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Vollständige Version anzeigen : " One World " Richtig oder Falsch ?



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Mcp
21.04.2008, 21:03
Das ist Lenin, nicht Marx. Die Imperalismustheorie geht auf Lenin zurueck und hat sich, wie wir alle sehen, im Wesentlichen, wie das Meiste von Lenin, in der Sache erledigt.

Nun, wenn sich Lenin und der Imperialismus erledigt haben, dann Marx und der Kapitalismus erst recht. Uraltanalysen von gesellschaftlichen Zuständen die über 150 Jahre zurückliegen.

Rheinlaender
21.04.2008, 21:14
Nun, wenn sich Lenin und der Imperialismus erledigt haben, dann Marx und der Kapitalismus erst recht. Uraltanalysen von gesellschaftlichen Zuständen die über 150 Jahre zurückliegen.

Nun, auch Adam Smith ist noch aktuell, obwohl dieser noch laenger tot ist. Freie Marktwirtschaften haben eine Dynamik und Marx war der erste der diese revolutionaer erkannte. Was nicht erkannte, bzw. erkennen konnte, war, das Ausmass dieser Revolution. Den Prozess den Marx im Kommunistischen Manifest 1848 beschrieb und der spaeter z. B. Thema seiner Analysen der britischen Indienpolitik war (ein Hohes Lieb auf die Globalisierung) ist immer noch im Gange und zwar in einer Geschwindigkeit, die Marx nicht ahnen konnte.

Mcp
21.04.2008, 21:49
Nun, auch Adam Smith ist noch aktuell, obwohl dieser noch laenger tot ist. Freie Marktwirtschaften haben eine Dynamik und Marx war der erste der diese revolutionaer erkannte. Was nicht erkannte, bzw. erkennen konnte, war, das Ausmass dieser Revolution. Den Prozess den Marx im Kommunistischen Manifest 1848 beschrieb und der spaeter z. B. Thema seiner Analysen der britischen Indienpolitik war (ein Hohes Lieb auf die Globalisierung) ist immer noch im Gange und zwar in einer Geschwindigkeit, die Marx nicht ahnen konnte.
Ach, hören Sie auf. Sie vergleichen die gesellschaftlichen und ökonomischen Verhältnisse meiner Urgroßeltern mit heutigen Zuständen. Damals hielten Proletarier im Sinne des Wortes noch Karnickel im Hinterhof, um ihre Ernährung wenigstens an Feiertagen aufzubessern. Damals gab es noch Kapitalisten, heute dagegen beherrschen Ackermänner, also Nichteigentümer als Manager, das Wirtschaftsgeschehen, während die Eigentümer auf den Renten- und Kapitalmarkt abgedrängt sind. Lediglich Kleinbetriebe und Landwirtschaft sind, mit Einschränkungen noch eigentümerbasiert. Aber auch hier machen sich gravierende strukturelle Veränderungen bemerkbar.

Und, welcher moderne Ökonom, sofern er ernst genommen werden will, beruft sich noch auf Adam Smith? Als zierendes Zitat in einer Festschrift vielleicht, aber nicht innerhalb knallharter Finanzanalysen. Ökonomie ist keine Naturwissenschaft. Hier wirken keine Gesetze, sondern denkende Menschen.

Die Welt hat mit verändert, nur die Linke hat es scheinbar nicht bemerkt. Das liegt wohl auch daran, dass ihr seit Marx kein ernsthafter Denker nachgewachsen ist.

Beißer
23.04.2008, 18:46
Falls es nicht aufgefallen sein sollte, es geht hier um die Analyse des kapitlistischen Systems und nicht um um Rezepte zur Umgestaltung von Gesellschaften. Dire marx'sche Analyse ist nach-wie-vor in Kernbereichen richtig und wird ganz bestimmt nicht durch das Scheitern der lenistischen Buerokratiestaaten widerlegt.Die »Marx'sche Analyse« ist hanbebüchener Unsinn aus der Feder eines unrasierten Nichtsnutzes.

Wolf
23.04.2008, 18:48
Die »Marx'sche Analyse« ist hanbebüchener Unsinn aus der Feder eines unrasierten Nichtsnutzes.

Schreibst DU ? :hihi:

Beißer
23.04.2008, 19:04
Schreibe ICH! :))

Rheinlaender
23.04.2008, 19:45
Die »Marx'sche Analyse« ist hanbebüchener Unsinn aus der Feder eines unrasierten Nichtsnutzes.

