Koloß werde sich wie eine Schweinsblase erweisen, in die man nur hineinzustechen brauche, um sie zum Platzen zu bringen”
er schreibt in der Fußnote dazu: “nach einwandfreier Erinnerung des Verfassers im wesentlichen wortgetreu wiedergegeben”
Warlimont, Im Hauptquartier der deutschen Wehrmacht, Augsburg 1990, Bd. 1, S. 156.
Damit ist doch dein Argument das die Wehrmacht gezwungen gewesen sein muss anzugreifen weil sie sich niemals freiwillig mit so einem starken Gegner angelegt hätte, vollständig widerlegt.
Das ist sowieso ein Ex Post-Argument aus späterer Betrachtung. Die Stärke der Sowjetunion war für alle damals eine riesige Überraschung.
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Lichtblau
Es ist bekannt das Hitler die Sowjetunion als “Koloß auf tönernden Füßen” betrachtete.
Fremde Heere Ost zeichnete ja schon von Beginn an ein falsches Gesamtbild über die Rote Armee. Über die Existenz neuer Technik wie der T-34 und die Stalinorgel war man überhaupt nicht im Bilde. Kein Wunder das man dementsprechend mit einem schnellen Feldzug rechnete.