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Vollständige Version anzeigen : Warum ich mich gern zu Jesus bekenne



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Gärtner
13.12.2011, 17:44
Auf dem Turiner Grabtuch ist ein Arier abgebildet.

Das Grabtuch stammt aus dem 14. Jahrhundert. Nix Arier, nur Phantasie.

Tantalit
13.12.2011, 17:47
Sorry, Braunbatz, das Grabtuch stammt aus dem 14. Jahrhundert. Nix Arier, nur Phantasie.

War nur Spaß Du rassistischer, rechter Nazi.

Casus Belli
13.12.2011, 18:51
Das Grabtuch stammt aus dem 14. Jahrhundert. Nix Arier, nur Phantasie.

Wenn ich mich nicht Irre ist das Grabtuch schon immer eher "Zweifelhaft".

Gärtner
13.12.2011, 20:22
War nur Spaß Du rassistischer, rechter Nazi.
Mein Fehler, sorry.

Gryphus
13.12.2011, 20:49
Wir beschimpfen uns im anderen Strang zwar gerade so schön, aber ich greife das hier trotzdem einmal auf:


Nenn mir mal einen einzigen Grund, warum er kein Jude gewesen sein soll?

Jesus lebte physisch wie geistig eindeutig in der jüdischen Kultur, allerdings halte ich es aus dem theologischen Aspekt heraus betrachtet für schwerer zu sagen, Jesus wäre ethnischer Jude gewesen, als zu sagen er wäre keiner gewesen.

Einmal haben wir hier die Tatsache, dass von Jesus als dem "menschgewordenen Gott" und von seiner Geburt als einer Jungfrauengeburt gesprochen wird. Wenn seine Geburt also ein göttliches Wunder war, wird man ihn keiner Nationalität zuordnen können.

Dann, wie du schon verwiesen hast, wird noch geschrieben, Jesus stamme von David ab. Doch über David heißt es, er wäre körperlich groß gewesen und hätte blondes Haar gehabt. Das ist untypisch für diese geographische Region und kommt bei semitischen Völkern im Grunde auch nicht vor. Sagt also wenig aus, über Jesus' Zugehörigkeit zu den Juden.

Es bliebe noch die Möglichkeit anzunehmen, Jesus wäre der Sohn von Maria und Josef gewesen, worauf es in der Bibel keinen einzigen Hinweis gibt. Die kamen aber laut der Bibel aus Galiläa und es ist Tatsache, dass die ursprüngliche Population Galiläas keltisch war, daher nämlich auch der Name der Region.

Ich persönlich sehe es so, dass man ihn keiner Nationalität zuordnen kann - was auch gut so ist.

Gärtner
13.12.2011, 21:21
Wir beschimpfen uns im anderen Strang zwar gerade so schön, aber ich greife das hier trotzdem einmal auf:



Jesus lebte physisch wie geistig eindeutig in der jüdischen Kultur, allerdings halte ich es aus dem theologischen Aspekt heraus betrachtet für schwerer zu sagen, Jesus wäre ethnischer Jude gewesen, als zu sagen er wäre keiner gewesen.

Einmal haben wir hier die Tatsache, dass von Jesus als dem "menschgewordenen Gott" und von seiner Geburt als einer Jungfrauengeburt gesprochen wird. Wenn seine Geburt also ein göttliches Wunder war, wird man ihn keiner Nationalität zuordnen können.

Dann, wie du schon verwiesen hast, wird noch geschrieben, Jesus stamme von David ab. Doch über David heißt es, er wäre körperlich groß gewesen und hätte blondes Haar gehabt. Das ist untypisch für diese geographische Region und kommt bei semitischen Völkern im Grunde auch nicht vor. Sagt also wenig aus, über Jesus' Zugehörigkeit zu den Juden.

Es bliebe noch die Möglichkeit anzunehmen, Jesus wäre der Sohn von Maria und Josef gewesen, worauf es in der Bibel keinen einzigen Hinweis gibt. Die kamen aber laut der Bibel aus Galiläa und es ist Tatsache, dass die ursprüngliche Population Galiläas keltisch war, daher nämlich auch der Name der Region.

Ich persönlich sehe es so, dass man ihn keiner Nationalität zuordnen kann - was auch gut so ist.
Ich denke, da sind wir in summa nicht weit auseinandet. Um Jesus zu verstehen,muß seine jüdische Kulturation zweifellos zentral berücksichtigt werden. Die fundamentale Neuerung aber bestand in der Ausweitung seines Wirkungsanspruchs. Nicht mehr nur jüdischer Maschiach (wie es ja in gewisser Hinsicht auch Judas Makkabäus gewesen war), sondern Erlöser der Welt.

Und ja, ab hier spielt seine Nationalität keine Rolle mehr. Genau das meinte der hl. Paulus, als er an die Galater (sic!) schrieb:



Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angelegt.
Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie,
nicht Mann und Frau, denn ihr alle seid einer in Christus Jesus.”

Gal 3,27-28

Gryphus
13.12.2011, 21:34
Ich denke, da sind wir in summa nicht weit auseinandet. Um Jesus zu verstehen,muß seine jüdische Kulturation zweifellos zentral berücksichtigt werden. Die fundamentale Neuerung aber bestand in der Ausweitung seines Wirkungsanspruchs. Nicht mehr nur jüdischer Maschiach (wie es ja in gewisser Hinsicht auch Judas Makkabäus gewesen war), sondern Erlöser der Welt.

