"Der Dalai Lama ist eine Witzfigur"
Dabei hieß es, Sie hätten geschrieben, Tibeter wären "geistes- und seelenverkrüppelte Menschen".
Das habe ich selbstredend nirgendwo geschrieben.
COLIN GOLDNER
geboren 1953 in München, leitet das Forum "Kritische Psychologie". Zahlreiche kritische Veröffentlichungen zu Esoterikszene und alternativen Therapiemethoden.
Sondern?
Es ging um die Indoktrination mit all den Okkultismen und Wahnvorstellungen, den blutrünstigen Teufeln, Monstern und Dämonen, von denen der tibetische Buddhismus durchzogen ist. Die ist Teil der menschenverachtenden Dressur, der der Mönchsnachwuchs im "alten Tibet" ausgesetzt war: Kinder wurden schon ab drei oder vier Jahren für die Klöster rekrutiert. In der extrem repressiven, von alten bis uralten Männern dominierten Mönchskultur der tibetischen Klöster wurden systematisch geistes- und seelenverkrüppelte Menschen herangezüchtet.
Lange her.
Meine Kritik richtet sich gegen den tibetischen Klerus, der im indischen Exil seine Praktiken weitgehend unverändert fortführt. In Tibet selbst ist die Rekrutierung von Kleinkindern seit den 1960ern verboten, was der Dalai Lama als gezielte Vernichtung der Mönchskultur durch die chinesischen Kommunisten geißelt. Er selbst kam mit drei Jahren ins Kloster.
...
Dass auch Buddhismus über Gewaltpotenzial verfügt, untersucht Religionswissenschaft intensiver ja tatsächlich erst seit dem Giftgasanschlag des Sektenführers Asahara auf die Tokioter U-Bahn. Aber eben: Das war eine Sekte. Und den Dalai Lama als Propagandisten dieser Spielart des Buddhismus darzustellen - das fällt schon schwer.
Der Dalai Lama hatte wesentlichen Anteil am Aufstieg des buddho-faschistischen Sektengurus Shoko Asahara. Der plante unter anderem, die komplette Einwohnerschaft Tokios, also 20 Millionen Menschen, mit dem Nervengift Sarin und Milzbranderregern auszulöschen, um damit seinen Anspruch als buddhokratischer Weltendiktator zu unterstreichen. Der Anschlag auf die Tokioter U-Bahn im März 1995 - es hatte zwölf Tote und über 5.000 Verletzte gegeben - war nur ein Vorspiel …
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Viele Menschen, denen eine eingehendere Kenntnis des Buddhismus fehlt, stellen sich vor, dass das Ziel des Buddhismus die Anbetung eines Schöpfers ist, so wie in den Offenbarungsreligionen. Die Wahrheit ist jedoch ganz anders. Der Buddhismus ist eine Lehre, die die Existenz Gottes völlig ignoriert. Aus diesem Grund kann der Buddhismus als “atheistische Religion” bezeichnet werden. Einer der Hauptgründe dafür ist die Beschränktheit des Buddhismus. Buddhisten bauen ihr Leben auf der Unterdrückung menschlicher Wünsche und Begierden auf und auf der Ausführung verschiedener Rituale. Sie gehen niemals der Frage nach, wie das Universum und das Leben einschließlich des Menschen entstanden sind.
Keine buddhistische Schrift hat sich je mit diesen Fragen befasst.
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Ja, mehr haben "wir" nicht.
Und wenn ich mich auf den Kopf stelle und mit meinem Allerwertesten versuche Fliegen zu fangen. Es kommt eben ganz auf mich selbst an, ich kann mich auf niemanden stützen-das will ich auch gar nicht und würde es auch nie wollen.
"Man muß gleichzeitig lachen und philosophieren und sein Haus verwalten und alles übrige tun, was einem vertraut ist, und niemals aufhören, die Worte der wahren Philosophie hören zu lassen."
Epikur
Ohne Wahrheit gibt es keine Freiheit.
"Ich glaube, ich bin jetzt in einem Alter, in dem ich Leute von Anfang an doof finden darf. Ich habe ja nicht ewig Zeit."
Ja, ist so. Begründer der Stoa. (Apatheia). Überhaupt: die Stoa.
Leider hat sich von seinen Werken keines erhalten, man hat/kann seine Lehre nur rekonstruieren.
(Ich schaute/schaue mir immer das Leben derjenigen vorher an. Wenn es sein muß(te) las ich vorher alle Biographien, die ich bekommen konnte. Ist so ein Prinzip von mir. Ich kauf die Katze ja nicht im Sack-abstrakt gemeint.)
Ohne Wahrheit gibt es keine Freiheit.
"Ich glaube, ich bin jetzt in einem Alter, in dem ich Leute von Anfang an doof finden darf. Ich habe ja nicht ewig Zeit."
Das ist mir durchaus bewußt. Mir ist auch klar daß Kreatonismus und "intelligent design" lediglich Ausweichpositionen der Religioten sind, weil die Geschichte mit Adams Rippe, Schlange und Apfel auch unter Gläubigen nicht mehr so wirklich haltbar war.
