Das Turtle-System war ein kurz- bis mittelfristiges trendfolgendes Programm, das auf einer modernisierten Interpretation der Weekly Rules von Richard Donchian basierte. Als Einstiegssignale wurden wahlweise Ausbrüche aus einem 20-, bzw. 55-Tage-Hoch oder -Tief verwendet (also aus einem Donchian Channel). Die besondere Stärke des Turtle-Systems waren aber die auf Volatilität basierten Regeln für die Positionsgrößen, welche vielleicht das erste wirkungsvolle Risikomanagement in Bezug auf systematische, trendfolgende Handelsprogramme darstellten.
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Also Chartanalyse ( oder auch Technische Analyse) plus Risikomanagemnt sind das Handwerkszeug ....
und dieses Handwerk kann man erlernen, ebenso wie Autofahren ode Angeln ...
Diese Vorstellung ist insbesondere unter Anfängern bzw. Privatanlegern weit verbreitet. Sie ist jedoch, möchte ich meinen, grundfalsch. Die Mehrheit beruflicher Eigenhändler, meine Person eingeschlossen, interessiert es nicht, wie die Zukunft gewisser Kurse aussieht und wie genau die eigenen Zukunftsprognosen zutreffen. Einerseits sind Prognosen, insbesondere für kurzfristige Kursbewegungen, in vielen Fällen fast unmöglich. Andererseits sind die eindeutigen Fälle wertlos, weil sie von den übrigen Marktteilnehmern gleichermaßen wahrgenommen werden.
Die Mehrzahl der Privatanleger ist der Fehlannahme erlegen, erfolgreiches Trading sei die Spekulation auf zukünftige Kursentwicklungen. Diese Annahme verleitet vermutlich auch dazu, die unmögliche und unnötige Aufgabe, Kursentwicklungen zu prognostizieren, als vorrangigen Aspekt anzusehen.
Tatsächlich findet jedoch ein Handel von Exposure/Risiko statt. Ein professioneller Händler wird immer dann Exposure aufnehmen, wenn er dadurch einen Vorteil generiert. Ein Vorteil liegt dann vor, wenn der Erwartungswert des Ertrags für hinreichend mächtige Ereignisräume positive Werte annimmt. Anhand der Mean-Reversion-Charakteristik der Volatilität und der Varianz des Basiswerts lassen sich Konfidenzintervalle hinreichender Genauigkeit für relativ zum Mittelwert konvergente und divergente Kursbewegungen abschätzen. Resultierende Intervalllängen und die zugehörigen diskreten Wahrscheinlichkeiten lassen sich auf geeignete Weise in einen Ergebnisraum überführen, woraus sich das gewichtete mittlere risk/return und der anzunehmende Erwartungswert für hinreichend mächtige Ereignisräume abschätzen lässt.
Mit welcher Genauigkeit ein Marktteilnehmer in der Lage ist, die Zukunft zu erahnen, ist nicht aussagekräftig; solange nicht 100% der Prognosen korrekt sind, kann er trotzdem konstant unprofitabel Handeln. Insbesondere unter Leerverkäufern von Optionen sind hohe Wahrscheinlichkeiten des Verfalls der Optionen üblich, dennoch verlieren viele Optionenhändler ihr gesamtes Eigentum, wenn die Volatilität unwahrscheinliche Ausmaße annimmt. (Negatives Vega, partielle Differential des Preises in Abh. von Volatilität.)
Das Turtle-System ist äußerst bekannt. Es ist jedoch nicht empfehlenswert, heute den Versuch zu unternehmen, mittels dieses Systems Erträge zu generieren. Ein verhältnismäßig bekannter Portfolio-Manager hat bereits vor einigen Jahren einen Trading-Algorithmus namens 'Turtle-Soup' entwickelt, der systematisch und recht erfolgreich Gegenpositionen zu Anwendern dieser überholten Strategie einnahm.
Selbstverständlich ist der profitable Handel sämtlicher Instrumente erlernbar. Es erfordert jedoch eine Ausbildung, die eine gewöhnliche Berufsausbildung in ihrem Umfang eher übersteigt und mit erheblichen Kosten verbunden ist.
