Vollständige Version anzeigen : AfD Parteitag - Höcke dominiert
Nun, die AfD verlangt jedenfalls von Neumitgliedern ein Bekenntnis zum freiheitlich-demokratischen Rechts- und Sozialstaat und die Bejahung der Grundrechte.* Ob Deine Kritik da noch durchgeht oder nicht, weiss ich natürlich nicht. Die AfD wird kaum nachfragen, wenn Du's glaubst, glauben die Dir, dass Du es glaubst.
* (Nicht mehr zur FDGO; als ich das letzte Mal nachschaute, war es noch so. Wobei die AfD vielleicht auch FDGO und freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat gleichsetzt, k.A.!)
Ich bekenne mich zur freiheitlich demokratischen Grundordnung, würde mich aber heutzutage nicht mehr aufs Grundgesetz einschwören lassen.
Zur Erläuterung: Ich bin für Freiheit. Ich bin für Demokratie. Ich bin für eine Grundordnung. Das sind allgemeingültige Werte, die allesamt auch als erachtenswert gelten sollten. Erachtenswert inkludiert für mich stets auch "veränderbar". Das Grundgesetz ist für mich nicht mehr als ein veränderbarer Normenkatalog. Die sogenannten "unveränderbaren Grundrechte" lehne ich teilweise inhaltlich, teilweise auch normativ, ab. Es kann und darf nicht sein, dass irgendetwas, was vom Menschen ist, nicht veränderbar sein soll.
Einige Beispiele.
Aus dem "Recht auf Arbeit" könnte man flugs eine "Pflicht zur Arbeit" machen.
Das Asylrecht könnte man komplett aus dem GG entfernen. Nur mit mehrheitlicher, freiheitlich-demokratischer Abstimmung, versteht sich.
Die Würde des Menschen ist so vage, so schwammig, so interpretierbar, dass dieser Punkt dringend einer weiteren "Ausformulierung" bedarf.
Ich zum Beispiel weiß nicht, was man unter Würde verstehen soll. Jedenfalls verstehe ich nicht das darunter, was man verstehen soll, nämlich eine individuelle - und vor allem: generelle! - "Wertschätzung" des existenziellen Seins.
Ich folge da deutlich anderen philosophischen Ansätzen: Es gibt unterschiedliche Wertschätzungen, demnach dann natürlich auch unterschiedliche "Würden".
Aus welchem Grunde aber hat das Leben, das existenzielle Sein, grundsätzlich einen Wert? Grundsätzlich eine Würde?
Aus dem Satz "die Würde des Menschen ist unantastbar" spricht aus meiner Sicht eine unglaubliche Vermessenheit, Anmaßung und Arroganz, die das menschliche Leben über andere Lebensformen setzt.
Solche Sätze schreibe ich den Religiösen zu, aber keinesfalls den wirklich frei denkenden Menschen.
Usw. usw.
Was meinst du? Für welches "Aufnahmeformular" tauge ich überhaupt?
Mussolini, glaube ich, sagte irgendwann, Freiheit sei kein Recht, sondern eine Pflicht. -jmw- schrub irgendwann mal, Gleichheit müsse man sich erst verdienen.
Und das BVerfG sagte, Rechtsgleichheit und die gleichberechtigte Teilnahme aller(!) Bürger am politischen Prozess sei Teil der FDGO, also des freiheitlichen demokratischen Rechtsstaates, wie ihn auch die AfD will.
Das Bekenntnis zur "Goldene Regel" ist aber nicht mit dem Bekenntnis zu einer gerechten, hierarchischen Gesellschaftsstruktur vereinbar!
Denn: Diese "Regel" nivelliert den Menschen, setzt ihn "gleich".
Der Mensch aber ist nicht gleich, war nie gleich und wird es nie sein.
Ethik sollte m.E. nie den Anspruch auf Gleichheit, auf Gleichheit der Werte, auf Gleichheit der Moral, auf Gleichheit der Sozialisation, auf Gleichheit der kognitiven Fähigkeiten etc. setzen.
... und niemals sollte jemand nach einem Schlag auf die Wange dann die andere Wange hinhalten!
Du siehst: Ich bin weder ein Anhänger des Christentums noch ein Verfechter des sich daraus ableitenden Humanismus.
Gerechtigkeit geht anders.
Kann ich verstehen. Kann ich nachvollziehen. Kann ich tolerieren.
Allerdings hätte ich zu den Zehn Geboten so gewisse Anmerkungen parat...
