An die 1.000 US-Militärbasen gibt es weltweit. Russland hat 20. Russland wird als „bedrohlich“ bezeichnet. Die USA nicht. 
  14. Februar 2017 um 13:37 Ein Artikel von: 
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    Es sind Gedanken um das Feindbild “Russland”, welches medial und im  politischen Geschäft der Eliten tagtäglich gepflegt wird. Ein  Zwischenruf von Frank Blenz. 
Albrecht Müller.
 
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 Manchmal lassen einem wenig aufwändige Recherchen im Internet zu  Informationen kommen, die nahe legen, dass es sich vielleicht doch  anders verhält, als einem erzählt wird wie in Bezug auf das „Feindbild  Russland“ und die „Bedrohung aus dem Osten“, dem Mediennutzer durch  hiesige Medien und Politiker als Bestandteil eines neuen „Kalten  Krieges“ offeriert. Ein Blick auf die Internetseite Wikipedia zum  Stichwort „Militärbasen im Ausland“ brachte Erstaunliches hervor.
 Es setzt sich nach einer Medien-Pause fort: das Russland-Bashing vom  Mainstream und von Politikern hierzulande. Es war kurz unterbrochen,  wegen der Hysterie um die USA-Präsidenten-Amtseinführung gar in die  Schlagzeilen-Warteschleife geraten: das Land der Bedrohung: Russland.  Dem Mediennutzer, dem Bürger, wird eingehämmert, dass nix Gutes aus dem  Putinschen Osten kommt, dass es einen Kalten Krieg gibt, verursacht von  Putin und Co.. Ob bei ARD, beim ZDF, im Deutschlandfunk, bei 3 Sat ist  davon zu sehen, zu hören, in deren Mediatheken nachzuverfolgen. Quellen  braucht es nicht anzugeben, einfach die Sender ansehen und anklicken.  Den einfachen Bürger, ich bin einer, ärgert das, er macht sich Gedanken,  weil er auf diesen Feindbildschnellzug nicht aufspringen will. Ich  unternehme eine Nachforschung aus Neugier und frage mich in Bezug auf  den Aspekt „Bedrohung“: Was machen eigentlich die Amerikaner militärisch  in Europa? Und als Gegenfrage: Wo sind die Russen in Europa,  militärisch gesehen? Ich klicke im Internet herum, ich „google“…
 
Ich finde bei der Internetseiten-Suche nach dem Stichwort „Militärbasis  im Ausland“ Aussagen zu den USA und zu Russland. So heißt es bei der  Plattform „Wikipedia“ (zugegeben ein auch kritisch zu betrachtendes  Medium): „Die Vereinigten Staaten unterhielten nach eigenen Angaben im  Jahr 2008 761 militärische Einrichtungen aller Teilstreitkräfte (Army,  Air Force, Navy, Marine Corps) im Ausland. Dies sind 14 % von 5.429  Einrichtungen insgesamt. Die Gesamtzahl der Stützpunkte, auf die die USA  jederzeit zurückgreifen können, ist jedoch höher, da Basen, für die  lediglich Nutzungsrechte vereinbart wurden, auf denen aber derzeit keine  amerikanischen Soldaten stationiert sind, sowie etliche Militärbasen,  etwa in Afghanistan und im Irak, in dieser Statistik nicht enthalten  sind. Experten schätzten im Jahr 2004 die Gesamtzahl der Stützpunkte,  auf die die USA jederzeit zurückgreifen können, auf ungefähr 1.000.“  
 
Nun schaue ich nach, für Russland heißt es ebenfalls bei Wikipedia:  „Heute befinden sich schätzungsweise 25 russische Militärstützpunkte in  neun ehemaligen Sowjetrepubliken.“ So sieht also das „weltweite“  militärische Engagement Russlands aus. Ich denke mir, dass „Wikipedia“  nicht zu den Quellen „alternativer Fakten“ zählt, wie das neuerdings  heißt. Selbst bei einigen Abweichungen könnte davon ausgegangen werden,  dass der Zahlenvergleich von etwa 1.000 zu 25 ziemlich deutlich macht,  wie groß „eine russische, aggressive Bedrohung“ von 25 Basen ausgehend  ist. Ich will es genauer wissen, vor allem die russische Seite  interessiert mich, die ist ja die Bedrohungsseite, wie mir ständig  erzählt wird.
 Ich mache mir die Mühe und schreibe der Botschaft Russlands, ich will  wissen, wie sich das mit den Basen der Russen verhält. Und siehe da,  nach einem Tag erhalte ich Antwort: „Sehr geehrter Herr Blenz, derzeit  ist Russland in 10 Ländern militärisch präsent, klassische Militärbasen  sind darunter nur 3 – in Vietnam und 2 in Syrien. In allen anderen  Ländern ist Russland nach Verträgen und in verschiedensten Formen  präsent. Insgesamt gibt es etwa 20 Stützpunkte verschiedener Formate.  Für welche Zeitung bereiten Sie Ihren Beitrag vor? Mit freundlichen  Grüßen Botschaft der Russischen Föderation.“ Ich recherchierte für mich  und für den Artikel hier bei Nachdenkseiten, antwortete ich noch.
 
Es kommt mir ein Bild in den Sinn. Ein zunächst lustig wirkendes Foto,  welches im Internet kursiert, auf dem eine Weihnachtsbaumkugel  abgebildet ist, sie ist zerbrochen, auf dem Boden liegend. Unter dem  Foto steht: „Wer hat´s verbrochen? Der Russe.“ Wäre dieses Bild nicht  einfach ein Gag, es könnte gelacht werden. Allein wirkt das Foto, die  Aussage wie ein sehr, sehr nachdenklich machendes Anstupsen, sich zu  überlegen, wer wie und warum unserem europäisch-asiatischen Nachbarn  Russland (wie in der Geschichte schon mehrfach geschehen) so intensiv  den Stempel „böser Russe“ aufdrückt.
 
Ich sage mir beim Anblick des Fotos der Weihnachtskugel und dem Gedanken  an die Kriege der Welt und der Frage „Wer hat´s verbrochen?“: Die  Russen waren und sind es nicht!