Und ja, ab hier spielt seine Nationalität keine Rolle mehr. Genau das meinte der hl. Paulus, als er an die Galater (sic!) schrieb:



Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angelegt.
Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie,
nicht Mann und Frau, denn ihr alle seid einer in Christus Jesus.”

Gal 3,27-28

Eben aus diesem Aspekt heraus fand ich die Deutung, Jesus gehöre zu keiner Nationalität, am passendsten. Das macht unter anderem seinen Universalismus aus.

Agesilaos Megas
18.12.2011, 03:48
Chaire, o phile!

Die Sache muss, wie mir scheint, noch näher untersucht werden:


...in der Erkenntnis Seiner Schöpfung weiter fortschreiten. Natürlich bleiben wir damit dennoch Gefangene der Kontingenz des menschlichen Lebens...

Worin besteht die Erkenntnis dieser Schöpfung? Ab wann erkennt man sie? Bedarf es der Konfession oder nur der Billigung der Dinge, welche man im christlichen Mythos als wahr erachtet? Ferner: Diese Erkenntnis führt, wie Du schreibst, nicht aus dem epistomologischen Gefängnis des Menschen heraus. Das heißt: Die Erkenntnis infolge des Lesens jenes Büchleins (biblion) führt nicht zur Erkenntnis des Wahren, welches ja durch die Kerkermauern der menschlichen Wahrnehmung von uns getrennt ist. Logischerweise kann jene Erkenntnis nichts weiter als eine Einsicht sein, dass wir nichts absolut wissen können. Wenn dann tatsächlich ein Anspruch auf Wahrheit besteht, der Mensch ihn aber nicht fassen kann, da er Gottes Wort nicht versteht, weil begrenzt, was bleibt ihm dann übrig? Du schreibst:


In Jesus Christus finden wir einen Weg, ein Angebot, dieser Enge zu entrinnen. Auf Gott hin, auf unseren Nächsten hin. Das Ergebnis wäre dann soetwas wie eine immanente Transzendenz...

Ein Angebot, ein indefinites, nicht aber ein bestimmtes Angebot. Da wir ja selbst nach Lesen der Bibel immer noch nicht wissen, was wahr ist, da begrenzt, ist also jenes Angebot ein Weg aus der Enge, wie Du schreibst. Aber wie ist man dann der Enge entronnen? Dadurch, dass man einer Lehre, deren Wahrhaftigkeit man nicht nachweisen kann, trotzalledem zuschreibt, sie sei wahr? Ja, dann ist es Glauben: "glauben" heißt "vertrauen" (credere, pisteuein), aber auch im entfernten Sinne gehorchen (peitho u. peithesthai = bitten u. geboten; vgl. Gebot/Befehl). Man kann also dadurch entrinnen, dass man einfach nur vertraut? Kann man auch ferner einer Enge, wie Du schreibst, entrinnen, indem man sich selbst den Geboten einer Lehre unterwirft? Führt das nicht wiederum zu neuer Enge und Fixion?
Das führt aber noch zu weiteren Fragen. Du schreibst:


Das Wissen um die eigene Begrenztheit und die Möglichkeiten ihrer Überwindung...

Wenn ich also einfach vertraue und meinem Pastor (Hirte) als Schäflein gehorche, wie habe ich dann eine Möglichkeit gefunden, das Nicht-Wissen zu überwinden? Wie hilft mir Gefolgschaft dabei, sich dem unerreichbaren Wissen überhaupt zu nähern?

Das führt zu weiteren Fragen: Wenn Du schreibst, dass diese Begrenztheit nicht überwunden werden kann, wieso ist es dann ein besserer Weg, in Passivität der Lehre eines Propheten und alter Schriften zu folgen, als dass man darüber nachdenkt, in Aktivität selbst zu prüfen, wie man dem Göttlichen, Wahren, Guten und Schönen näher wird? Macht die Not nicht erfinderisch? Können uns nicht Logik, Fragetechniken, Ausschlussverfahren, Vergleiche u.a. Methoden dazu verhelfen, Widersprüche dort aufzudecken, wo das Wahre vermutet, aber nicht gefunden wird? Kann man sich angesichts solcher Methoden dann bei der Erklärung des Kosmos nur auf dieses Büchlein beziehen, das von Menschen tradiert, interpretiert und als "Wort Gottes" in menschliche Sprache übersetzt worden ist? Wie sieht es mit den Mythen anderer Völker aus? Warum kann man weder die alten Polytheisten widerlegen noch die Christen? Warum gibt es bei ihnen innere Paralleleln, die wir auch in der Philosophie antreffen, aber äußere Unterschiede (Unsterblichkeit der Seele, das Gute als göttliches Wirkprinzip gegen den Mythos Jesu oder des Prometheus)? Wie kann man da überhaupt noch eine Wahl hinsichtlich der Alleingültigkeit (ho monos theos) treffen, wenn man soviele Parallelen, aber auch soviele Unterschiede findet? Kannst Du dann auch die Position von Christen verstehen, die sagen, dass die Lehre Jesu allein gültig sei, die der anderen nicht?