Nicht nur Du, zwischen Genesis und Offenbarung finden sich auch so einige! ;)
Die 10 Gebote nehme ich teilweise als Vorlage. "Du sollst nicht töten" und so ist für mich bindend.
Die Befehle des Herrn sind gerecht. Das Gebot des Herrn ist lauter. Die Gesetze des Herrn sind Wahrheit. (Psalm 19) :)
Ein Gesetzgeber sollte sich aber auch schon selbst an seine Gesetze halten. Und gerade dieses Tötungsverbot hat dieser Gesetzgeber für sich selber eher locker gehandhabt.
Ich darf da mal an Städte wie Sodom und Gomorrha und diese Archegeschichte erinnern.
Evola schrub dazu sinngemäss, es sei widersinnig, einen souveränen Gesetzgeber auf die Einhaltung der von ihm gegebenen (also positiven) Regeln zu verpflichten. Denn dann sei ja nicht mehr er der Souverän, sondern die Regeln und/oder der/die Verpflichtenden!
Allerdings: Das biblische Tötungsverbot ist natürlich kein Tötungsverbot. Nicht jedes Töten ist verboten. Das ergibt sich schon daraus, dass textnah auf dieses Gebot Regeln zum Töten von Mensch und Tier folgen! Unter gewissen (und gar nicht wenigen) Umständen ist das Töten (durch Menschen) erlaubt: z.B. zur Nahrungsgewinnung und als Opfer beim Tier, z.B. als Hinrichtung und im Kriege beim Menschen. Und selbstverständlich kann Gott in seiner Schöpfungsordnung das von ihm gegebene Leben beenden. Ebenso selbstverständlich sind die Gründe dazu immer unbeanstandbar.
Stanley_Beamish
20.04.2021, 17:55
Evola schrub dazu sinngemäss, es sei widersinnig, einen souveränen Gesetzgeber auf die Einhaltung der von ihm gegebenen (also positiven) Regeln zu verpflichten. Denn dann sei ja nicht mehr er der Souverän, sondern die Regeln und/oder der/die Verpflichtenden!
Allerdings: Das biblische Tötungsverbot ist natürlich kein Tötungsverbot. Nicht jedes Töten ist verboten. Das ergibt sich schon daraus, dass textnah auf dieses Gebot Regeln zum Töten von Mensch und Tier folgen! Unter gewissen (und gar nicht wenigen) Umständen ist das Töten (durch Menschen) erlaubt: z.B. zur Nahrungsgewinnung und als Opfer beim Tier, z.B. als Hinrichtung und im Kriege beim Menschen. Und selbstverständlich kann Gott in seiner Schöpfungsordnung das von ihm gegebene Leben beenden. Ebenso selbstverständlich sind die Gründe dazu immer unbeanstandbar.
In unserem Fall sind wir ja der Souverän, der, vertreten durch die Abgeordneten, die Gesetze erläßt. Und die gelten natürlich auch und gerade für uns, den Souverän.
Bei uns Katholiken heißt es nach meinem Wissen ja auch "du sollst nicht morden".
amendment
20.04.2021, 20:21
Die Befehle des Herrn sind gerecht. Das Gebot des Herrn ist lauter. Die Gesetze des Herrn sind Wahrheit. (Psalm 19) :)
Obwohl wir uns nicht kennen - jmw - weiß ich Eines über dich: Du bist ganz sicher kein "Wiederkäuer"!
Egal bei was. Egal bei wem. Egal für was. Egal für wen.
Ich habe dir einen Link vom Wahlergebnis des 6. Nov. 1932 geschickt. Bitte sieh dir das Schaubild an und dann sagst du mir, wo dieses Wahl über die politische Mitte gewonnen wurde!
Und wie kommst du jetzt darauf dass ich indirekt damit sage, dass mit den politischen Rändern allein Wahlen gewonnen werden kann?
Das ist lediglich ein von dir aufgestellte, vermeintliche Kausalität, zu der ich bis jetzt jedoch nie Stellung nahm.
Du baust hier fortwährend "Strohmänner" auf, auf die ich dann eingehen soll.
So diskutiert man nicht, mein Bester!
Die NSDAP wurde damals nicht gewählt weil sie "radikal" war, sondern weil mit ihr die Hoffnung verknüpft war, da würde jemand aufräumen.
Man muss sich die Situation in Deutschland 1932 vorstellen, die Kommunisten marodierten und mordeten weitgehend unbehelligt im Reich, und die bürgerlichen Parteien sahen mehr oder weniger tatenlos zu.