Bevor Du anfaengst K. Marx leichtfertig abzutun, sollest in der Lage sein eine Aussage wie diese zu verstehen:

"Bei wachsendem Tages- oder Wochenlohn kann der Preis der Arbeit nominell konstant bleiben und dennoch unter sein normales Niveau sinken. Dies findet jedesmal statt, sobald mit konstantem Preis der Arbeit, resp. der Arbeitsstunde, der Arbeitstag über seine gewohnheitsmäßige Dauer verlängert wird. Wenn in dem Bruch Tageswert der Arbeitskraft/Arbeitstag der Nenner wächst, wächst der Zähler noch rascher. Der Wert der Arbeitskraft, weil ihr Verschleiß, wächst mit der Dauer ihrer Funktion und in rascherer Proportion als das Inkrement ihrer Funktionsdauer. In vielen Industriezweigen, wo Zeitlohn vorherrscht, ohne gesetzliche Schranken der Arbeitszeit, hat sich daher naturwüchsig die Gewohnheit herausgebildet, daß der Arbeitstag nur bis zu einem gewissen Punkt, z.B. bis zum Ablauf der zehnten Stunde, als normal gilt (»normal working day«, »the day's work«, »the regular hours of work«). Jenseits dieser Grenze bildet die Arbeitszeit Überzeit (overtime) und wird, die Stunde als Maßeinheit genommen, besser bezahlt (extra pay), obgleich oft in lächerlich kleiner Proportion. Der normale Arbeitstag existiert hier als Bruchteil des wirklichen Arbeitstags, und der letztere währt oft während des ganzen Jahres länger als der erstere. Das Wachstum im Preis der Arbeit mit der Verlängerung des Arbeitstags über eine gewisse Normalgrenze gestaltet sich in verschiednen britischen Industriezweigen so, daß der niedrige Preis der Arbeit während der sog. Normalzeit dem Arbeiter die besser bezahlte Überzeit aufzwingt, will er überhaupt einen genügenden Arbeitslohn herausschlagen. Gesetzliche Beschränkung des Arbeitstags macht diesem Vergnügen ein Ende."

Aus: K, Marx, Das Kapital, 1. Band, Kapitel 18, Der Zeitlohn.

Mcp
24.04.2008, 06:45
Bevor Du anfaengst K. Marx leichtfertig abzutun, sollest in der Lage sein eine Aussage wie diese zu verstehen:

"Bei wachsendem Tages- oder Wochenlohn kann der Preis der Arbeit nominell konstant bleiben und dennoch unter sein normales Niveau sinken. Dies findet jedesmal statt, sobald mit konstantem Preis der Arbeit, resp. der Arbeitsstunde, der Arbeitstag über seine gewohnheitsmäßige Dauer verlängert wird. Wenn in dem Bruch Tageswert der Arbeitskraft/Arbeitstag der Nenner wächst, wächst der Zähler noch rascher. Der Wert der Arbeitskraft, weil ihr Verschleiß, wächst mit der Dauer ihrer Funktion und in rascherer Proportion als das Inkrement ihrer Funktionsdauer. In vielen Industriezweigen, wo Zeitlohn vorherrscht, ohne gesetzliche Schranken der Arbeitszeit, hat sich daher naturwüchsig die Gewohnheit herausgebildet, daß der Arbeitstag nur bis zu einem gewissen Punkt, z.B. bis zum Ablauf der zehnten Stunde, als normal gilt (»normal working day«, »the day's work«, »the regular hours of work«). Jenseits dieser Grenze bildet die Arbeitszeit Überzeit (overtime) und wird, die Stunde als Maßeinheit genommen, besser bezahlt (extra pay), obgleich oft in lächerlich kleiner Proportion. Der normale Arbeitstag existiert hier als Bruchteil des wirklichen Arbeitstags, und der letztere währt oft während des ganzen Jahres länger als der erstere. Das Wachstum im Preis der Arbeit mit der Verlängerung des Arbeitstags über eine gewisse Normalgrenze gestaltet sich in verschiednen britischen Industriezweigen so, daß der niedrige Preis der Arbeit während der sog. Normalzeit dem Arbeiter die besser bezahlte Überzeit aufzwingt, will er überhaupt einen genügenden Arbeitslohn herausschlagen. Gesetzliche Beschränkung des Arbeitstags macht diesem Vergnügen ein Ende."

Aus: K, Marx, Das Kapital, 1. Band, Kapitel 18, Der Zeitlohn.

Sie mögen, als harter Ex-KBW'ler, zwar nicht dazugehören, aber verkneifen kann ich mir eine ironische Bemerkung Dávilas nicht, zumal diese auf mindestens 90 Prozent der Linken zutrifft, die Marx anbieten, wie schales Sauerbier:

"Die Linken vertrauen Marx so sehr, dass sie ihn meist nicht einmal lesen."

Quelle: Nicolás Gómez Dávila; Verleumdet wie ein Reaktionär


Die extensive Ausweitung der Arbeitszeit findet ihre natürlichen Grenzen in der Reproduktionsfähigkeit der Arbeiter. Arbeitsmedizinisch nachgewiesen ist, dass die Produktivität der Arbeit sinkt, je weiter man die Arbeitszeit ausweitet. Die Summe dessen, was hinten rauskommt, bleibt entweder konstant oder sinkt.

Die marxistische Analyse stammt aus einer Zeit, in der man solche Erfahrungen erst sammelte. Sie ist schlicht und einfach veraltet.

