Mit der Messerschmidt P 1101 hatte man bereits die 2.Generation Düsenflugzeuge als Prototyp fertig,während die Allierten noch in der experimental Phase steckten.
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Mit der Messerschmidt P 1101 hatte man bereits die 2.Generation Düsenflugzeuge als Prototyp fertig,während die Allierten noch in der experimental Phase steckten.
Das konnte man aber mit den Wechseltriebwerken ( Kolbenmotoren) auch !
Ein herkömmliches Strahltriebwerk beschleunigt eine geringe Masse Luft sehr stark, wohingegen ein Kolbenmotor mit Propeller eine große Luftmasse wesentlich schwächer beschleunigt. Zudem ergeben sich für den Propellerantrieb Probleme, wenn die Propellerblattspitzen in den Überschallgeschwindigkeitsbereich kommen.
Der Vorteil eines Strahltriebwerkes liegt also vor allem in der höheren, erzielbaren Geschwindigkeit des Flugzeuges.
An dieser Lage hätte sich auch nichts geändert wenn "Deutschland noch 2 Jahre Zeit gehabt hätte". Denn das wollte Bolle ja hier suggerieren. Von einer mangelhaften Konstruktion war nie die Rede. Nur von einer mangelhaften Fertigung. Und die kommt eben beim Serienbau zum tragen und nicht bei von Hand von erfahrenen Experten zusammengesetzten Prototypen.
Die überlegene Fertigungstechnik der Amerikaner übernahm man in Deutschland nach dem Krieg. Nicht nur dass. Heute haben wir die Amerikaner in dieser Technologie längst abgehängt und deutsche Firmen sind bei der Fertigungstechnik und Maschinenbau führend in der Welt. Ich halte die Fertigung für viel wichtiger für den Verlauf des zweiten Weltkriegs als die eine oder andere Wunderwaffe die zwar eine geniale Ingenieursleistung war aber eigentlich zu ambitioniert für die damalige Fertigungstechnik war. Man denke mal an das U-Boot Typ XXVI das in Serie in Modulen gebaut werden sollte was aber auf Grund der damaligen rudimentären Technologie zu riesigen Problemen mit der Passgenauigkeit der einzelnen Sektionen führte.
Das man die Waffen von morgen hatte wollte die Führung nicht erkennen und sah auch nicht die Dringlichkeit,der Grund war hauptsächlich sparen sparen nur leider am falschen Ende
Nicht ganz zum Thema aber sehr interessant. Die Entwicklung des ersten deutschen Passagier-Jets der "Baade 152" in der DDR die auf eine Junkers zurückgeht. Dazu das Axialtriebwerk "Pirna 014" welches in der 152 verbaut wurde und im Film gezeigt wird.
http://www.youtube.com/watch?v=_cURB_AEoR4
Triebwerk Pirna 014
http://upload.wikimedia.org/wikipedi...2010-08-10.jpg
http://de.wikipedia.org/wiki/Pirna_014
Tja, wir waren mal wer im Flugzeugbau!
Seltene Aufnahmen:
http://www.youtube.com/watch?v=Rr95KvFG0lo
Ich wollte nur ein simples Beispiel liefern, keine wissenschaftliche Beschreibung. Technisch gesehen hast du Recht, wenn auch die eigentliche Ursache in der Tatsache liegt, dass die Luft den Verdichter mit konstanter Geschwindigkeit durchströmt, während sich letztlich "nur" der Druck durch Verringerung des Querschnitts ändert. Diese Druckveränderung muss - bzw. müsste - dann durch eine Drehzahlanpassung der Verdichterstufe oder eine Änderung des Anstellwinkels der Schaufeln kompensiert werden. Bei einem Einwellentriebwerk mit statischem Anstellwinkel der Schaufeln ist das aber nicht möglich. Pumpen kommt natürlich auch beim Radialverdichter vor, allerdings ist der deutlich weniger anfällig und ich wüsste aktuell keinen (technisch vorgesehenen) Betriebszustand, in dem das in der Praxis aufgetreten ist.
Die deutschen Triebwerke stellen quasi "Entwicklungsversionen" dar, die niemals in Dienst gekommen wären, wäre die Lage weniger Verzweifelt gewesen. Das gilt übrigens nicht weniger für so "verwegene" Konstruktionen wie die Horten IX, nur die zunehmende Verzweiflung ebnete den Weg auch für ungewöhnliche Ideen, die ihrer Zeit teils weit voraus waren - samt und sonders allerdings nicht ausgereift. Nicht nur die Horten-Brüder experimentierten mit Nurflügel-Konstruktionen, auch in Amerika verfolgte man schon in den 30er Jahren solche Ideen, die dann z.B. in der Northrop YB-35 (Erstflug 1946) "gipfelten".
Nur die Northrop Nurflügler stellte sich als nicht steuerbar herraus,Northrop nahm die Pläne von den Horten Brüder aber nicht die Brüder.
Also, "rudimentär" kann man die eigentlich verfügbare Technologie nicht nennen. Die von dir so gerühmten Amerikaner fertigten nur simple Handelsschiffe im Sektionsbau, Deutschland baute tatsächlich U-Boote auf diese Weise. Der von dir angeführte Typ XXVI war in mehr als einer Hinsicht eine technische Herausforderung, der die deutsche Industrie 1944 einfach nicht mehr gewachsen war. Der ständige Mangel an Rohstoffen und Facharbeitern und die Beeinträchtigung durch Luftangriffe hätten auch die US-amerikanische "Wirtschaftskraft" abgewürgt, wäre sie davon betroffen gewesen.
Technisch war das, was in Massen in den USA gefertigt wurde, oft "zweitklassig", nur den Rückstand auf dem Sektor der Elektronik konnte Deutschland nie vollkommen aufholen. Nicht umsonst rafften die Amis nach dem Krieg alles zusammen, was sie an Unterlagen, Prototypen, Ingenieure und Wissenschaftlern greifen konnten (paperclip), für die nächsten 10 bis 15 Jahre beruhte die überlegene US-Rüstung auf einer Kombination aus deutschem Know How und amerikanischem Wirtschaftspotenzial.
"Nicht steuerbar" ist etwas übertrieben. Aber sie waren aerodynamisch instabil, und das ließ sich auch nicht beheben. Ob die Horten-Brüder - wären sie beteiligt gewesen - das hätten ändern können, steht in den Sternen. Noch heute fliegt die B-2 nur so lange stabil, wie ihre elektronisch kompensierende FBW-Steuerung dafür sorgt. Aber das ist, in gewisser Hinsicht, auch "typisch amerikanisch", die Idee, eine faktisch mangelhafte Aerodynamik durch FBW-Steuerung zu kompensieren, fängt ja nicht erst mit der B-2 an.