Heute wird diese Tatsache bewusst verschwiegen, denn aus der Geschichte lernen würde heißen, NIE wieder linksextreme Anarchisten gewähren lassen, denn nur durch dieses Totalversagen der damaligen "Demokraten" kam Adolf Hitler letztendlich an die Macht...
Dazu kam - ähnlich wie heute . eine unglaubliche Dekadenz: Während viele einfache Arbeiter quasi hungerten, gab es auch damals eine linke Kulturschickeria, welche rauschende Partys feierte....
amendment
20.04.2021, 20:56
Die NSDAP wurde damals nicht gewählt weil sie "radikal" war, sondern weil mit ihr die Hoffnung verknüpft war, da würde jemand aufräumen.
Man muss sich die Situation in Deutschland 1932 vorstellen, die Kommunisten marodierten und mordeten weitgehend unbehelligt im Reich, und die bürgerlichen Parteien sahen mehr oder weniger tatenlos zu.
Heute wird diese Tatsache bewusst verschwiegen, denn aus der Geschichte lernen würde heißen, NIE wieder linksextreme Anarchisten gewähren lassen, denn nur durch dieses Totalversagen der damaligen "Demokraten" kam Adolf Hitler letztendlich an die Macht...
Dazu kam - ähnlich wie heute . eine unglaubliche Dekadenz: Während viele einfache Arbeiter quasi hungerten, gab es auch damals eine linke Kulturschickeria, welche rauschende Partys feierte....
Alles richtig, was du sagst. Siehst du irgendeinen Widerspruch zu meinen Äußerungen?
Wunderbar
20.04.2021, 23:06
Du kannst nicht ein einziges nennen. Weder Hitler noch Mussolini haben je Wahlen gewonnen bzw. Mehrheiten hinter sich versammelt.
Die NSDAP hat beide Reichstagswahlen im Jahr 1932 gewonnen.
Letztlich ist die Mitte ein passiver Haufen, der sich in der Regel von dem Stärkeren, der Elite, den bestimmenden Schichten rumscheuchen lässt.
Die NSDAP hat beide Reichstagswahlen im Jahr 1932 gewonnen.
Letztlich ist die Mitte ein passiver Haufen, der sich in der Regel von dem Stärkeren, der Elite, den bestimmenden Schichten rumscheuchen lässt.
Bürgerlich ist feige. War schon immer so
autochthon
21.04.2021, 00:27
Bürgerlich ist feige. War schon immer so
Und antisemitisch, gewalttätig -radikal ist VS.
Ein Dilemma
Und antisemitisch, gewalttätig -radikal ist VS.
Ein Dilemma
Ja, und?
autochthon
21.04.2021, 00:54
Ja, und?
Es kommt also immer nichts dabei herum.
Es kommt also immer nichts dabei herum.
Was soll denn dabei rumkommen? Entweder ein System geht kaputt oder nicht. War in Weimar so und in 1000 anderen System zuvor auch schon. Weißt du allerdings nicht, weil du die Geschichte nicht kennst
autochthon
21.04.2021, 01:24
Was soll denn dabei rumkommen? Entweder ein System geht kaputt oder nicht. War in Weimar so und in 1000 anderen System zuvor auch schon. Weißt du allerdings nicht, weil du die Geschichte nicht kennst
Das rumkommen war nicht auf das System abgestellt, welches kaputtgehen könnte.
Flüchtling
21.04.2021, 02:20
[...] Nun, die AfD verlangt jedenfalls von Neumitgliedern ein Bekenntnis zum freiheitlich-demokratischen Rechts- und Sozialstaat und die Bejahung der Grundrechte.[...]
Und keine Gespräche und :sonicht:keinerlei Zusammenarbeit mit der AfD!
https://www.politikforen.net/images/misc/quote_icon.png Zitat von -jmw-
[...] Nun, die AfD verlangt jedenfalls von Neumitgliedern ein Bekenntnis zum freiheitlich-demokratischen Rechts- und Sozialstaat und die Bejahung der Grundrechte.[...]
Während Merkel und der Rest der Demokratenbande inzwischen offen auf das Grundgesetz sch....n?
In unserem Fall sind wir ja der Souverän, der, vertreten durch die Abgeordneten, die Gesetze erläßt. Und die gelten natürlich auch und gerade für uns, den Souverän.
Ja und nein. Würden wir alle uns an ein Gesetz nicht mehr halten, also auch Politik, Verwaltung, Gerichte, Polizei nicht, in welchem Sinne täte es dann noch gelten?
