Eine Wendung gibt es auch in einer anderen Causa. Nachdem das Trio untergetaucht war, habe der Kamerad
[Links nur für registrierte Nutzer] ihm den Auftrag erteilt, über einen Mittelsmann
Reisepässe zu beschaffen, sagt K. Die habe er dann auch bekommen - allerdings seien sie "leer" gewesen. K. wollte sie in der örtlichen Hooligan-Szene für die Untergetauchten bebildern und ausfüllen lassen. Doch die
Pässe seien aus Brandts Auto verschwunden, sagt K. Und das, "obwohl keine Scheiben eingeschlagen" worden waren, beteuert er. Damit belastet er Brandt, einen - wie später herauskam - V-Mann des Thüringer Verfassungsschutzes.
K. rechnete mit schnellem Auffliegen des Trios
Doch womöglich ist das auch ein Winkelzug, um seinen guten Freund Ralf Wohlleben zu entlasten. Der frühere NPD-Funktionär sitzt in München ebenfalls auf der Anklagebank und steht im Verdacht, das NSU-Trio unterstützt zu haben.
Bislang kursierte nämlich eine andere Version, wie sich die Sache mit den Pässen abgespielt haben soll. Demnach war nicht Brandt, sondern Wohlleben der Auftraggeber. Und nicht aus Brandts Auto sollen die Pässe verschwunden sein - sondern aus dem Wagen von K. Was angeblich zur Folge hatte, dass Wohlleben mit seinem Kumpel K. jahrelang nicht mehr sprach.
Nach der misslungenen Dokumentenbeschaffung hat André K. sich angeblich nicht mehr mit dem Trio befasst. Er habe auch nichts mehr wissen wollen, "aus Selbstschutz". Niemand sollte glauben, er hätte die Kameraden "angeschissen", verraten. Er habe keinen Kontakt mehr mit den Dreien gehabt.