hmmm, ... "abartiger zynischer Film" ... weil Du 's gerade so schön sagst ... ... kürzlich erst schreib ich in mein Tagebuch:
Die Zeit steht still … keine Bewegung mehr !
Ja wirklich … so kommt es mir vor ! Ich verspüre schon seit vielen Tagen, Wochen, Monaten im ständig zunehmenden Maße den Eindruck, die Zeit steht still … und es bewegt sich nichts mehr !
Gewiß, es rühren sich da in allen Gegenden desweiteren noch Blätter, Gräser, Tiere, Menschen, Autos, Türen u.s.w., aber alles – wie in einer Zeitschleife – sich einfach nur ständig wiederholend. Jeder Tag ist nur eine wiederholte Neuauflage (Anders-Interpretation) des vorhergehenden Tages … alles nur Eintöne ohne Veränderung, ohne ein wirkliches Vorwärtskommen, ohne etwas wirklich Neues. Die Menschen reden, die Politik-Eliten reden, die Religion-Eliten reden … aber sie allesamt sagen damit nichts ! Sie labern, labern, labern immer das selbe … in allen Wiederholungen immer ein und der selbe Quark, nur immer anders / verändert ausinterpretierend.
Haben sich (ich weiß nicht wo) in unserer Jetzt-Welt irgendwie auch noch irgendwelche Tore / Schleusen zur Vergangenheit göffnet ? Unsere Jetzt-Welt scheint immer erfüllter von (vornehmlich) religiösen Gestalten, welche (ihrem auffallend primitiven Reden und Tun nach zu urteilen) aus ganz, ganz fernen vorsintflutlichen Zeiten herstammen und sich (aus welchen Gründen auch immer) in unser Heute hineinverirrt haben müssen. Das Ganze wirkt tatsächlich wie ein (Zerrbilder verursachender) Zeitstillstand … wie eine Raumdehnung, welche mit einem sich ständig wiederholenden Treiben und Reden ausgefüllt wird. Ich nehme keine Veränderungen mehr wahr … es ist, als würde ALLES auf etwas warten und dabei (ein ganz bestimmtes ZIEL anvisierend) mit einem Hinhalten, Ausbremsen, Hinauszögern u.s.w. diese Raumdehnung erzeugen. Gewiß, es wird uns tagtäglich etwas von Armut, Hunger, Elend, Ebola, Krise, Streiks, Demos, Gewalt, Terror, Krieg u.s.w. erzählt … und selbst das wirkt mittlerweile auch schon nur noch wie das Abspielen einer Langspielplatte mit ‘nem Knacks.
Ich sitze im Raum … und fühle mich von ALLEM mehr und mehr gelangweilt … nichts macht mich noch an und nichts widert mich noch an ! Bin ich vielleicht irgendwann einmal eingeschlafen und dabei so sehr tief in einen Traum hineingeraten, aus welchem es kein Herauskommen mehr gibt und es infolge dessen für mich auch kein Erwachen mehr gibt ? ALLES wirkt nur noch wie ein (durch mich selbst nicht beeinflußbarer) FILM, ja wie ein RIESEN-WITZ, über welchen ich mich mittlerweile müdegelacht habe und der mir aber nicht aus dem Kopf will … der mir unentwegt im Kopf kreist … und kreist … und kreist … und kreist ! Es fragt sich nur: wie lange noch ?
Toleranz ist die billigste Form der Feigheit ! – Henryk M. Broder
"Fri ! Fri ! ... un denn Landluft un Landbrod un von morgens bet´s Abends en deipen Drunk frische Luft ..."
Fritz Reuter ("Ut mine Festungstid", Kapitel 26; 1862) Mekelnborg-Vörpommern
Also wenn ich das so lese dann deucht mir das Du ein ziemlicher Trottel und Faulenzer bist, ein Versager der überhaupt kein Interesse daran hat mal selbst was zu leisten, und natürlich dafür immer andere Verantwortlich macht.
Wenns Dir hier nicht gefällt verpiss Dich dahin wo Du herkommst, aber wundere Dich nicht wenn Du auch da nichts auf die Reihe bringst.
Denn wo ein solcher Trottel wie Du herkommt, das ist auch ein Drecksland.