Beißer
24.04.2008, 11:09
Bevor Du anfaengst K. Marx leichtfertig abzutun, sollest in der Lage sein eine Aussage wie diese zu verstehen:

"Bei wachsendem Tages- oder Wochenlohn kann der Preis der Arbeit nominell konstant bleiben und dennoch unter sein normales Niveau sinken. Dies findet jedesmal statt, sobald mit konstantem Preis der Arbeit, resp. der Arbeitsstunde, der Arbeitstag über seine gewohnheitsmäßige Dauer verlängert wird. Wenn in dem Bruch Tageswert der Arbeitskraft/Arbeitstag der Nenner wächst, wächst der Zähler noch rascher. Der Wert der Arbeitskraft, weil ihr Verschleiß, wächst mit der Dauer ihrer Funktion und in rascherer Proportion als das Inkrement ihrer Funktionsdauer. In vielen Industriezweigen, wo Zeitlohn vorherrscht, ohne gesetzliche Schranken der Arbeitszeit, hat sich daher naturwüchsig die Gewohnheit herausgebildet, daß der Arbeitstag nur bis zu einem gewissen Punkt, z.B. bis zum Ablauf der zehnten Stunde, als normal gilt (»normal working day«, »the day's work«, »the regular hours of work«). Jenseits dieser Grenze bildet die Arbeitszeit Überzeit (overtime) und wird, die Stunde als Maßeinheit genommen, besser bezahlt (extra pay), obgleich oft in lächerlich kleiner Proportion. Der normale Arbeitstag existiert hier als Bruchteil des wirklichen Arbeitstags, und der letztere währt oft während des ganzen Jahres länger als der erstere. Das Wachstum im Preis der Arbeit mit der Verlängerung des Arbeitstags über eine gewisse Normalgrenze gestaltet sich in verschiednen britischen Industriezweigen so, daß der niedrige Preis der Arbeit während der sog. Normalzeit dem Arbeiter die besser bezahlte Überzeit aufzwingt, will er überhaupt einen genügenden Arbeitslohn herausschlagen. Gesetzliche Beschränkung des Arbeitstags macht diesem Vergnügen ein Ende."

Aus: K, Marx, Das Kapital, 1. Band, Kapitel 18, Der Zeitlohn.Was steht denn da wirklich, verfaßt mit vielen wichtig klingenden Worten?


Überstunden werden besser bezahlt.
Deshalb machen Arbeiter gern Überstunden.
Gesetzliche Höchstarbeitszeiten ermöglichen weniger Überstunden.

Du siehst, mit weniger schwülstigen Worten wird man besser verstanden.

Fazit: Der Marx'sche Versuch, seine Dummheit hinter einem wahren Wortschwall zu verbergen, ist kläglich gescheitert. Auf einen derartigen Stuß fallen nur Leute herein, die genauso dumm sind wie Marx es war.

Rheinlaender
24.04.2008, 11:55
Was steht denn da wirklich, verfaßt mit vielen wichtig klingenden Worten?


Überstunden werden besser bezahlt.
Deshalb machen Arbeiter gern Überstunden.

Genau das sagt er nicht aus. Seine Aussage ist eine andere. Die hoehere Bezahlung der Ueberstunden erhoeht nicht den durchschnittlichen Preis der Arbeitszeit. Wenn dieser aber konstant bleibt, da durch die Marktbedingungen des Arbeitgebers bedingt, so muessen Ueberstunden zu tendenziellen Senkungen des Preises der Normalarbeitszeit fuehren.

Man mag nun diskutieren, ob dies so richtig ist oder nicht, insbesondere weil Marx, und das ist seine eigentliche Schwaeche, keine brauchbare Theorie des Geldes anbietet, sondern mit einem Misch-Masch aus durchschnittlicher Arbeitszeit und einer Metallwerttheorie hantiert, aber um zu dieser Kritik vorzudringen, muss man Marx erstmal verstanden haben/

Beißer
24.04.2008, 12:00
Genau das sagt er nicht aus.
Ach nee. Und wieso nennt er Überstunden dann ein »Vergnügen«? Du hast Marx wohl nicht richtig gelesen, du Kapitalistenknecht! :D

Rheinlaender
24.04.2008, 12:44
Ach nee. Und wieso nennt er Überstunden dann ein »Vergnügen«? Du hast Marx wohl nicht richtig gelesen, du Kapitalistenknecht! :D

Das ist Ironie - das ganze Werk von Marx ist mit ironischen Seitenhieben durchsetzt. Der Mann hatte in seinen Schriften einen sehr trockenen, aber ausgepraegten Sinn fuer Humour.

Beißer
24.04.2008, 14:42
Na klar. Und er war ein Menschenfreund.

Der Typ war ein Schwallkopp und eine dumme Laberbacke. Von nichts eine Ahnung - aber davon viel!

Weißt du eigentlich, daß der Heilsbringer der Arbeiterklasse als Parasit von Kapitalisten lebte?