Strandwanderer
07.10.2012, 19:32
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Als letzte Meldung vor dem Crash ist es jetzt möglich, eine Twittermeldung abzusetzen: "Ich brumme jetzt auf einen stehenden Schwerlasttransporter auf."
Das eingebaute Navigationssystem sendet über die Fahrzeugelektronik eine Standortmeldung für das zu erreichtende Mahnkreuz am Fahrbahnrand.
Über "Facebook" kann der todgeweihte Insasse noch letzte Anweisungen für die Trauerzeremonie und dabei verwendete Musikstücke geben ("like").
Die Hintergründe dieses Komfortzuwaches erfahren wir aus einem Interview mit einem Mercedes-Konstrukteur:
Auszüge:
Johann Jungwirth ist President und CEO Mercedes-Benz Research&Development in Palo Alto.
http://www.faz.net/polopoly_fs/1.1835956!/image/2142318828.jpg_gen/derivatives/article_aufmacher_klein/2142318828.jpg
Lieber Herr Jungwirth, mit der neuen A-Klasse zieht die App in den Mercedes ein. An wen richten sich die neuen Angebote rund ums iPhone?
Die Hauptzielgruppe unserer neuen A-Klasse ist ein jüngeres Publikum. Darunter die Digital Natives, die jung geblieben sind und sehr intensiv ihr Smartphone für Social Media, Internetradio und ihren digitalen Lifestyle nutzen. Diese Kunden suchen eine moderne Lösung fürs Auto.
Und sie können dann Facebook und Twitter während der Fahrt mit dem Controller bedienen. Was ist mit der Fahrerablenkung?
Unsere App-Lösungen erfüllen alle internationalen Richtlinien zur Fahrerablenkung. In jedem einzelnen Punkt. Während der Fahrt setzen wir auf eine Vorlesefunktion für Nachrichten. Auch bei der Bedienung ist sichergestellt, dass möglichst wenige Schritte zum Ausführen einer Funktion verwendet werden. Menüs, Schriftarten und Symbole sind hinreichend groß. Texte kann man nur im Stand lesen.
Wie lassen sich eigene Twitter- oder Facebook-Meldungen absetzen?
Wir haben die Module für Facebook und Twitter so umgesetzt, dass sie im Fahrzeug sinnvoll darstellbar sind. Da steckt viel Intelligenz in den Apps. Man kann die aktuelle Position, das Fahrziel oder die gerade gehörte Musik mit zwei Klicks auf Facebook oder Twitter teilen. Zusätzlich gibt es die Option, vorgefertigte Nachrichten aus einer Liste auszuwählen. Diese Standardsätze lassen sich - im stehenden Fahrzeug - bearbeiten. Wenn wir in der zweiten Jahreshälfte Siri integrieren, wird man mit Spracherkennung Nachrichten, E-Mails und SMS diktieren können.
Andere Autohersteller setzen auf den Terminal Mode, der jetzt Mirror Link heißt. Warum weicht Mercedes-Benz von internationalen Standards ab?
Wir stehen ganz klar zu Mirror Link und werden einer der ersten sein, der die Technik ins Auto bringt. Aber nicht alle Smartphone- Hersteller und Anbieter von Unterhaltungselektronik werden Mirror Link unterstützen, dazu gehören etwa Apple und Googles Android-Betriebssystem. Wir entwickeln also parallel Lösungen für jene Geräte mit hohen Marktanteilen, die bei Mirror Link außen vor bleiben.
Wer sich gerade eine E-Klasse mit Comand Online gekauft hat, guckt nun eifersüchtig auf die A-Klasse mit ihrer besseren iPhone-Integration?
Unsere Apps und das Drive Kit Plus wird es künftig in weiteren Baureihen geben. Nicht nur in der A-Klasse, sondern auch in der B-, C- und E-Klasse.
Dann ist Comand Online ein Auslaufmodell?
Keineswegs. Comand Online ist für uns extrem wichtig, es ist unser High-End-System, es bietet mehr Inhalte und Funktionen, es ist flexibel erweiterbar über die Cloud. Wir haben erst vor kurzem zwei neue Apps mit Nachrichten und Online-Parkplatzsuche gebracht. [ . . . ]
http://www.faz.net/aktuell/technik-motor/mercedes-benz-a-fuer-allzeitvernetzte-11835705.html
Als letzte Meldung vor dem Crash ist es jetzt möglich, eine Twittermeldung abzusetzen: "Ich brumme jetzt auf einen stehenden Schwerlasttransporter auf."
