AW: Die Lage in der Ukraine eskaliert
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Der Herausgeber der ZEIT Josef Joffe hat vor ein paar Tagen mein Buch "Du sollst nicht töten" scharf kritisiert. Auf einer ganzen Seite. Joffe ist einer der profiliertesten Journalisten und Intellektuellen Deutschlands. Er war einst leidenschaftlicher Befürworter des Irakkrieges sowie des Afghanistankrieges. Und Anhänger eines massiven Militärschlages gegen Iran. Ihr seht, das Imperium schlägt zurück.
Joffe, der mich manchmal auch "Vulgärpazifist" nennt, schreibt, "mein Pazifismus sei ein zentraler Denkfehler". Ich hätte eine "absonderliche Sympathie für Gewalttäter gegen Israel und Amerika" Das heißt, ich sei Terroristenfreund und so weiter.
Kritik in einer Demokratie ist wichtig. Deshalb zahle ich nicht mit gleicher Münze zurück. Ich nenne Joffe nicht einen Vulgärbellizisten oder 'intellektuellen Kriegstreiber'
Aber ich frage mich: Warum verteidigen einige mächtige und gescheite Leute unseres Landes - von Gauck bis Joffe - seit einiger Zeit so engagiert den Krieg gegenüber dem Frieden? Deutsche Neocons, die noch nie in einem irakischen oder afghanischen Krankenhaus sterbende Menschen gesehen haben. Die noch nie einen Krieg am eigenen Leib erlebt haben. Die immer nur das Leben anderer riskieren, nie das eigene. Die aus dem Desaster in Afghanistan, Irak oder Libyen nichts, aber auch gar nichts gelernt haben.
Ist man ein pazifistisches Weichei, wenn man den Krieg als einen Irrweg der Menschheit ansieht? Wenn man, wie mein Sohn Frederic sagt, "Krieg ist Scheiße"? Gibt es zur Lösung der Krisen im Mittleren Osten und in Afrika wirklich nichts Klügeres als militärische Interventionen?
Der große deutsche Reichskanzler Bismarck - der "eiserne Kanzler" - stand während der hochexplosiven Balkankrise Ende des 19. Jahrhunderts vor derselben Frage. Während andere europäische Mächte auf dem Balkan intervenierten, übernahm Deutschland die Rolle des "ehrlichen Maklers", des "Hüters des kontinentalen Friedens". Kategorisch lehnte Bismarck weitere Kriegsbeteiligungen Deutschlands ab.
Im Reichstag erklärte er, die Balkanfrage, sei nicht "die gesunden Knochen eines einzigen pommerschen Musketiers" wert. Gleichzeitig baute er zur Vermeidung einer Verwicklung Deutschlands in Kriege ein ausgeklügeltes Bündnissystem auf. Einschließlich des legendären Rückversicherungsvertrags mit Russland. Seine Nachfolger gaben diese behutsame Politik auf. Sie landeten im 1.Weltkrieg.
Die heutigen Befürworter militärischer Interventionen könnten viel von Bismarck lernen. Männern wie Gauck und Joffe zu folgen, jedoch führt ins Chaos. Wir sollten wieder die Rolle des ehrlichen Maklers übernehmen. Wir haben genug Kriege geführt.
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Wolf Fenrir
Nun also doch , der schwarze Kaiser und "noble Preisträger " im weißen Haus und die EU Schranzen im Provinznest in Belgien verhängen Sanktionen gegen den Russen :vogel::wand:
Mal gespannt wie der Bumerang aus Moskau aussehen wird :haha:ich denke dabei an die Rohstoffe die massenweise aus Russland nach Europa kommen , besonders werden diese EU Sanktionen die BRD treffen !!!
Was man nicht alles auf sich nimmt in der BRD um die Demokratie zu verbreiten , oder vielleicht besser gesagt Befehle entgegen nehmen muss von " EU Freunden " und US Besatzern :cool:
Es wurde berichtet, dass die im Gegenzug Konten etc. von Amis und US-Firmen in Russland einfrieren könnten.
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Maggie
Wer sich selbst bestimmen möchte, sollte sich auch selbst ernähren können...Sonst sollte man kleine Brötchen backen...
Sülz sülz, gerade der Osten der Ukraine hat den gesamten Staat ernährt.
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Efna
Sie sind Imperialistisch genauso wie Russland und China!
Falsch.
Russland hat sich seit 25 Jahren erheblich zurückgenommen und China startet auch nicht dauernd imperialistische Kriege wie USrael!
