Rein technokratisch mag das vielleicht stimmen. Du verkennst bei der gesamten Problematik aber die Bedeutung der politischen Psychologie ...
Druckbare Version
Zu1)
Falsch. Das Handeln der Grossmächte wiederspricht Deiner Aussage. Auch der Nato/Russland-Vertrag wiederspricht Deiner Aussage,
da ja eine gemeinsame Sicherheit geschaffen werden sollte, d.h. die Interessen ALLER Staaten zu berücksichtigen gewesen wären.
Und da haben Grossmächte natürlich ganz andere Vorstellungen als kleine Staaten. Offensichtlich war dieser Prozess für die Nato
zu kompliziert.
Gleichzeitig wären dabei "die systematische Verletzung der Menschenrechte und der Rechte von Personen, die nationalen Minderheiten
angehören,..." zu berücksichtigen, was aber dem Handeln von Staaten, wie der Ukraine oder den baltischen Staaten wiederspricht.
Wie hat eigentlich die Nato DIES bei ihrer Osterweiterung berücksichtigt? Z.B. bei den baltischen Staaten?
zu2)
Grundsätzlich richtig, ist aber meist nicht machbar. Auch hier ist es ein Wunschtraum, der der Realität wiederspicht.
Z.B. Gaddafi/Libyen oder Syrien hat sich auch gegen die Einmischung von aussen gewehrt. Der Erfolg war negativ.
Wenn Grossmächte Beeinflussungen vornehmen sind deren Möglichkeiten meist größer, als die möglichen Abwehr-
massnahmen kleinerer Staaten. Nur bei Versuchen gegenseitiger Beeinflussung bei den Grossmächten untereinander
sind die Erfolgsaussichten wesentlich geringer. Ich hatte das Beispiel Iran ja schonmal gebracht. Die USA waren bei
der Beeinflussung der EU sehr erfolgreich.
zu 3) Naja, Panik ist auch eine Anziehungskraft, wenn auch nicht die sinnvollste. Was Russlands aussenpolitisches Auftreten
betrifft, so hat "der Westen" das Seine dazu getan, damit seine "unberechtigte Angst" berechtigt wird. Hätte man sich beizeiten
mit Russland zusammengesetzt, hätte man den Konflikt sicher vermieden, doch dann hätte die Nato leider kein Feindbild gehabt.
Hier im Forum hatte kürzlich irgend ein User behauptet, "die Ostblockstaaten" wären "Pufferstaaten" gewesen, was natürlich völliger Nonsens war, die Militärblöcke standen sich "Aug' in Auge" direkt gegenüber - von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer und auch an der Grenze zur Türkei.
(auch am Nordmeer in der Beringstraße Inseln auf Sichtweise)
Österreich nach dem "Staatsvertrag" könnte als soetwas gesehen werden
und Finnland - das ja seit 1809 "für alle Zeit" zum "Zarenreich" gehörte, aber 1917 von den Bolschewisten verschenkt wurde - könnte man im Nachhinein zu einem "Pufferstaat" erklären - doch als es (trotz Nichtangriffspakt und Neutralität) überfallen wurde, hat es sich erstaunlich gewehrt und hat nur einige Landesteile konnten ihm geraubt werden.
An Finnland sieht man (wie auch an Dänemark, Norwegen, Niederlande, Belgien und Luxemburg), dass "Neutralität" nichts nützt und nicht vor Angriffen schützt.
Was soll denn der Dnepr (Дніпро, Dnipro, Dnjepr, Днепр, Дняпро, Dnjapro)
als "kleiner Puffer" nützen - hast du überhaupt eine Ahnung über die Geografie und den Lauf des Flusses Dnepr?
https://upload.wikimedia.org/wikiped...x-Dniepras.png
https://upload.wikimedia.org/wikiped..._Reservoir.png
- willst du etwa die Inseln im Dnepr als Pufferzone ???
Warum sollte Kiew geteilt werden? - das wäre doch garantiert der Vorwand für die nächste Phase des Krieges.
Kiew gilt den Russen nun mal als "Mutter der russischen Städte" und als "Geburtsort Russlands"
https://ih1.redbubble.net/image.4475...000,f8f8f8.jpg
Weil heute Kriege der Weltmächte nicht mehr vorwiegend mit Fußsoldaten und Panzern geführt werden.
Einst hätte eine "gedachte Pufferzone" eine gewisse Zeit für den Anmarsch gebracht,
heute fliegen Missiles, Raketen, Drohnen und Flugzeuge einfach drüber hinweg.
Doch das Hauptproblem ist, dass es zwischen den "Teilen des EINEN Russischen Volkes" erst Ruhe geben wird, wenn "die Russische Welt". das "historische Russland" wieder "vereinigt" sein wird.
Воссоединение русского мира - главная задача на XXI век
- seit 02.05.2001 im Indernet zu lesen, Heft 13-14 der Zeitschrift "Золотой Лев" (goldener Löwe)
Ganz im Gegenteil: Ich kenne mich mit Psychologie sogar recht gut aus. Fangen wir doch gleich mal bei dir an… Hast du dich irgendwann zu Zeiten des Kalten Krieges unsicher gefühlt oder dachtest du, dass am nächsten Tag ein Atomkrieg ausbricht oder der Weltuntergang bevorsteht?
Du bist bestimmt wie alle anderen auch in Urlaub gefahren. Nur ein paar wenige Spinner hatten sich damals Atombunker bauen lassen…
Was die Menschenrechte betrifft bzw. wer die Verletzung ebenjener offiziell feststellt, ist dir bewusst? Wer Genozide feststellt, ebenso?
Des Weiteren bist du in deiner irrigen Annahme, dass sich der Westen seinen Feind quasi selbst geschaffen hat, weil er aufrüsten will, dermaßen leicht widerlegbar - soll ich?
Das sehe ich genauso; der Donbass wird komplett entmilitarisiert, dort werden ein paar Tausend Mann UN-Friedenstruppen stationiert, aber der Donbass bleibt ukrainisches Territorium!
Lediglich die Krim sollte von der Ukraine ganz offiziell und völkerrechtlich verbindlich an Russland abgetreten werden.
Und genau ab hier sollten wir gegenüber Russland einen auf „Spielverderber“ machen! Es kann nicht sein, dass Russland mit seinen Forderungen, die einer Kapitulation und einem Diktatfrieden gleichen, durchkommt.
Wenn Russland kein Entgegenkommen zeigt, sollte die EU und UK mit rund 100.000 Mann „rein“. Offiziell folgt die EU damit einer Einladung zu einem unbefristeten Großmanöver…
Wie gesagt, wir sollten dann den Spielverderber spielen! Leider haben nur Macron und Starmer dazu „die Eier“, Merz braucht noch etwas Zeit dazu. Aber immerhin wollen schon jede Menge Staaten Soldaten für eine Friedenstruppe stellen.