Das eingebaute Navigationssystem sendet über die Fahrzeugelektronik eine Standortmeldung für das zu erreichtende Mahnkreuz am Fahrbahnrand.
Über "Facebook" kann der todgeweihte Insasse noch letzte Anweisungen für die Trauerzeremonie und dabei verwendete Musikstücke geben ("like").
Die Hintergründe dieses Komfortzuwaches erfahren wir aus einem Interview mit einem Mercedes-Konstrukteur:
Auszüge:
Johann Jungwirth ist President und CEO Mercedes-Benz Research&Development in Palo Alto.
http://www.faz.net/polopoly_fs/1.1835956!/image/2142318828.jpg_gen/derivatives/article_aufmacher_klein/2142318828.jpg
Lieber Herr Jungwirth, mit der neuen A-Klasse zieht die App in den Mercedes ein. An wen richten sich die neuen Angebote rund ums iPhone?
Die Hauptzielgruppe unserer neuen A-Klasse ist ein jüngeres Publikum. Darunter die Digital Natives, die jung geblieben sind und sehr intensiv ihr Smartphone für Social Media, Internetradio und ihren digitalen Lifestyle nutzen. Diese Kunden suchen eine moderne Lösung fürs Auto.
Und sie können dann Facebook und Twitter während der Fahrt mit dem Controller bedienen. Was ist mit der Fahrerablenkung?
Unsere App-Lösungen erfüllen alle internationalen Richtlinien zur Fahrerablenkung. In jedem einzelnen Punkt. Während der Fahrt setzen wir auf eine Vorlesefunktion für Nachrichten. Auch bei der Bedienung ist sichergestellt, dass möglichst wenige Schritte zum Ausführen einer Funktion verwendet werden. Menüs, Schriftarten und Symbole sind hinreichend groß. Texte kann man nur im Stand lesen.
Wie lassen sich eigene Twitter- oder Facebook-Meldungen absetzen?
Wir haben die Module für Facebook und Twitter so umgesetzt, dass sie im Fahrzeug sinnvoll darstellbar sind. Da steckt viel Intelligenz in den Apps. Man kann die aktuelle Position, das Fahrziel oder die gerade gehörte Musik mit zwei Klicks auf Facebook oder Twitter teilen. Zusätzlich gibt es die Option, vorgefertigte Nachrichten aus einer Liste auszuwählen. Diese Standardsätze lassen sich - im stehenden Fahrzeug - bearbeiten. Wenn wir in der zweiten Jahreshälfte Siri integrieren, wird man mit Spracherkennung Nachrichten, E-Mails und SMS diktieren können.
Andere Autohersteller setzen auf den Terminal Mode, der jetzt Mirror Link heißt. Warum weicht Mercedes-Benz von internationalen Standards ab?
Wir stehen ganz klar zu Mirror Link und werden einer der ersten sein, der die Technik ins Auto bringt. Aber nicht alle Smartphone- Hersteller und Anbieter von Unterhaltungselektronik werden Mirror Link unterstützen, dazu gehören etwa Apple und Googles Android-Betriebssystem. Wir entwickeln also parallel Lösungen für jene Geräte mit hohen Marktanteilen, die bei Mirror Link außen vor bleiben.
Wer sich gerade eine E-Klasse mit Comand Online gekauft hat, guckt nun eifersüchtig auf die A-Klasse mit ihrer besseren iPhone-Integration?
Unsere Apps und das Drive Kit Plus wird es künftig in weiteren Baureihen geben. Nicht nur in der A-Klasse, sondern auch in der B-, C- und E-Klasse.
Dann ist Comand Online ein Auslaufmodell?
Keineswegs. Comand Online ist für uns extrem wichtig, es ist unser High-End-System, es bietet mehr Inhalte und Funktionen, es ist flexibel erweiterbar über die Cloud. Wir haben erst vor kurzem zwei neue Apps mit Nachrichten und Online-Parkplatzsuche gebracht. [ . . . ]
http://www.faz.net/aktuell/technik-motor/mercedes-benz-a-fuer-allzeitvernetzte-11835705.html