Zitat von
fatalist
Dem ist so.
Der Kern dieser Ceska-Waffenkauf-Geschichte besteht aus 3 Aspekten:
- was wurde bestellt?
- was wurde geliefert?
- wann geschah das?
bestellt wurde laut Aussage der Verkäufer eine Pistole mit Schalldämpfer, möglichst deutsches Fabrikat.
so war das auch bei Schulzes Geständnissen in U-Haft, die man beim BGH nachlesen kann: Böhnhardt und Mundlos wollten laut Schulze eine Pistole mit Schalldämpfer.
geliefert wurde eine "osteuropäische Dienstwaffe" mit Schalldämpfer, nach Aussage Libau und A. Schulz war die auch so bestellt.
Die Besteller sind tot, denen kann man ohne Probleme alles anhängen.
der Zeitpunkt war ursprünglich 2001/2002, das waren die Aussagen nach der Razzia am 25.1.2012 von eben diesen Verkäufern:
man habe Carsten Schultze für 2.500 DM eine osteuropäische Dienstwaffe mit Schalldämpfer(?) verkauft.
War der Schalldämpfer wirklich bestellt, wurde er wirklich mit dieser Waffe 2001/2002 geliefert, da bin ich sehr skeptisch.
Die GSG 9 rückt in Düsseldorf bei der Schwulenhilfe an und greift sich Schultze am 1. Februar 2012, er kommt in U-Haft und bestätigt die Geschichte, demnach er die Waffe kaufte, sie zu Wohlleben brachte, und der dann einen Boten (Holger Gerlach) damit nach Zwickau schickte. Im Stoffbeutel. Gerlach wusste angeblich nicht, was er überbrachte, bis man es zusammen dort auspackte.
Gerlach hat keine Beihilfeanklage für die "6 Morde", die auch ursprünglich in Schultzes Haftbefehl standen bekommen, weil diese Waffe ihm im November 2011 ff. nicht zugeordnet werden konnte.
Die Übergabe gibt es aber immer noch, siehe BGH in Sachen Wohlleben. Eine Waffe im Stoffbeutel ca. 2002.
Damit war die Ceska-Geschichte und deren Übergabe vor dem 1. Dönermord mausetot.
Die Bundesanwaltschaft hatte ein Problem. Ein riesen Problem.
Welches sie zu lösen verstand, mit dem BKA zusammen, und zwar wie folgt:
Es mussten 3 Leute ihre Aussagen ändern: 2 "draussen" und 1 "im Knast" : Schulz, Libau, Schultze.
Ein 4. musste die Änderungen schweigend mittragen, durfte nicht widersprechen: Holger Gerlach.
In den Monaten nach Februar 2012 passierte dann Folgendes: ein Deal mit der Bundesanwaltschaft
- Schultze verlegt den Zeitpunkt des Waffenkaufs nach vorn, 1999/2000, damit sie zeitlich zum 1. Dönermord Sept. 2000 passt.
- Schultze belastet sich damit selbst, denn jetzt ist es ja Beihilfe zu allen 9 Dönermorden, vorher waren es unsichere 6, siehe Gerlach. Der hat Null Mordbeihilfen...
- Schultze wird selbst auch noch zum Überbringer dieser Waffe, Gerlach zu der der 2. Waffe 2002.
- Schultzes Belohnung: Entlassung aus der U-Haft, Jugendstrafrecht wird in Aussicht gestellt, Zeugenschutzprogramm ab sofort, Kronzeugenregelung.
- Gerlach, der es besser wusste, wurde ebenfalls entlassen, keine Beihilfeanklage für "seine" überbrachte Waffe, so sein Deal: Schnauze halten, 2. Waffe überbracht 2002, gut ist.
- Andreas Schulz und Frank Libau, nicht verhaftet, wurde nahegelegt, auf 1999 (von 2001) "umzuschwenken und den Schalldämpfer mit aufzunehmen: bestellt und geliefert.
Wenn nicht ===> Knast, Beihilfe zum Mord - Anklage.
Und so werden wir jetzt gerichtsfest bewiesen erleben, dass "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" eine Ceska 83 mit Schalldämpfer 1999 besorgt und Anfang 2000 von Carsten Schultze erst gekauft und dann dem Trio überbracht wurde.
Klappe zu, Affe tot. Erledigt. Gut dass die Uwes tot sind. Was weiss Zschäpe?
Und die "2. Waffe 2002 von Gerlach überbracht" ist harmlos, wurde nicht verwendet, wurde nicht wiedererkannt, und ist daher unwichtig: Wohlleben "hatte sie halt" irgendwann 2002 und schickte den unwissenden Gerlach damit zum Trio. So hätte es auch Schultze belassen können. Aber er spielte mit.
Erpressung mit seiner V-Mann-Akte? Oder wollte Schultze "helfen"? Wieviel Geld steht im Raum für ihn?
SO wurde aus 1 bestellten, gekauften und überbrachten osteuropäischen Dienstwaffe ohne Schalldämpfer 2002 auf wundersame Weise 2 Waffen: Die Ceska mit Schalldämpfer 1999 und die unwichtige Waffe ohne Schalldämpfer 2002.