Ferner ist die Qualität der Mehrzahl von Ausbildungsangeboten von mangelhafter Qualität. Die kostenfreien Materialien, Market-Maker im Internet verteilen sind bestenfalls Werbematerial. Die Investment-Banken, die jahrelang eine hervorragende Ausbildung auf diesem Gebiet praktizierten, sind seit der letzten Finanzkrise deutlich geschrumpft. Darüber hinaus ist der klassische Eigenhandel der IBs fast ausgestorben, bzw. durch Computer ersetzt.
Der Brite Anton Kreil bietet eine verhältnismäßig gute Ausbildung an, wobei ich nie persönlich mit ihm zu tun hatte, jedoch von Erzählungen seinen Hintergrund kenne.(gelernt bei GS, zuletzt Head of Equities für die Commerzbank,London)
KenFM im Gespräch mit: Volker Handon (von ihm stammt das Buch Die Psycho-Trader - Aus dem Innenleben unseres Finanzsystems)
Früher waren Dick und Doof zwei Personen.
Till Backhaus
Unternehmer bleibt Unter-Nehmer im Gegensatz zu den Ober-Nehmern, die machen Geld aus Geld - nicht aus Arbeit, Handel usw.
Beispiel:
Quelle:DIE ZEIT: Baron de Rothschild, verdienen Sie immer noch gern Geld?
Eric de Rothschild: Sie könnten mich auch fragen, ob ich gern guten Wein produziere. Natürlich tue ich das.
ZEIT: Sie machen weiterhin Geld aus Geld?
De Rothschild: Ja. Sie können Geld mit Geld verdienen oder mit Ideen, mit einem Buch oder indem Sie Land kaufen oder Wein herstellen. Was soll daran schlecht sein? ...
Eric de Rothschild: "Es ist kein schlechtes Geschäft"
Ein Gespräch mit dem Bankier Eric de Rothschild über die Faszination des Geldes
15. Juli 2010 Quelle: DIE ZEIT, 15.07.2010
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Es kann aber nicht jeder 22 Millionen Euro Gewinn in seinem Leben machen, denn das wäre eine Utopie, weil, wenn einer etwas gewinnt, dann muss ein anderer unweigerlich etwas verlieren. Des Weiteren kann nicht überall auf der Welt ein „Finanzzentrum“ entstehen, wie die City of London, Wall Street oder Hong Kong etc., irgendwo müssen auch reale Waren produziert werden.
Der schnellste Weg ist immer der kürzeste Weg und das gibt auch im Datenverkehr! Die Masse der Transaktionen an der Börse wird direkt in Frankfurt an der Börse auf deren zentralen Computer abgewickelt und das innerhalb von Millisekunden. Mit deinem dezentralen Datennetz würdest du sehr schnell ins Hintertreffen geraten und in die Pleite gehen.
Es war eine Zeitlang ziemlich modern als „Daytrader“ mit Wertpapieren etc. zu handeln, aber alles was ich so über einige diese Personen sagen kann, ist, dass der größte Teil von denen, die mir bekannt waren, mittlerweile pleite ist. Schon vor Jahren war ich immer erstaunt, mit welch einer Naivität die das „große Geld“ an der Börse verdienen wollten und wie locker und risikoreich die ihr Geld an der Börse einsetzen. Aber auch im Trading greifen die Gesetze der Spekulation nun mal erbarmungslos zu, wer kein fundamentales Hintergrundwissen über seine Produkte (Firmen, Manager, Märkte und sonstiges internes Wissen) hat, der verliert gnadenlos sein Geld.
Wenn die Straße bequem ist, neigt man dazu den falschen Weg einzuschlagen.
Diese Dynamik lässt sich darauf zurückführen, dass die implizite Volatilität eine zentrale Variable für die Risikometriken der führenden Portfolio-Manager auf dieser Welt ist. Während Trader Volatilität brauchen, um Geld zu verdienen, bedeutet sie für Portfolio-Manager zusätzliche Exposure, die üblicherweise dadurch reduziert werden muss. Folglich sind die Großen infolge von (signifikant) gestiegener impliziter Volatilität(VIX für S&P) meist in der Situation, ihre Exposure deutlich reduzieren zu müssen. Infoge dessen kommt es meist zu großen Preisbewegungen.
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