Schulden auf Rekordhöhe
Staat steht mit 1,5 Billionen Euro in der Kreide
Berlin (rtr/dpa). Trotz sprudelnder Steuereinnahmen sind die Schulden der öffentlichen Haushalte im vergangenen Jahr auf Rekordhöhe angestiegen. Am Kreditmarkt standen Bund, Länder, Gemeinden und Zweckverbände am Jahresende mit knapp 1,5 Billionen Euro im Minus, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Das sind rund 38 Milliarden Euro oder 2,6 Prozent mehr als im Jahr 2005.
Damit steigt der Schuldenberg der Bundesrepublik seit 1950 beständig, wenn auch mit dem langsamsten Tempo seit fünf Jahren. 2004 war der prozentuale Anstieg noch doppelt so hoch, 2005 betrug er knapp vier Prozent. Grund für die positive Tendenz ist die kräftige Konjunkturerholung, die das Steueraufkommen im vergangenen Jahr um mehr als sieben Prozent auf 446 Milliarden Euro anschwellen ließ. Mit 2,7 Prozent hatte Deutschland zudem das kräftigste Wirtschaftswachstum seit sechs Jahren erreicht.
Überdurchschnittlich stieg im Vorjahr die Verschuldung des Bundes und seiner Sondervermögen mit 3,2 Prozent oder 28,6 Milliarden Euro. Bei den Ländern waren es 2,4 Prozent oder 11,3 Milliarden Euro mehr. Nur Sachsen (minus 4,1 Prozent), Hessen (- 2,9) und Mecklenburg-Vorpommern (- 0,4) konnten ihre Schulden teilweise tilgen.