Anna S. wohnt in Kilics Nachbarschaft. Wenige Stunden nach dem Mord hatte sie sich bei der Polizei gemeldet, sie habe "Verdächtiges beobachtet". Vor Gericht erinnert sich die 67-Jährige daran, dass sie an jenem Vormittag ihre Wohnung im Hochparterre lüften wollte. Als sie ans Fenster trat, sah sie zwei Männer, die ihre Fahrräder an die Hauswand gelehnt hatten, wie sie sagt. "Ich wollte schimpfen, weil das macht man doch nicht: Die Räder gehören in den Ständer." Doch Anna S. schwieg, schloss das Fenster und scherte sich nicht weiter um die Unbekannten.
"Die waren ein anderer Schlag"
Dieser Augenblick war Anlass für die Kriminalpolizei, Anna S. zweimal zu befragen. Richter Götzl tat es am Mittwoch ein drittes Mal. [b]Wieder beschreibt die Rentnerin, dass die Männer "schwarze Radl-Dress" trugen: kurze schwarze Hose, schwarzes T-Shirt, schwarzer Rucksack. Sie habe beobachtet, wie sie sich Mützen aufsetzten und Fahrradhandschuhe anzogen.
Beide seien zwischen 22 und 26 Jahre alt gewesen, hätten kurze, dunkle Haare gehabt. "Sie wirkten sehr gepflegt." Sie seien auf ihre Räder gestiegen und fortgefahren.