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Efna
Die Ukraine hat in erster Linie das Recht nicht als Vorhof für irgendwelche Imperialistische Kräfte betrachtet zu werden, weder vom Westen noch von Russland. Was die Ukrainer wirklich denken weiss man nicht, aber in erster Linie um sie sollte es gehen, nicht um die Intressen Russlands oder des Westen. wenn ich Ukrainer wäre, würde ich beide bis zum tod hassen und bekämpfen....
Den Ukrainern muß man insbesondere das Recht auf Selbstbestimmung zugestehen!
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Papa
Zumindestens sollte das gesamte Land bei einer solchen Entscheidung eingebunden werden, die Ukrainer sollen die Krim verlieren, dann sollen auch alle Ukrainer Entscheiden ob sie das wollen u. eben nicht nur die auf der Krim.
Fuer das Volk der Ukraine ist durch die USA provozierten
Aufstaende eine Fehlloesung die bereits Menschenleben
gekostet hat und Unruhen bringt sondern es muss durch
die EU, Russland und Chinae verhindert werden das sich
das Drecksregime der USA die Ukraine als Vasallenstaat
aneignen kann, indem auf militaerische Loesungen gesetzt
wird, wie es die US offenbar von Anfang an vorhaben.
Die Ukraine ist faktisch pleite und daher zaehlt fuer das
Volk in der Ukraine wie fuer die Wirtschaft und Industrie,
welche Laender dort serieos investieren wollen. Meiner
Ansicht nach sollten sich die EU, Russland und China im
Umfang der Investionen einigen und schlicht und einfach
Koffer mit Geld in die Ukraine tragen, wobei sie vorher zur
Bedingung machen eine neu gewaehlte Regierung ueber
mehrere Jahrzehnte auf Korruptionsverhinderung durch
eine Beobachterkommission zu ueberpruefen.
Zu den notwendigen Investionen sind meiner Ansicht nach
ohnehin nur die EU, Russland und China faehig, weil das
USA Regime faktisch selbst pleite ist, was miesen Versuch
erklaert sich die Ukraine gewaltsam einzueignen, aber das
Vorgehen der USA keinesfalls rechtfertigt.
Man muss die Ukraine mit Investitionen fluten und dabei
zur Bedigung machen das diese Investitionen nicht wie
bei den vorherigen Regimen versickern sondern im Sinne
des Volkes, der Wirtschaft und Industrie wirksam angelegt
werden.
Das ist der einzige konstruktive und stabilisierende Weg
mit dem nicht nur dem Volk der Ukraine geholfen werden
kann sondern auch Investionen rentabel und sicher in der
Ukraine angelegt sind. Das zweitgroesste Land in Europa
sowie das dort lebende Volk ist jede Investion wert und
muss davor aktiv geschuetzt werden von US Konzernen
ausbeutet zu werden.
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borisbaran
Sicher, schließlich hat ja Putin da mir nichts dir nichts Truppen gesandt.
Die waren schon da, Kasperle und ihre Anzahl entspricht den Verträgen.
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Quo vadis
Handelsboykott gegen Russland, aber da gibt's noch genug Idioten die diese Vorstufe der Kriegserklärung noch als großen Sieg feiern werden.
...und sich den Arsch abfrieren.
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OneDownOne2Go
Theoretisch hast du Recht, aber in der realpolitischen Praxis spielt das keine Rolle. Um die Ukraine wird ein gnadenloses Tauziehen veranstaltet, am einen Ende zerren USA und EU, am anderen Russland, und beiden geht es dabei letztlich um die Frage des russischen Gewichts in der geopolitischen Landschaft.
Wer rational denkt, und sich dabei nicht von den Sonntagsreden-Lippenbekentnissen der Politik einlullen lässt, der müsste eigentlich die Lösung bevorzugen, die bisher zumindest für leidliche Stabilität gesorgt hat, und das ist der Verbleib der Ukraine, zumindest ihres Ostens und der Krim, in der russischen Einflusssphäre.* Alles andere setzt Russland unter einen gefährlichen Zugzwang, damit ist keinem gedient. Und dabei, so leid es mir tut, spielt es keinerlei wirkliche Rolle, was die Ukrainer wollen. Die bezahlen den Preis für ihre Lage an der Nahtstelle zwischen den Machtblöcken.
Der Westen übt dort schon lange Einfluß aus - oder verstehst du unter Einflusssphäre die direkte Nachbarschaft?
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D
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tosh
Der Westen übt dort schon lange Einfluß aus - oder verstehst du unter Einflusssphäre die direkte Nachbarschaft?
Nein, eine Mischung aus Interessen- und Einflusssphäre, strategischem Vorfeld und geopolitischem Eckstein.