Steh früh auf, steh fest auf, machs Maul auf
( Martin Luther )
Er war es und ist dies - in Abständen - möglicherweise auch immer noch. Ein Nur-Borderliner ist man so lange, wie man den (Depressionen verursachenden) Druck auf sich selbst, erfüllt von Selbstzweifel, Selbstmitleid, Ohnmachtsgefühl und von auf sich selbst abzielenden Enttäuschung-, Wut- und Haßgefühlen, noch standzuhalten vermag. Wenn 's nicht mehr auszuhalten ist, dann wird das Ganze (selbstbefreiend) nach Außen, auf das Umfeld projiziert. Es beginnt mit einem zunächsten "Hin- und Her-Wechsel" zwischen Depression (gewohntes Druckmachen nach Innen) und Explosion (neuerliche Druckentlastungsversuche nach Außen) ... und worin das Ganze eines Tages hineingipfeln wird, das bleibt Schicksals-Frage. Manchen Betroffenen begegnet eines schönen Tages (bisweilen wie vorherbestimmt wirkend) das "rettende Glück" in Gestalt eines anderen, sehr verständnisvollen Menschen ... und wiederum andere Betroffene gehen über die Zeit daran kaputt und können dabei durchaus den einen oder anderen Mitmenschen mit sich reißen.
Zum Verurteilen von solch' Betroffenen gehört nicht viel.
Man sollte sich darum bemühen, sowas nachvollziehen und
verstehen zu wollen. Genau deshalb (so vermute ich mal ganz
stark) hat POPEL uns wohl auch sein Gefühls-Chaos hier offen-
bart und dies mit den (recht deutlich um Rat und Hilfe er-
suchenden) Worten: "Versteht mich nicht falsch, aber ..."
Er glaubt mittlerweile sein Umfeld hassen zu müssen, seinen Selbsthaß auf sein Umfeld projizieren zu müssen, aber dies vollzieht er nur notgedrungen, um sich von dem quälenden Druck auf sich selbst zu befreien. In Wahrheit nämlich haßt er sein Umfeld gar nicht ... er muß nur eben diesen quälenden (oftmals schlimmste Depressionen verursachenden) Druck auf sich selbst loswerden und ein anderer Entlade-Raum wie dieses Umfeld bietet sich ihm nicht an. Er redet ja wenigstens noch darüber ... das kann man ihm hoch anrechnen und es also als einen großen PLUS-PUNKT werten. Wenn derart Betroffene ganz still werden, sich in Einzelgängerposition begeben und sich arg zurückzuziehen beginnen, dann scheinen sie zwar für ihr Umfeld einen recht "bequemen Zeitgenossen" darzustellen (weil scheinbar überhaupt kein Problem offenbarend), jedoch in Wirklichkeit tickt da im Stillen eine "personifizierte Zeitzünderbombe", von der niemand weiß, wann sie "abtickt" und "hochgeht / explodiert". Im Nachhinein dessen werden Hunderte Schilder aufgestellt, bunt und groß beschriftet mit der Frage: "WARUM ?"
Es ist so, ... in Wahrheit haßt solch' Betroffener sein Umfeld nicht ... er muß nur eben diesen quälenden (oftmals schlimmste Depressionen verursachenden) Druck auf sich selbst loswerden und ein anderer Entlade-Raum wie dieses Umfeld bietet sich ihm nicht an. Wär 's nicht so und also würden solch' Betroffene das eigene Umfeld tatsächlich so hassen (wie sie es sich selbst einbilden bzw. vormachen), dann würden sie 's diesem Umfeld nicht offenbaren und in dem Zusammenhang nicht auch noch sehr deutlich um Rat und Hilfe ersuchen.
Wer sein Umfeld haßt, der erwartet von seinem Umfeld nichts mehr (außer Unverständnis, Verurteilung, Spott, Hohn, Gelächter, Ablehnung) ... der redet mit seinem Umfeld nicht mehr und der bittet sein Umfeld auch um nichts mehr.
Die Liebe beginnt mit dem Verstehen ... wer solch' Betroffenen das Verstehen verwehrt, der bestärkt die selben in dem Glauben zu hassen oder gar hassen zu müssen. Man sollte mal darüber nachdenken.
Toleranz ist die billigste Form der Feigheit ! – Henryk M. Broder
"Fri ! Fri ! ... un denn Landluft un Landbrod un von morgens bet´s Abends en deipen Drunk frische Luft ..."
Fritz Reuter ("Ut mine Festungstid", Kapitel 26; 1862) Mekelnborg-Vörpommern
Unterhalb meines Avatars steht bei "Ort" die Angabe Freiberg/Sachsen*. Ich habe auch nicht das Problem des Users Popel,
ich wollte nur mit meinem Beispiel verdeutlichen, dass es Regionen gibt, in denen gutbezahlte Jobs selten sind.
Und wenn alle Unzufriedenen in die Boomstädte ziehen, wird es da irgendwann auch noch eng.
*[Links nur für registrierte Nutzer] Hier sieht es immer noch besser aus als in manchen westdeutschen Regionen.
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