Zitat Zitat von Haspelbein Beitrag anzeigen
So, die EU hat Italien bei der Neuverschuldung weitgehend nachgegeben, d.h. der Kompromiss fällt recht deutlich zugunsten Italiens aus. (Eigentlich kein Wunder, nachdem was in Frankreich gerade passiert.)

Dann kommt die nächste Frage: Wer kauft weiterhin die italienischen Staatsanleihen? (Und nein, ich denke diese Frage ist nur zu 50% rhetorisch.)
Die Zinsspreads sind in den vergangenen Tagen durchaus stark gefallen. Insofern sieht der Markt diese Erklärung im Augenblick als Entschärfung.

Die fundamentalen Treiber bleiben und werden mittel- bis langfristig wieder zu Problemen führen. Nachdem die Federal Reserve heute (trotz der Forderungen einiger) wieder 25 Basispunkte erhöht hat, wird sich die US-Dollar Liquidität weiter verknappen und die ohnehin fragilen Kreditmärkte werden weiter unter Druck stehen.
Diese Welle des konjunkturellen Abschwungs wird auch den Handelspartner Europa treffen und die ohnehin schwächere Wirtschaftserholung in Europa vermutlich beenden.

Ich sehe zwei Möglichkeiten. Entweder die Schulden werden auf unsere Kosten der Allgemeinheit (der Eurozone) aufgebürdet oder Länder wie Italien werden immer defizitärer und von gewaltigen Zinsaufwendungen belastet. (Die EZB selbst will doch angeblich die Zinsen wieder anheben)