Auch können wir unsere Gesetze ja jederzeit ändern, sofern's verfassungskonform bleibt. Die Verfassung selbst ist in Grenzen auch änderbar, kann obendrein durch eine neue ersetzt werden. Bleiben überpositive Rechte wie die Menschenrechte.
Bei uns Katholiken heißt es nach meinem Wissen ja auch "du sollst nicht morden".
Alles andere ergäbe ja auch schon rein vom Text her keinen Sinn! Man denke nur an das mosaische Strafrecht, das Hinrichtungen vorsieht.
Obwohl wir uns nicht kennen - jmw - weiß ich Eines über dich: Du bist ganz sicher kein "Wiederkäuer"!
Egal bei was. Egal bei wem. Egal für was. Egal für wen.
Wir sind hierzuforum doch alle "Querdenker"! ;)
Und keine Gespräche und :sonicht:keinerlei Zusammenarbeit mit der AfD!
Wär mir neu, dass die AfD verlangt, nicht mit der AfD zu sprechen oder zusammenzuarbeiten! ;)
Während Merkel und der Rest der Demokratenbande inzwischen offen auf das Grundgesetz sch....n?
Ja, nun, wenn die AfD die FDGO will, dann will sie sie halt! :kahn:
Ja, nun, wenn die AfD die FDGO will, dann will sie sie halt! :kahn:
Warum auch nicht.
Alles richtig, was du sagst. Siehst du irgendeinen Widerspruch zu meinen Äußerungen?
Ihr macht beide den Fehler, die damaligen "Wahlen" mit den heutigen zu vergleichen. Was die äußeren Umstände betrifft liegen wahrhaft Welten dazwischen, so dass die Ergebnisse in keiner Weise verglichen werden können. Übrigens hat der User absolut Unrecht, was er geschrieben hat ist wirklich absoluter Müll, aber es ist gut, wenn du ihm zustimmst. Widerspruch landet gleich bei seinem Freund.
Lies mal dies Preußenschlag – Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Preu%C3%9Fenschlag)
und natürlich auch das:
Am 16. Juni 1932 hob die Regierung Papen (https://de.wikipedia.org/wiki/Kabinett_Papen) das im April 1932 von Heinrich Brüning (https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Br%C3%BCning) erlassene SA- und SS-Verbot wieder auf, um sich den Nationalsozialisten (https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialist) für die Tolerierung (https://de.wikipedia.org/wiki/Tolerierung) seines Minderheitskabinetts (https://de.wikipedia.org/wiki/Minderheitsregierung) erkenntlich zu zeigen. Damit waren erhebliche Auseinandersetzungen im Wahlkampf für die Reichstagswahlen am 31. Juli in Deutschland zu erwarten. Der Wahlkampf im Sommer 1932 war der gewalttätigste, den die Republik je erlebt hatte. Innerhalb eines Monats gab es in Deutschland 99 Tote und 1.125 Verletzte bei Auseinandersetzungen vorwiegend zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten.[6] (https://de.wikipedia.org/wiki/Reichstagswahl_Juli_1932#cite_note-6) Vielerorts, besonders aber im rheinisch-westfälischen Industriegebiet und in Berlin (https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin), kam es zu Zusammenstößen beider Seiten. Selbst Schießereien waren nicht selten. Bevorzugte Angriffsziele waren die Versammlungskneipen der jeweiligen Gegenseite („Saalschlacht“). Ein Höhepunkt der Gewalt war der Altonaer Blutsonntag (https://de.wikipedia.org/wiki/Altonaer_Blutsonntag) vom 17. Juli 1932. Zwei SA-Leute wurden erschossen; darauf rückte die Polizei an und erschoss 16 Altonaer.[ (https://de.wikipedia.org/wiki/Reichstagswahl_Juli_1932#cite_note-7)
Insgesamt eine interessante Lektüre, gut durch Primärquellen abgedeckt: Reichstagswahl Juli 1932 – Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Reichstagswahl_Juli_1932)
Bei User @Filofax liest sich das so:
Man muss sich die Situation in Deutschland 1932 vorstellen, die Kommunisten marodierten und mordeten weitgehend unbehelligt im Reich, und die bürgerlichen Parteien sahen mehr oder weniger tatenlos zu.
Diese Aussage ist eine unverschämte Lüge, nichts weiter. Ich habe aber großes Verständnis für deine Haltung.
Warum auch nicht.
Ach, da gibt es schon Gründe - aber deren Vertreter fallen demographisch nicht ins Gewicht und sind mehr etwas für Hauptseminare in Politischer Philosophie.
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