Unter uns: die armen Herzerl von Kräuterhaus haben offenbar noch keine Ahnung, dass derzeit bundesweit von der Lebensmittelüberwachung (ausgehend von NRW) und der EU-Gesundheitskommissarsebene Jiagulan gezielt aus dem Verkehr geschossen wird. Es wurde als Novel Food eingestuft, es gibt bisher dazu aber noch kein EuGH-Urteil. Der Anbieter Tausendkraut.com bekam deshalb schon massiven Stress mit der Staatsanwaltschaft. Denen wurde der Laden gestürmt und der Vertrieb untersagt. Offenbar hatten die noch einen eher weniger erfahrenen Anwalt, der mit einer Klage gegen die Untersagungsverfügung vor dem zuständigen VG erstinstanzlich baden ging. Solche Spielchen sind nichts Neues. Man braucht einen langen Atem bis man sich rauf bis zum EuGH geklagt hat. Das kann Jahre dauern und klappt in Sachen Novel Food nur, wenn der Kläger rechtssicher beweisen kann, dass der Tee vor 1997 schon in relevanten Mengen (mindestens ein paar hundert Kilo, idealerweise 1-2 Tonnen) in einem oder mehreren damaligen EU-Mitgliedsstaaten im Handel war.
Die Leute von Kräuterhaus (und auch diverse andere Anbieter) haben wohl einfach noch nichts mitbekommen. Aber das wird sich ändern, wenn erst mal die Kampagne ins Rollen kommt. Das läuft dann so ab wie damals beim roten Reismehl mit dem klitzekleinen Unterschied, dass man beim roten Reismehl beweisen konnte, dass es sehr wohl vor 1997 im Handel war. Ich selbst habe schon versucht, den Jiagulanimportnachweis zu erbringen und Du kannst es mir glauben oder lassen - ich bin in solchen Sachen Profi und habe mir die Zähne ausgebissen. Derzeit kann ich Dir fast schon garantieren, dass jeder Händler, der so naiv ist, Jiagulan als Tee (und nicht wie Tausendkraut als Dekorationsmittel) anzubieten, bitter für diese Fehleinschätzung bezahlen wird.
Dabei ist der Tee eine Supersache und wirklich empfehlenswert. Aber er wird gekillt werden, weil wir in einer Lobby-EuDSSR leben, in der clevere Lösungen, die preiswert und billig sind, gezielt zertrampelt werden.
Falls hier jemand zufällig jemand kennt, der Jiaogulan-Tee anbietet, dann soll der dem Ärmsten klar sagen, dass er derzeit in Konflikt mit der Novel-Food-Verordnung steht und das kann knackig teuer werden und existenzvernichtende Ausmaße annehmen.
Nur, wenn es gelingt, Importbescheinigungen von Jiaogulan-Tee vor 1997 gerichtsfest nachzuweisen, wird Jiaogulan wieder legal als Tee verfügbar werden,weil dann die Novel-Food-Verordnung nicht mehr greift, sondern Altbestandsschutz zu gewähren ist. Ich habe die chin. Handelsvertretung, haufenweise japanische und thailändische und auch chinesische Exporteure und sogar die Zollbehörden in Shanghai kontaktiert, aber keiner war in der Lage, mir Exportbescheinigungen oder zumindest Pro Forma Invoices vor 1997 zu präsentieren. Zum Teil sind die Archive auch schon aufgelöst, weil die Lagerfristen der Zettel 10 Jahre betragen. Da kann man von Glück reden, wenn man in 2013 noch Unterlagen von 2003 bekommt, von 1997 nicht zu reden.
Und genau, weil dieses Problem so auftritt, werden u.a. in Thailand Jiaogulan-Farmen Pleite gehen, die u.a. vom Export des Tees nach der EU ab etwa 2000 zu existieren begonnen hatten. Kaum einer der Anbieter ist derzeit älter als 10 Jahre und die, die es sind, haben keine Archivdaten mehr zur Hand. Es ist zum Kotzen, Ingeborg, absolut zum Kotzen.
Überdruck aus dem Sack ablassen ist auch gut vorbeugend !!!
tja, auch hier muss ich Dir leider quasi virtuell das Zähnchen ziehen, denn wie die klinische Forschung schon vor längerem u.a. in dieser Studie nachwies, hat das Hand an sich legen leider Null Einfluss auf die Auftretenswahrscheinlichkeit eines Prostata-Ca's --> [Links nur für registrierte Nutzer] . Die Autoren meinen hübsch freundlich:
Our results suggest that ejaculation frequency is not related to increased risk of prostate cancer.
Und wieder ist eine Urbane Legende am harten Faktencheck der medizinischen Realität brutal zerbröselt
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