Heute auf dem Scheisshaus laß ich zufällig irgendeinen alten kicker und stieß dabei auf einen Artikel, der sich um die letzten größeren Stadion-Ausschreitungen in Düsseldorf und Köln drehte. Natürlich hatte Fussball auch schon immer etwas mit Gewalt zu tun, aber hier haben wir wohl tatsächlich eine neue Qualität. Leider gibt es da wieder viel moralische Phrasendrescherei, aber keine wirkliche Ursachenforschung. Mir schwant nämlich, dass dieses Phänomen sehr wohl etwas mit dem gesellschaftlichen Wandel der letzten Jahrzehnte zu tun hat.
1. Die Herausdrängung vieler Männer aus der Ernährerrolle. Bestätigung der Männlichkeit ist in der Familie nicht mehr möglich, deshalb wird sie im Sport gesucht (Fussball als Bastion des Männlichen). Aus dem Fussball wurde so aus der "schönsten Nebensache der Welt", für einen großen Teil der männlichen Bevölkerung die schönste Hauptsache, der Lebensmittelpunkt.
2. Die breit angelegte Feminisierung der Gesellschaft und insbesondere der Arbeitswelt. Kommunikation wird heute bei den Unternehmen groß geschrieben. Klassisch weibliche Tugenden wie Dialogbereitschaft, Teamwork und Rücksichtnahme bestimmen heute den Arbeitsalltag in den Firmen. Der Fussball wird so auch zu einer Fluchtmöglichkeit vor einer Welt, die Weiblichkeit belohnt und Männlichkeit bestraft. Der Fussball wird aber dadurch auch zu einem Ort, wo Mann seine aufgestauten Aggressionen, die er außerhalb dieses Sports nicht mehr kompensieren kann und die teilweise durch die versuchte Erziehung im Sinne der feministischen Doktrin sogar noch geschürt werden, herauslassen kann. Hier wären wir dann wieder bei den zunehmenden Ausschreitungen bei Fussballspielen und ihrer neuen Qualität.
Just think about it.