Hier waschen auch die Leute ständig ihre Klamotten und sogar ihre Turnschuhe. Und das durch die Bank auch gerade in den ärmeren Gebieten. Hier die Nachbarn auf der anderen Strassenseite:
Was ich nur ausdrücken wollte: es gibt auch hier unter den Ärmeren einige Leute mit einem tollen Wohnzimmer, aber die Mehrzahl der Leute haben in ihrem Schlafzimmer nur einen Schrank und den Rest in Plastikkörben und Pappkartons.
Das bedeutet aber nicht gleichzeitig, dass sie auch unsauber wären. Könnte so sein, ist es vielleicht auch bei einigen, aber hier generell eben nicht.
Die Leute geben nur ihr Geld für etwas anderes aus. Wenn in der BRD jemand nur einmal im Monat ins Restaurant geht, bedeutet das ja auch nicht, dass er hungern muss.
Und diese Unterschiede führen schon zu einer ganz anderen Situation als in Europa.
Hier fahren viele ambulante Händler mit solch einem Lasten-Dreirad:
Auch jemand mit solch einem Beruf hat hier vielleicht noch zwei oder drei weitere Frauen als Geliebte, sog. trampita,, neben seiner festen Beziehung an der Hand. Diese Geliebten sind in der Hauptsache an Geld interessiert, deswegen heissen die hier zorras (= Fähe, Füchsin), aber auch dafür hat dann auch ein ambulanter Obst- oder Gemüsehändler noch Geld übrig. Das hängt auch alles von seiner Erscheinung ab und derjenigen dieser Frauen. Das ist ein freier Markt ohne irgendwelche Begrenzungen.
Jedenfalls haben wohl fast alle solche Begriffe wie Incel oder Pick-up noch nie gehört und machen einfach, was ihnen in den Sinn kommt und ihrem Naturell entspricht. Da hier Bier, auch in Euros umgerechnet, weit teurer ist, als in der BRD, zorras und Prostituierte aber manchmal recht billig, gibt es auch einige, die vertrinken lieber ihr Geld in geselliger Runde. Solche werden hier abschätzig cabro genannt, was in diesem Kontext "Schwuler" meint. "Richtige Männer" dagegen saufen und huren parallel und das hält auch die Wirtschaft am laufen. Deswegen gibt es hier auch kaum Faulenzer ...
Und auch hier wiederum gibt es keine festen Kategorien oder binäre Verhaltensweisen, alles geht ineinander über. Aber auch der Dümmste, Hässlichste oder Ärmste muss nicht alleine bleiben, denn er findet immer ein weibliches Pendant. Es sind auch nicht alle Frauen zorras, also an Geld interessiert.
Ich kenne zwar keine soziologischen Studien darüber, würde aber aus dem Bauch heraus etwa so schätzen:
5% Prostituierte, meist gelegentlich arbeitend und fast immer anonym und der Nachbarschaft gegenüber verborgen (deshalb fahren die mit Bus oft weite Strecken)
15% Zorras, oft in einer Beziehung lebend, meist weiss der Mann/Partner davon nichts oder lässt es sich nicht anmerken
30% Frauen, die einfach nur einen guten Partner wollen, sozialer Status ist nebensächlich
40% Frauen, die von der Partnerschaft auch eine gewisse Versorgung erwarten
10% Frauen, die keinen Mann wollen oder nicht mehr wollen