Ergo bastelt man sich irgendwas, das bei Unbedarften den Anschein von Wissenschaftlichkeit erweckt und diskreditiert bei eben diesen reale Forschung mit stupiden Behauptungen wie: "warum sieht man nirgends, daß sich Affen weiterentwickeln?"
Es ist bitter, aber auch hierzulande gibt es Politiker die Kreationismus in der Schule "lehren" lassen wollen oder wollten. Althaus, soweit ich mich erinnere.
Hast du Nietzsche überhaupt gelesen, das Gesamtwerk in seinem Fortschreiten und seinen Rückschritten, seine Briefe, die Aussagen und Berichte aus seinem Familien und Freundeskreis? Warum plusterst du dich hier so auf? Und Warum kannst du dich nicht aus dem Kerker deines unbedingten Dualismus befreien? Man muss schon etwas dogmatisch simplen Gemüts sein, um es sich so einfach zu machen.
Selbstverständlich war Nietzsche auf seine spezielle Weise religiös.
Seinen Zarathustra bezeichnete er selbst als fünftes Evangelium und in diesem Buch taucht die durch Gleichnisse verschlüsselte Idee des Übermenschen auf, neben seiner Theologie der ewigen Wiederkehr. Zarathustra, ein religiöses Traktat von alttestamentarischer Sprachgewalt.Sein kategorischer Imperativ: Du sollst den Augenblick so leben, dass er dir ohne Grauen wiederkehren kann! Du sollst! „Da capo" rufen können! „Amor fati“ lautet seine Zauberformel.
Sein Spätwerk ist durchzogen von einem dionysischen Ja-sagen zur Welt, wobei gerade Nietzsche in Dionysios selbst eine Gottheit kreierte, auf die er sich schon religiös fixierte, in die er sich selbst hinein deutete. In der Eigenschöpfung der dionysischen Theologie seiner tragischen Wiederkehrtheologie als Summa seines Werkes. Und wer ein Buch wie "Der Antichrist“ schreibt, der ist den christlichen Gott offensichtlich niemals wirklich losgeworden.
Vielleicht ist Nietzsche auch daran zerbrochen, denn hätte er sonst schreiben können: "Christus am Kreuz - das erhabenste Symbol, immer noch." Nach dem Ausbruch seiner Krankheit unterschrieb Nietzsche seine Briefe mit: "Dionysios" oder "Der Gekreuzigte". Der kranke Nietzsche bat seine Mutter, mit der er auch gelegentlich die Kirche besuchte, hin und wieder ihm Choräle aus einem alten Choralbuch vorzusingen oder Psalmen aus der Bibel vorzulesen. Wenn die Kirchenglocken den Sonntag einläuteten, wurde er still und andächtig.
Nietzsches Mutter Mutter schreibt über ihren Sohn am 7.Juni 1890 an Overbeck: "Er selbst spielt alle Tage ein wenig, teilweise seine kleinen Kompositionen oder aus einem alten Choralbuch Choräle. Überhaupt macht sich bei ihm die religiöse Stimmung mehr und mehr geltend, er erzählte mir auch in den Pfingsttagen, als wir ganz still auf der Veranda saßen, wo ich eine alte Bibel liegen habe, dass er in Turin die ganze Bibel studiert habe und sich tausenderlei notiert habe, als er mich animierte, den und den Psalm oder da und das Kapitel ihm vorzulesen, und ich meine Bewunderung aussprach, woher er so bibelkundig sei."
Und Karl Jaspers schrieb: „Sein Kampf gegen das Christentum erfolgte aus christlichen Antrieben unter Verlust der christlichen Gehalte. Doch wollte er nicht beim Nihilismus stehen bleiben, sondern einen ganz neuen Ursprung gewinnen“.
Nietzsche als Provokateur, als Angreifer gegen den verknöcherten Glauben und seiner verstaubten Theologie, Nietzsche als Bußprediger und Prophet, der dem Christentum die Bequemlichkeit raubte, Nietzsche der gegen das Gesinnungschristentum antrat, Nietzsche als Wiederentdecker und Beschwörer des ursprünglichen Christentums (Karl Barth).
Am ende: Nietzsche als Wiederentdecker des Christentums, eine heimliche, parodistische und paradoxale Art Christ" und "eines der großartigsten Phänomene innerhalb der Geschichte des nordischen Christentums.
(Ernst Bertram)
Das Phänomen Nietzsche als Atheist und Gottsucher, Nietzsche als ängstlicher Adler und Nietzsche als Zivilisation-Kritiker, Nietzsche als Prophet der Dekadenz, Nietzsche als Evangelist des Nihilismus, Nietzsche als Wanderer zwischen Mythos und Logos, wer Nietzsche wirklich war und sein wollte, das wusste wohl nur Nietzsche selbst.
Empfohlene Sekundärliteratur zum Thema; Europa im Denken Nietzsches, von Ralf Witzler
- Liebe, Leid und Grössenwahn: eine integrative Untersuchung zu Richard Wagner, von Hans Hintz
- Erinnerungen an Friedrich Nietzsche, Paul Deussen
- Ibsen. Björnson. Nietzsche: Individualismus und Christentum, Heinrich Weinel
- und natürlich: Der ängsliche Adler, Werner Ross
- Human, All Too Human, Alexander Harvey
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