Unterstellte Behauptung?
Die Mehrheit der Juden lebte bereits zu Jesu Zeiten ausserhalb von Israel, neben Jerusalem waren Alexandria und Babylon geistige Zentren. Wenn man die neuen israelischen bzw. jüdischen Historiker heranzieht, dann lebten maximal 20% der Juden in ganz Palästina, in Judäa noch viel weniger, um die Zeitenwende, wohlgemerkt. Also bereits die vorchristliche Diaspora war u.a. durch Proselyten stark gewachsen, also durch
Glaubensübertritte zum Judentum.
Schon 250 Jahre vor Christi wurde die Tora in das Griechische übersetzt, weil die Mehrheit der Diasporajuden kein Hebräisch verstand. In Familien von Proselyten wurde nicht hebräisch gesprochen.
Der Übersetzer der Tora aus dem Hebräischen in das Aramäischen, Targum Onkelos, war ein Proselyt, ebenso wie später Aquila, der nach Christi die Tora neu in das Griechische übersetzte.
Bedeutende Rabbis, wie Rabbi Meir waren Proselyten, wenn man dem Talmud Glauben schenkt.
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Noch eimal Spengler:
Es scheint, Sie haben das von mir im vorigen Beitrag angeführte Zitat Spenglers nicht recht verstanden, obwohl es eindeutig ist! Während die Eiferer seit Esra sich in Judäa erfolglos darum bemühten, die dortigen Juden blutrein zu halten, kümmerte sich das Diasporajudentum kaum darum,
es nahm Proselyten auf und machte Proselyten!
Weil das Judentum aber keine Stammesreligion bzw. die von ausgewanderten Stammesangehörigen mehr war, hatte die Zerstörung des Tempels und die Niederlage im
judäischen Aufstand, der nur vom Proselytenkönigreich von Adiabene unterstützt wurde, erst Nachhall im Diasporaaufstand von 115 gefunden, den Spengler einen jüdischen "Kreuzzug" nennt.
Aber es war eine Racheaktion und Spengler unterscheidet das jüdische vom judäischen Ideal!
Auch das können Sie Spengler im Jahr 1922 nicht vorwerfen, denn das Zion des Ostjudentums, wenn es nicht stumpfsinnig in den osteuropäischen Shtetls hockte, war Amerika.